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PayPal und Bitcoin: So können Verbraucher die Liaison für sich nutzen

5. Dezember 2021 | Kategorie: Finanzen, Ratgeber

Das Renommee von digitalen Zahlungen und Währungen wächst kontinuierlich. Im vergangenen Jahr gab PayPal Holdings die Einführung eines neuen Dienstes bekannt.

Dieser ermöglicht es Kunden, die Kryptowährung Bitcoin direkt von ihrem PayPal-Konto aus zu erwerben und zu handeln. Wie dies möglich ist und warum es einen Mehrwert darstellen kann, Kryptowährungen mit einem weltweit agierenden und etablierten Zahlungsdienstleister zu verknüpfen, zeigt dieser Artikel auf.

Wie PayPal und Bitcoin sich fanden

Bereits seit einigen Jahren hat PayPal seinen Fokus und seine Ressourcen auf die Erforschung der digitalen Finanzdienstleistungsinfrastruktur der Zukunft gelegt. So investierte das Unternehmen im Jahr 2019 in TRM Labs, ein Unternehmen, welches sich auf die Verhinderung von Kryptowährungsbetrug und Finanzkriminalität spezialisiert hat.

Mit diesem Fokus und mehr als 340 Millionen Nutzern hat PayPal das Potential, die Akzeptanz des Bitcoins in der Gesellschaft zu verankern. Den Startschuss gab PayPal im eigenen Heimatland Amerika, denn hier nahm die Liaison zwischen Bitcoin und PayPal im Oktober 2020 in den USA ihren Anfang. Mittlerweile können Verbraucher dort Bitcoins mit PayPal kaufen, ohne über einen Zwischenhändler gehen zu müssen. Nach knapp einem Jahr erreichte diese Liaison auch Europa: Inzwischen können PayPal-Nutzer auch in Großbritannien in Bitcoin, Ethereum, Bitcoin Cash und Litecoin investieren.

Während beim Kauf und Verkauf Transaktions- oder Umrechnungsgebühren anfallen, ist das Halten von Kryptowährungen dagegen kostenlos. Auf diese Weise soll die Kryptowährung in Großbritannien zum Mainstream werden.

Die nächsten Schritte PayPals umfassen eine weitere Expansion in Europa. So soll der neue Dienst unter anderem auch in Deutschland Fuß fassen. Ein genauer Termin, wann deutsche Nutzer auf den Dienst Zugriff haben können, ist jedoch noch nicht bekannt.

Schnell, unkompliziert und sicher: Bitcoin mit PayPal kaufen

PayPal wurde schon immer als unkompliziert und bequem angesehen und hat mit hunderten Millionen von Nutzern eine enorme Reichweite. Für Verbraucher ist die Nutzung simpel, mit nur wenigen Klicks kann anderen Nutzern Geld geschickt werden, ohne vorher die komplizierte IBAN eingeben zu müssen. Darüber hinaus dauert der Geldtransfer nur wenige Sekunden, im Gegensatz zur klassischen Banküberweisung.

Auch Bitcoin hatte bereits vor der Partnerschaft einen guten Ruf, da der Coin beispielsweise für Transaktionen weltweit ohne hohe Transaktionsgebühren einsetzbar ist und über Apps einfach getradet wird. Zudem ist Bitcoin eine Währung, die außerhalb des Zuständigkeitsbereichs von Regierungen und Bundesbehörden genutzt werden kann.

Die Verknüpfung beider Dienste wie zum Beispiel hier bringt also einige Vorteile mit sich. Kauf und Verkauf von Bitcoin sind über PayPal deutlich besser als über eine Banküberweisung. Im hoch volatilen Krypto-Markt sind oft wenige Sekunden entscheidend, um Bitcoins in einem günstigen Moment zu kaufen oder zu verkaufen. Diese Schnelligkeit ist bei PayPal gewährleistet.

Photo by Art Rachen on Unsplash

 „Checkout with Crypto“: Neue Zahlungsoption soll Online-Shopping revolutionieren

Nachdem PayPal es US-Kunden im Oktober 2020 ermöglichte, verschiedene Kryptowährungen über PayPal zu kaufen und in einem eigenen Wallet abzulegen, hat das Team den Service weiter ausgebaut. Seit März 2021 können Kunden in den USA ihren Krypto-Bestand innerhalb des digitalen PayPal-Wallet auch für Zahlvorgänge innerhalb der Plattform nutzen. Diese Funktion wird als „Checkout with Crypto“ bezeichnet.

Hierbei wird die Kryptowährung nicht einfach von einem Konto auf das andere übertragen, sondern im Rahmen des Bezahlvorgangs wird der Bestand entsprechend aufgelöst und automatisch in US-Dollar umgerechnet. So können Zahlungen an Online-Händler oder Zahlungspartner vereinfacht werden. Neben Bitcoin werden hier auch Bitcoin Cash, Ethereum und Litecoin unterstützt. Damit sollen nach Angaben des Unternehmens verschlüsselte Wallets wie normale Kreditkarten genutzt werden können.

Wann der Service auch für Kunden in anderen Europastaaten freigeschaltet wird, steht noch nicht fest. Die Freischaltung soll laut Plan allerdings in den nächsten Monaten für alle 29 Millionen registrierten Händler erfolgen. In Deutschland steht die Option noch nicht zur Verfügung und es gibt auch noch keine zeitliche Perspektive für eine Einführung, allerdings könnte das Feature für Verbraucher interessant werden.

Für PayPal und Bitcoin hat sich die Ankündigung jedenfalls bereits gelohnt. Als der Plan im Oktober letzten Jahres bekannt gegeben wurde, war der Preis von Bitcoin um fast 5 % gestiegen und die digitale Währung ist inzwischen wieder an die 60.000-Dollar-Marke gelangt. Auch der Aktienkurs von PayPal stieg stark an. Dass die Verschlüsselungsambitionen von PayPal bei der Übernahme des israelischen Verschlüsselungsadministrators Curv sehr ernst gemeint waren, bewies das Unternehmen im März.

Aber auch für andere große Unternehmen hat das Thema Kryptowährungen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Tesla akzeptiert beispielsweise auch beim Kauf von Fahrzeugen Bitcoin und betreibt dafür sogar einen eigenen Knoten. Der US-Kreditkartenanbieter Visa beabsichtigt, künftig die stabile Währung USDC für lokale Zahlungen zu akzeptieren.

PayPal könnte Kryptowährungen alltagstauglich machen

Experten sehen das Potential, dass die große Reichweite und Verbreitung im Alltag von Verbrauchern, die PayPal zu bieten hat, sich positiv auf die Alltagstauglichkeit von Kryptowährungen auswirken könnte. Doch nicht nur die Reichweite von PayPal, sondern auch die zahlreichen Vorteile sowohl von PayPal als auch von Kryptowährungen wirken sich positiv auf Zukunftsprognosen aus.

Der unkomplizierte Kauf, Verkauf und Halt von Bitcoins und anderen Kryptowährungen scheint ein vielversprechender Weg in eine wachstumsorientierte Zukunft zu sein. Zudem bietet der Bitcoin einen wesentlichen Vorteil, da hier bei Auslandstransaktionen keine Gebühren anfallen. (sl)

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