Donnerstag, 25. April 2024

SPD-Landespolitiker Alexander Schweitzer und das Wiedereröffnungskonzept eines Landauer Fitness-Studios

Bella-Vitalis-Chef Frank Weber: „Trainieren ist wichtig fürs Immunsystem und mit Abstand auch möglich“

28. April 2020 | Kategorie: Landau, Regional

Viel Platz gibt es in den Räumlichkeiten des Bella Vitalis. Abstand kann gehalten werden zwischen Lina Weber, Frank Weber, Angelika Weber und Alexander Schweitzer (v.l.)
Foto: Rolf H. Epple

Landau. Bella Vitalis-Betreiber Frank Weber, seine Frau Angelika und Tochter Lina, erhielten dieser Tage Besuch von Alexander Schweitzer. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag hatte sich Zeit genommen, ein Gespräch mit Weber zu führen.

Weber nahm das Treffen zum Anlass, den Landespolitiker durch den Bella-Vitalis-Fitness-Bereich in der Marie Curie-Straße zu führen, ihm sein Sicherheitskonzept * zu erklären und als ausgearbeitetes Script mitzugeben.

Hintergrund: Weber hatte einen Normenkontrollantrag gegen die Dritte Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes gestellt. Diese beinhaltete unter anderem die Schließung von Kinos, Diskotheken, Theater und eben auch von Fitness-Studios.

Dieser Antrag war nicht durchgekommen, aber Weber will dies so nicht hinnehmen. Wobei er sich nicht generell gegen die Vorsichtsmaßnahmen wendet und es ihm auch klar ist, dass es eine gewisse Distanz braucht, um die Corona-Pandemie bekämpfen zu können.

„Aus unseren Erfahrungen der letzten 26 Jahre wissen wir aber auch, wie wichtig der Sport und besonders das Muskeltraining für die Gesundheit und speziell für das Immunsystem ist. Alle sportlichen Einrichtungen zu schließen, halte ich deshalb für einen großen Fehler“, so Weber.

Bei Studios mit 1000 bis 3000 m² Fläche sei es aber mit Sicherheit möglich, dass „Menschen für ihre Gesundheit trainieren, ohne diese zu riskieren“.
Auch Alexander Schweitzer bestätigte Webers Statement, Bewegungsarmut sei ein Lebensrisiko und auch er sieht die Gefahr der Vereinsamung der Älteren.

Allerdings sagt er auch: „Ich komme nicht mit der Botschaft, es kann wieder los gehen. Das wäre unseriös.“ Schweitzer sieht die Gefahr einer zu schnellen Lockerung, auch wenn er Verständnis für die Sorgen der Geschäftsbetreiber hat. „Wenn wir jetzt nachlässig sind, fallen wir im Juni wieder zurück. Es kommt auf die Zahl der Neuinfektionen an“.

„Wir sind jetzt vier Wochen im Schockzustand und brauchen unbedingt eine Perspektive, wie es für uns weiter geht“, entgegnet Frank Weber. Da seine Firma zu groß ist, kann er nicht mit finanzieller Unterstützung rechnen. Und die festen Kosten sind da. „Ich erfülle meine Verträge“, so Weber.

Öffnung lässt noch auf sich warten

Neben den finanziellen Sorgen vermisst Weber generell das Verständnis der Politik und die Wertschätzung seiner Arbeit. „Ich habe einen sehr guten Eindruck Ihrer Arbeit“, so Schweitzer. „Und ich denke, dass es so, wie Sie meinen, funktionieren könnte“.

Er sei aber nur der Bote und werde das Konzept sowie die Rückmeldung seines Besuchs bei Bella Vitalis an die Ministerpräsidentin weiter geben. Die wird sich am 30. April mit den anderen Ministerpräsidenten und Vertretern der Bundesregierung über den Stand der Virus-Infektion und den darauf folgenden Maßnahmen austauschen.

*Aus dem vorgestellten Sicherheitskonzept:

Spezielle Trainingszeiten für Risikogruppen
Verlängerung der Öffnungszeiten
Abtrennung des Eingangs
Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz
Teile der Umkleide gesperrt
Sauna-und Nassbereich bleiben geschlossen
Markierungen auf Trainingsflächen und im Ein-und Ausgangsbereich
Sperrung von Geräten
Infotafeln
keine Gruppenfitness,
Laufwege auf der Treppe
Desinfektionskonzept

Galerie-Fotos: Rolf H. Epple

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