Donnerstag, 18. April 2024

SPD-Foto zur „Deutschpflicht zuhause“ sorgt für Erheiterung – Spitzenreiter auf Facebook

9. Dezember 2014 | Kategorie: Politik regional

Unerbittlich: Thomas Hitscher (li.) und Alexander Schweitzer wollen sich das „Pfälzisch babble“ nicht verbieten lassen.

Südpfalz – Dass Politik nicht immer „bierernst“ genommen werden muss, demonstrierten der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Alexander Schweitzer und der südpfälzer SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Hitscher.

Mit Blick auf den Entwurf eines Leitantrags der CSU, innerhalb von Migrantenfamilien deutsch zu sprechen – „Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen“, hieß es darin – veröffentlichten die beiden Politiker ein Foto, auf dem sie mit unerbittlichem Blick die „Deutschpflicht zuhause“ aufs Korn nehmen.

In sattem Pfälzisch verbitten sich Schweitzer und Hitschler Vorgaben, wie man „dahääm zu babble“ habe. Geht man davon aus, dass ausgeprägte Dialekte nicht als lupenreines Deutsch einzustufen sind, käme die befürchtete „Sprachpolizei“ allein in Rheinland-Pfalz sicher an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Auch das Überprüfungspersonal in Bayern, dem Heimatland der CSU, – sollte sich dort ausreichend reindeutschsprachiges finden – wäre wohl restlos überfordert.

Das Foto war in den sozialen Netzwerken vielfach geteilt worden und hatte dort für Erheiterung gesorgt – und natürlich auch für Kritik vom politischen Gegner.

Die CSU hat mittlerweile ihre Forderung modifiziert. Parteichef Seehofer kündigte eine Neubewertung „im Detail“ an. Integration geschehe „über Sprache, über Bildung – miteinander leben, nicht nebeneinander“, so Seehofer. Gegen den ursprünglichen Leitantrag hatte es breite Kritik gegeben. (cli)

 

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen