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Ruandiasche Botschafterin Chrinstine Nkulikiyinka bei den Ruandafreunden „AMAHORO“ in Haßloch

12. Mai 2013 | Kategorie: Rheinland-Pfalz

Die Ruanda Freunde und Botschafterin Chrinstine Nkulikiyinka. Foto: Amahoro

Haßloch – Eine gelungene Veranstaltung war der Besuch der ruandischen Botschafterin Christine Nkulikiyinka in Haßloch, zu der der Verein „Ruandafreunde AMAHORO“, eingeladen hatte.

Um „Bildung und Ausbildung in Ruanda“ ging es an diesem Abend im Kulturviereck in Haßloch, wo auch der frühere Bürgermeister Gottfried Dahm aus Ranschbach-Baumbach das von ihm in Mirenge-Rukoma ins Leben gerufene Handwerker-Zentrum vorstellen konnte.

In ihrem Grußwort machte die Vorsitzende des Vereins, Karin Hurrle, noch einmal deutlich, wie wichtig gerade die Ausbildung in Ruanda ist. „Den Name AMAHORO haben wir für unseren neu gegründeten Verein deshalb gewählt, weil AMAHORO Frieden bedeutet“, sagt sie. Gerade durch die Graswurzelpartnerschaft von Rheinland-Pfalz mit Ruanda, müsse jeder daran arbeiten, dass dieser Friede in Ruanda lange gewahrt bleibt.

Wie wichtig Friede und Bildung ist, bestätigte auch Christine Nkulikiyinka. Seit 2009 ist sie Ruandas Botschafterin in Deutschland. Das Land, in dem 1994 beim Genozit über eine Million Menschen starben, leide noch immer an den Folgen des Bürgerkrieges. Für den Aufbau des Landes sei die Bildung junger Menschen in Ruanda Grundvoraussetzung. 2020 soll Ruanda ein Land mit mittlerem Einkommen und vom Ausland weitgehend unabhängig sein, so ihre Vision.

Das größte Kapital für die wirtschaftliche Entwicklung seien die jungen Menschen, die dringend eine Ausbildung brauchten. Daher gebe es auch in Ruanda seit einiger Zeit die Schulpflicht. Durch eine systematische Kontrolle würden inzwischen 95 Prozent der Kinder die Schule besuchen. Nach dreijähriger Vorschule, folgen sechs Jahre Primarschule und weitere drei Jahre führten zur Hochschulreife. Bereits 75.000 Studenten gebe es in Ruanda, davon 43 Prozent Frauen.

Da nicht nur Akademiker ausgebildet werden müssten, benötige man dringend die Berufsausbildung der handwerklichen Berufe. Dies sei deshalb schon wichtig, um die Wirtschaft in Ruanda anzukurbeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Wichtig sei aber auch das Know-how aus dem Ausland, insbesondere um Solartechniker ausbilden zu können, damit man Strom erzeugen kann. Sonne gebe es in Ruanda genug, sagt ein ruandischer Besucher an diesem Abend, der derzeit bei den Mainzer Stadtwerken arbeitet und die auch einen Solarpark in der Nähe von Kigali betreiben.

 

 Gottfried Dahm, der für die Erweiterung des Handwerker-Zentrums in Ruanda warb und seine Bedeutung noch einmal herausstellte, sieht die Schwerpunkte der Ausbildung im Metall-, Holz-, Schneiderei-Beruf sowie die Ausbildung zum Solartechniker. Um finanzielle Unterstützung bat Dahm auch die Haßlocher Initiatoren des Vereins, denn dieses Ausbildungsprojekt soll erweitert werden. Man brauche junge Solartechniker, um eine dezentrale Energieversorgung auf dem Land zu ermöglichen, denn Elektrizität sei längst noch nicht überall verfügbar, sagte Dahm.

 

 

Beim anschließenden Umtrunk informierten sich die anwesenden Gäste bei der Botschafterin über Ruanda und die dortigen Projekte. Die Mitglieder der Ruandafreunde „AMAHORO“ sicherten zu, dass der Erlös der künftigen Aktivitäten in die Ausbildung von Solartechnikern fließen wird.

 

 

 

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