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Rülzheim: „Stecher“ eröffnen die Saison – KGR übernimmt Macht im Rathaus

18. November 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim
Die Stecher freuen sich: Die 5. Jahreszeit ist angebrochen. Fotos: v. privat

Die Stecher freuen sich: Die 5. Jahreszeit ist angebrochen.
Fotos: v. privat

Rülzheim – Der erste Samstag nach dem 11.11. ist traditionell der Tag, an dem die KGR ihr Prinzenpaar verabschiedet und sich auf die neue Kampagne vorbereitet.

Nicht nur das Programm, sondern auch der gut beheizte Anbau brachte dabei Akteure wie Gäste ins Schwitzen.

Nachdem das Prinzenpaar, Andreas I. und Carolin I. in seiner vorletzten Amtshandlung gemeinsam mit den Elferräten in den großen Saal eingezogen war, ging es zunächst ans Buffet.

Danach hatte die Vorsitzende Yvonne Tüllmann die unangenehme Aufgabe, den Gästen zu erklären, weshalb der neue Karnevalsorden, den als Motiv der „Denkerkreisel“ zwischen itk und DBK ziert, noch auf sich warten lassen müsse.

Sitzungspräsident Edi Harder, der von der Entwicklung rund um den Orden nichts mitbekommen und daher seine Rede um den „Denkerkreisel“ und den Orden herum geschrieben hatte, fiel es dennoch nicht schwer, seine Rede spontan anzupassen.

Als personifizierter „Denker“ nahm er in gewohnt spritziger, pointierter Weise alles von Orts- bis Bundespolitik aufs Korn.

Einen deutlichen Kontrast zur Büttenrede von Harder zeigten die Aktiven Sigi Götz, Lisa Dudenhöffer, Simone Kerner und Yvonne Tüllmann mit dem Fußtanz „Happy Feet“ – assistiert von Michael Gadinger und Prinzessin Carolin.

„Zugabe“-Forderungen von Elferrat Thorsten Bartl und des Maikammerer Sitzungspräsidenten Bernd Schuster waren der verdiente Lohn für eine unterhaltsame Performance.

Anschließend präsentierte Sebastian Hör als „Karl-Heinz ausm Kittegässel“ seine neue – wenn auch noch unfertige – Rede. Er betonte, dass Fasenacht nicht immer lustig sei und unterstrich im letzten Teil seiner Rede, wie wichtig Toleranz gegenüber Flüchtlingen gerade vor dem Hintergrund der Ereignisse in Paris sei.

Im Anschluss durften die Gäste den Heimatfest-Film der KGR genießen, den Manfred Wolff und Ralf Diehl gemeinsam zusammengeschnitten hatten. Der kurzweilige Film zeigte die vielfältigen Aktivitäten der KGR während des Heimatfests. Die Gäste quittierten den hervorragenden Schnitt und die Präsentation mit lang anhaltendem Applaus.

Als letzter Büttenredner war der Maikammerer Sitzungspräsident Bernd Schuster an der Reihe. Als Schweizer Urlauber brillierte er wie immer und zog das Publikum in seinen Bann.

Umso tragischer ist es, dass Schuster der KGR als Redner künftig fehlen wird: Der Programmausschuss entschied, auf Schusters Dienste zu verzichten, da er nur an zwei von drei Prunksitzungen anwesend sein könne, was für die Kontinuität des Programms schädlich sei.

Tüllmann verabschiedete den sichtlich gerührten Schuster mit einer flammenden Rede.

Als sei das nicht emotional genug gewesen, stand wenige Minuten später die Verabschiedung des Prinzenpaares an. Tüllmann blickte in gewohnt pointierter und gleichzeitig kompakter Weise auf den Findungsprozess zurück.

Andreas I. und Carolin I. stellten dem ihre eigene Sicht entgegen. In einem Vortrag beleuchteten sie den Zeitraum von der Frage an, ob sie sich eine Regentschaft vorstellen könnten bis zum Ende ihrer Regentschaft.

Für großes Aufsehen sorgte der Dank des Prinzen: „Wenn mei Frä mich nit iwwerzeicht hett, hett ich’s nit gemacht. Awwer jetzt, wu ich’s war, bin ich frou, dass se mich iwwerzeicht hot.“

Der lang anhaltende, rhythmische Applaus der Gäste war Beweis dafür, dass auch die KGR sehr glücklich mit seinem jetzt Ex-Prinzenpaar war.

KGR übernimmt die Macht im Rathaus

So leicht fiel es den Narren noch nie, dem Bürgermeister die Macht über die Gemeinde zu entreißen: Am vergangenen Mittwoch versammelten sich zahlreiche KGR-Aktive und eine Abordnung der GuggeGlucke, um Bürgermeister Reiner Hör die Schlüssel zum Rathaus abzunehmen.

Der sichtlich angeschlagene und heisere Bürgermeister gab die Regierungsgewalt allerdings freiwillig ab – sehr zum Leidwesen der von Prinz Andreas I. und Prinzessin Carolin I. engagierten Feuerwehrleute, die Hör bei Widerstand mit einer Drehleiter über die Dächer von Rülzheim entführen wollten.

Yvonne Tüllmann kündigte im Regierungsprogramm der Stecher unter großem Jubel nicht nur Freibier für alle, sondern auch ein Herrengedeck in der „Rose“ und ein Paar Schuhe für jede Frau an. Sobald das Gemeindesäckel leer sei, wolle man bis zum nächsten 11.11. dann die Regierungsgewalt wieder zurückgeben.

Nach dieser Ankündigung und zwei weiteren, schmissigen Stücken der GuggeGlucke ging der Amtsantritt der Stecher zu Ende.

Keine Chance für Bürgermeister Reiner Hör - im Falle eines Widerstands hätte ihn die Feuerwehr abtransportiert.

Keine Chance für Bürgermeister Reiner Hör – im Falle eines Widerstands hätte ihn die Feuerwehr abtransportiert.

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