Mittwoch, 24. April 2024

Sechs Wörther helfen im Katastrophengebiet in Bad Neuenahr

9. August 2021 | Kategorie: Kreis Germersheim

Foto: Thomas Pfirrmann

Wörth – Auf die Initiative vom Inhaber von „Gala-Bau“ Michael Adam fuhren weitere fünf Wörther mit ihm in das Katastrophengebiet Bad Neuenahr um dort zu helfen.

Er hatte sein Vorhaben in den sozialen Medien gepostet und sofort spontane Zusagen von Thomas Pfirrmann (Gartenbaubetrieb in Wörth und angestellt bei der Stadt Karlsruhe), Pascal Herzog (Geschäft für Spanndecken in Wörth), Tobias Neff, Markus Kliche und Christopher Caspar (ein Mitarbeiter von Adam) bekommen, die sich kurzfristig Urlaub genommen haben.

Mit Telescop-Lader, Radlader, Bagger, LKW mit Muldenkipper von Adam und einem Bobcat (kleiner Radlader) von Herzog ging es nach Bad Neuenahr. Geschlafen wurde auf Feldbatten im Hänger. „Am Montagmorgen wurden uns von der THW-Abschnittsleitung unsere Aufträge zugeteilt. Und Thomas begann gleich, überall Verbindungen zu knüpfen. Die Hilfsbereitschaft und Zusammenarbeit war prima“, stellt Adam fest.

Die einen mussten einen Hinterhof leer räumen, Schlamm aus einem Roßmann-Geschäft beseitigen und aus einer Eisdiele zwei Autos rausholen mit dem LKW, dem Telescop-Lader und dem Radlader. „Dabei haben wir erst einmal die Straße leer räumen müssen, um durchzukommen. Sie war am nächsten Tag übrigens wieder voll“, erzählt Adam. Die andere Gruppe war mit dem Bagger und dem Bobcat unterwegs um Tiefgaragen zu leeren und die Autos raus zu schieben.

Foto: Thomas Pfirrmann

„Am schlimmsten ist der tonnenweise Schlamm“, erläutern Adam und Herzog, „ aber auch der endlose Müll“, sagt Pfirrmann, der meint: „Es sieht verheerend hier aus – endlos Müll und Schlamm, das kann sich keiner vorstellen, der das nicht mit eigenen Augen gesehen hat. „Wir wissen zwar nicht, wie es im Krieg ausgesehen hat, aber so stellen wir uns das vor“, meint Herzog.

Als sehr erfreulich schildern sie die große Hilfsbereitschaft untereinander vor Ort, sowohl von den freiwilligen Helfern, den Organisationen und auch den Einheimischen. „Da war eine in dieser Situation unvorstellbare Herzlichkeit zu spüren. „Wir haben auch mehrere private Kontakte geknüpft und immer wieder herzzerreißende Gespräche mit Passanten geführt. Wir merkten auch, dass dies immer wieder notwendig war, wenn wir geholfen haben, Haus und Hof leer zu machen und die Eigentümer den Tränen nahe waren.“

Einige der Wörther Helfer haben beschlossen, ein zweites Mal nach Bad Neuenahr zu fahren und zu helfen. „Da ist noch monatelange Arbeit nötig“, meinten sie.

Aufgrund der sehr positiven Reaktionen in den sozialen Medien und der Nachfrage nach Spendenmöglichkeiten haben die Wörther Helfer ein eigenes Spendenkonto eröffnet bei der VR-Bank: DE61 5486 2500 0007 2399 80.

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen