„Schnelltests für alle“: Bürgermeister im Kreis Germersheim wollen keine Feuerwehrleute einspannen

23. Februar 2021 | Kategorie: Kreis Germersheim

Symbolbild Pfalz-Express

Das Land Rheinland-Pfalz hat die Kommunen aufgefordert, „Schnelltests für alle“ anzubieten. Dafür sollen die Kommunen Feuerwehrleute einspannen. Der Vorschlag kam auch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). 

Die Bürgermeister des Landkreises Germersheim stellen sich nun vor Feuerwehrleute, die nicht für den Einsatz in Testzentren zur Verfügung gestellt werden sollen.

„Wir halten es für unverantwortlich, die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr einer zusätzlichen Gefahr der Ansteckung auszusetzen und damit die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr zu gefährden“, so der Vorsitzende der Kreisgruppe Germersheim Marcus Schaile. „Um die Infektionsgefahr zu minimieren, wurden Übungen nahezu komplett eingestellt, Lehrgänge komplett abgesagt. Es erscheint in diesem Zusammenhang nicht vermittelbar, wie zum jetzigen Zeitpunkt dann ausgerechnet Feuerwehrangehörige als Tester in Testzentren agieren sollen“, so Schaile weiter.

Im Dezember 2020 wurde bei der Novellierung des Brand- und Katastrophenschutzgesetzes das Ehrenamt dahingehend geschützt, das von den Feuerwehren keine Aufgaben wahrgenommen werden sollen, in denen andere Aufgabenträger originär zuständig sind (§ 2 Absatz 5). „Auch sehen wir eine Vorbereitungszeit von gerade einmal einer Woche oder, seit kurzem im Gespräch, von zwei Wochen als zu knapp an, um ein hygienisch sicheres Testzentrum einzurichten sowie die Tester entsprechend zu schulen“, erklärte Schaile.

In der Kreisgruppe stoße es zudem auf „absolutes Unverständnis“, wie der Gemeinde- und Städtebund (GStB) als Interessenvertreter der Kommunen ein solches Vorgehen unterstützen könne. Auch in den Kommunen stünden keine personellen Ressourcen für solche Testzentren zur Verfügung, zudem fehle es an der Ausbildung.

Sofern sich Feuerwehrleute freiwillig für den Dienst melden oder Testzentren eingerichtet werden müssen, sehen die Bürgermeister durchaus die Möglichkeit einer Beteiligung. Dies solle aber geplant erfolgen und nicht in einer Aktion von wenigen Tagen, hieß es. (red/cli)

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