Freitag, 19. April 2024

Sommertour: Thomas Gebhart begleitet Arbeit der Sozialstation – vier Säulen sollen Pflege weiter verbessern

26. Juli 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Politik regional, Regional

Thomas Gebhart (Mitte re.) nimmt zahlreiche Anregungen mit nach Berlin.
Foto: Pfalz-Express/Licht

Südpfalz – Das Thema Pflege beschäftigt seit Jahren die Politik. Gewerkschaften, Dachverbände und Beschäftigte fordern Maßnahmen, um den Pflegenotstand zu beenden und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Dr. Thomas Gebhart (CDU), hat schon häufiger Einrichtungen in seinem Wahlkreis Südpfalz besucht und war am Donnerstag wieder in Sachen Pflege unterwegs.

Gebhart hat eine Mitarbeiterin der Ökumenischen Sozialstation Herxheim bei ihrer täglichen Arbeit begleitet, um konkrete Einblicke in die Pflege und die dazu vorgeschriebenen Dokumentation zu bekommen.

Foto über CDU Südpfalz

Danach traf sich Gebhart zum Gespräch mit dem Vorsitzenden der Sozialstation, Franz-Ludwig Trauth, Geschäftsführerin Gabriele Bollinger-Kren und der Pflegedienstleitung und hörte sich aus ersten Hand an, vor welche aktuellen Herausforderungen die Beschäftigten in der Pflege stehen.

Dabei ist das Thema Pflege nicht nur brandaktuell und dringend, sondern reicht weit in die Zukunft hinein: Bis zum Jahr 2030 steige die Zahl der über 80-Jährigen um 53 Prozent, erklärte Gebhart.

Vier Aspekte sollen die Grundlagen für weitere Maßnahmen sein:

  • Bessere Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal
  • Bessere Bezahlung
  • Generell mehr Stellen
  • Weniger Bürokratie

Bürokratieabbau ist ein nicht zu unterschätzender Baustein, erfuhr Gebhart beim Gespräch in Herxheim. Beispielsweise bei Verordnungen dauert die Abstimmung mit den Krankenkassen lange und ist aufwändig. Könnte man diesbezüglich reduzieren, hätten die Pflegekräfte deutlich mehr Freiraum. Auch diese Anregung will Gebhart nach Berlin mitnehmen.

Anfänge sind gemacht

Erste Verbesserungen gab es mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG), das seit dem 1. Januar 2019 in Kraft ist. Krankenhäuser und stationäre Pflegeeinrichtungen können neues Pflegepersonal einstellen, die Krankenkassen müssen die neu geschaffenen 13.000 Pflegestellen in der Altenpflege und jede zusätzliche Pflegestelle im Krankenhaus finanzieren. Die Ambulante Pflege wurde in die Tarifbindung mit aufgenommen – ein Anfang immerhin.

Besser einer zu viel als zu wenig

In der Sozialstation Herxheim arbeiten rund 110 Angestellte, die etwa 650 Personen versorgen. Die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung sind gut, weshalb bislang noch kein bedenklicher Personalmangel zu verzeichnen war, bestätigten Pflegedienstleiterin Heike Ibba und der Vorsitzende Trauth. Allmählich aber wende sich das Blatt, so Trauth. Es werde schwerer, geeignete Leute zu finden, weshalb man vorsichtshalber einen guten Initiativ-Bewerber einstelle und somit vorhalte. „Es fällt immer wieder jemand aus“, sagt Heike Ibba.

„Wir arbeiten mit Hochdruck“

Gebhart verabschiedete sich mit vielen Impulsen direkt aus der Praxis. “Sie sind für meine politische Arbeit im Bundesgesundheitsministerium besonders wertvoll. Wir wollen das Leben für die Patienten und Pflegerinnen und Pfleger besser machen und daran arbeiten wir mit Hochdruck“, so Gebhart.

Die Sozialstation habe ihn beeindruckt: „Hier geht es nicht um Geld oder Gewinnmaximierung. Die Mitarbeiter sind mit ganzem Herzen für ihre Patienten da.“ (cli)

Mehr Informationen zur  Sozialstation auf der Webseite.

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen