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Spatenstich im Modernisierungsprojekt Bahnhof Annweiler: In zehn Monaten soll alles fertig sein

1. September 2018 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

„Spatenstich“ für ein Zukunftsprojekt: Thomas Gebhart im Führerhaus des Minibaggers bei der Arbeit.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Annweiler. „Was lange währt…“ stellte Bürgermeister Thomas Wollenweber am Freitag auf Gleis I des Annweiler Bahnhofes im Beisein etlicher geladener Gäste fest.

„Ich freue mich riesig. Das ist das längste Projekt meiner Amtszeit“, so Wollenweber, der nach 2019 sein Amt beenden wird.

Anlass des Zusammentreffens war der lang erwartete Spatenstich zu den Baumaßnahmen am Bahnhof in Annweiler. Sie sollen zum Rheinland-Pfalz-Tag 2019, der in Annweiler stattfinden wird, fertiggestellt sein. Im Juni 2019 feiert die Trifelsstadt neben dem 800. Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte auch den 35. Rheinland-Pfalz-Tag.

Um die Besucherströme im engen Queichtal zu dieser Großveranstaltung organisieren zu können, ist ein erheblicher Sonderverkehr auf der Schiene erforderlich – was wiederum die Ertüchtigung der Bahnhofsanlagen notwendig gemacht hat. Das erwähnte Beigeordneter Bernd Lauerbach für den Kreis Südliche Weinstraße in seinem Grußwort. Zu Gast war zudem die frühere Landrätin Theresia Riedmaier, die, so Wollenweber, auch die Weichen für das Projekt gestellt habe.

Durch die Maßnahme werden die Bahnsteige an den Gleisen 1 und 2 auf 55 Zentimeter über Schienenoberkante auf 120 Meter Baulänge und an Gleis 3 auf 55 Zentimeter über Schienenoberkante auf 150 Meter Baulänge erhöht.

Auch die barrierefreie Ausgestaltung der Bahnsteigzugänge wird dadurch gewährleistet. Darüber hinaus ist die Errichtung von zwei Bike&Ride-Anlagen und der Rückbau der nicht mehr benötigten Bahnsteigkanten an den Gleisen 1, 2 und 3 vorgesehen. Auch sonstige Anpassungsmaßnahmen einschließlich landschaftspflegerischer und artenschutzrechtlicher Begleitmaßnahmen werden vorgenommen.

„Das Rückgrat des ÖPNV liegt auf den Schienen“, so Staatssekretär Andy Becht (FDP). „406 Bahnhöfe gibt es in Rheinland-Pfalz, davon sind 260 „in Schuss“. Die restlichen Bahnhöfe werden nach und nach modernisiert“. Barrierefreiheit sei das Schlüsselwort, das umgesetzt werden müsse. Seit 2011 habe man mehr als 100 Millionen Euro dafür investiert.

Im Fall des Annweilerer Bahnhofs hat die Landesregierung gut lachen, denn der Bahnhof ist aus dem Ertüchtigungsprogramm herausgenommen worden. Die Bahn hat das Projekt in ihr eigenes Investitionsprogramm übernommen und wird alle Kosten übernehmen.

Im Konzept der „letzten Meile“ setzt man als wichtigen Aspekt auf das Fahrrad. Die gute Zusammenarbeit mit Michael Schindler vom ADFC Rheinland-Pfalz hatte vorher auch schon Bürgermeister Wollenweber betont. Es ist in diesem Zusammenhang eine große Fahrradeinhausung geplant.

Ulrich Demmer vom Bahnhofsmanagement Kaiserslautern sagte: „Das wird ein perfekter Bahnhof und es wird der Bahnhof der Bürger sein.“

„Mobilität ist eine Zukunftsaufgabe“, so Dr. Fritz Brechtel, Landrat des Kreises Germersheim und Verbandsvorsteher des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr (ZSPNV) Rheinland-Pfalz Süd. Neue Techniken sollten genutzt werden. Der Schienenpersonennahverkehr spiele eine wichtige Rolle nicht zuletzt auch für die Lebensqualität der Menschen.

Brechtel und auch der CDU-Bundestagsabgeordnete  Dr. Thomas Gebhart betonten, wie ihre Vorredner, die Wichtigkeit der Barrierefreiheit. „Sie ist Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben“, so Gebhart. (desa)

Michael Heilmann, Verbandsdirektor ZSPNV-Süd, Dr. Brechtel, MdL Thomas Weiner, Staatssekretär Andy Becht und MdB Dr. Gebhart (v.l.).

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