Freitag, 26. April 2024

Spahn will Immunitätsausweis ethisch prüfen lassen [mit Umfrage]

3. Mai 2020 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Jens Spahn
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Ethikrat aufgefordert, eine Stellungnahme zum geplanten Corona-Immunitätsausweis abzugeben.

Zuerst einmal klingt der Gedanke logisch: Corona-Immune könnten wieder ein ganz „normales“ Leben führen und arbeiten, ohne den Erreger weiter zu verbreiten.

Allerdings könnte das Dokument auch zu einer Spaltung der Gesellschaft führen: Eine Gruppe (die, die Corona überstanden haben) dürfte wieder alles tun – die andere Gruppe eben nicht, sie müsste sich weiter an die Beschränkungen halten. Die einen dürften beispielsweise Fußballspiele besuchen, die anderen nicht. Die Ex-Corona-Patienten dürften reisen, müssten keine Maske mehr tragen, für die anderen würde das nicht gelten. Ergo: Wer keinen Ausweis hat, wird möglicherweise ausgegrenzt und benachteiligt.

Andererseits könnten gerade Berufsgruppen mit viel Kontakt zu Menschen – zuvorderst das medizinische Personal – wieder gefahrlos eingesetzt werden. Auch in der Gastronomie wäre ein Immunitätsausweis wohl von Vorteil.

Allerdings ist momentan noch unklar, ob und wie lange ein Patient, der Corona (Covid-19) durchgemacht hat, immun ist. Auch die Antikörpertests sind noch nicht so gut ausgereift und könnten teils fehlerhaft sein, warnt beispielsweise die WHO.

Kleine Umfrage

Ist ein Immunitätsausweis sinnvoll und ethisch vertretbar?

Ergebnisse anzeigen

Wird geladen ... Wird geladen ...

Experten sollen Einschätzung geben

Es sei ihm „ein Anliegen, dass die ethischen Aspekte im Rahmen der Anwendung der Vorschrift eine ausreichende Würdigung erfahren“, heißt es in Spahns Schreiben an den Rat.

Die Ethik-Experten sollten eine Einschätzung abgeben, wie und in welchem Zusammenhang der Nachweis einer Immunität genutzt werden sollte. Die Einführung eines Immunitätsausweises ist Teil eines weiteren Corona-Gesetzes, das in der kommenden Woche vom Bundestag beraten wird. (red/cli/dts Nachrichtenagentur)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen