Pfalz: Katastrophenschutzübung Terrex: Bundeswehr als Helfer in der Not

21. November 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Landau, Ludwigshafen, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Rhein-Pfalz-Kreis, Rheinland-Pfalz, Südwestpfalz und Westpfalz
Innenminister Lewentz, Oberst Mattes und Soldaten beim KVK Ludwigshafen. Foto: LKdo RP/Welk

Innenminister Lewentz, Oberst Mattes und Soldaten beim KVK Ludwigshafen.
Foto: LKdo RP/Welk

Mainz/Südpfalz/Rhein-Pfalz-Kreis – Mit Terrex 2016 setzte das Landeskommando Rheinland-Pfalz seine Übungen zum Thema „Hilfeleistungen der Bundeswehr im Katastrophenfall und bei Großschadensereignissen“ fort.

Insgesamt 100 Soldaten und 30 Mitarbeiter ziviler Katastrophenschutzorganisationen waren vom 17. bis 19. November in Mainz dabei, darunter auch Vertreter der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule.

Das Szenario: Tagelanger Dauerregen im Südwesten Deutschlands führt am Rhein und seinen Zuflüssen zu starkem Hochwasser. Für die betroffenen Landkreise wird die Situation zunehmend kritisch: Deiche brechen, Straßen werden überschwemmt, Krankenhäuser müssen evakuiert werden.

Die zivilen Katastrophenschutzstäbe arbeiten mit Hochdruck, doch die Lage verschärft sich zunehmend. Nun soll die Bundeswehr mit Mensch und Material unterstützen, die entsprechenden Kreisverbindungskommandos werden aktiviert. In Mainz ist das Lagezentrum des Landeskommandos bereits hochgefahren, TERREX 2016 beginnt.

Hilfeleistungsanträge laufen beim KVK Rhein-Lahn-Kreis ein. Foto: LKdo RP/Welk

Hilfeleistungsanträge laufen beim KVK Rhein-Lahn-Kreis ein.
Foto: LKdo RP/Welk

Strukturiertes Handeln ist gefragt

40 Einlagen simulieren den Ernstfall und fordern den Teilnehmer einiges ab. 13 Uhr: Die Technische Einsatzleitung der Stadtverwaltung Frankenthal benötigt Hilfe. Die Kläranlage der BASF befindet sich im Überschwemmungsgebiet und ist durch einen Sandsackverbau gesichert. Rund weitere 30.000 Sandsäcke sollen mit watfähigen Fahrzeugen zum Einsatzort zur Erhöhung des Damms transportiert werden.

Im weiteren Verlauf der Übung müssen Gebäude evakuiert, Bewohner in Sicherheit gebracht, Notunterkünfte gebaut und Transportmöglichkeiten bereitgestellt werden.

Das Bezirksverbindungskommando zur Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier sowie die Kreisverbindungskommandos (KVK) zu den kreisfreien Städten Frankenthal, Landau, Ludwigshafen, Speyer und zu den Landkreisen Altenkirchen, Germersheim, Rhein-Lahn-Kreis und Rhein-Pfalz-Kreis nehmen an der Übung teil.

Nach einer ersten Bewertung leiten sie die Hilfeleistungsanträge an das Landeskommando weiter. Im Lagezentrum werden sie abschließend bearbeitet und die daraus resultierenden Unterstützungsleistungen koordiniert.

Mit großem Engagement dabei

Über den Übungsverlauf informierten sich vor Ort der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz und ADD-Präsident Thomas Linnertz. Sie besuchten das Lagezentrum des Landeskommandos sowie einige Übungszellen der Teilnehmer.

Lewentz bezeichnete die zivil-militärische Zusammenarbeit als wichtiges Gut: „Es ist bemerkenswert, wie sie sich im Land entwickelt hat. Da es immer weniger Bundeswehr-Standorte in Rheinland-Pfalz gibt, brauchen wir die Fähigkeiten der Verbindungskommandos im Landkreis.“

Der besondere Dank des Staatsministers galt dem ehrenamtlichen Engagement der Reservisten. Oberst Erwin Mattes, Kommandeur des Landeskommandos, bewertete die Übung als anspruchsvoll und gelungen. Die Teilnehmer seien motiviert und engagiert gewesen und hätten eine hohe Kompetenz gezeigt. „Ich habe das Gefühl, ich kann mich auf die teilnehmenden Verbindungskommandos voll verlassen“, so der Kommandeur.

Auf großes Interesse stieß die TERREX 2016 auch bei Politikern. So nutzten die Bundestagsabgeordneten Ursula Groden-Kranich und Michael Hartmann aus Mainz sowie Dr. Thomas Gebhart und Thomas Hitschler aus der Südpfalz die Gelegenheit, bei der Übung in Mainz vorbeizuschauen.

Ebenso dabei: Der Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger und die Beigeordneten Dieter Feid aus Ludwigshafen und Günter Knautz aus dem Landkreis Altenkirchen. ( Irene Bühler-Rech/red)

Politiker interessieren sich für die Übung. Foto: LKdo RP/Welk

Politiker interessieren sich für die Übung.
Foto: LKdo RP/Welk

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