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Neujahrsempfang: Neustadt ist familienfreundlich und hat eine tolle Kulturszene

12. Januar 2014 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer

Im Neustadter Saalbau fand traditionell der Neujahrsempfang statt.
Foto: Ahme

Neustadt. Auch in Neustadt ist der Neujahrsempfang gute Tradition. Bevor die Neustadter Trachtengruppe und das Team der Verwaltung dafür sorgten, dass die Neustadter nicht verdursten mussten, sprach OB Löffler vor den zahlreich erschienenen Gästen zu Themen, die die Stadt letztes Jahr bewegten, gab aber auch einen Ausblick auf das Neue Jahr.

Neustadt ist gut aufgestellt

„Die Deutsche Volkswirtschaft boomt, von Krise keine Spur.
Auch in Neustadt an der Weinstraße sind wir gut aufgestellt. Wir haben im vergangenen Jahr über 139 Millionen Euro in den verschiedensten Bereichen ausgegeben.
Familienfreundliche Stadt

Unserer Vision zu einer der familienfreundlichsten Städte in der Region zu werden, sind wir auch 2013 näher gekommen. So konnten 110 neue Plätze im Kita-Bereich geschaffen werden. 65 in der neuen Kita Robert-Stolz-Straße, in der Kita Duttweiler 15 und im Quartier Hornbach 30 Plätze. Insgesamt haben wir 1.846 Betreuungsplätze geschaffen, davon 402 für Kinder unter drei Jahren.

Schülerbetreuung

Auf einem guten Weg sind wir auch bei der Schülerbetreuung in der Unterstufe. Durch eine gemeinsame Initiative des Vereins „Die Schatzkiste“, des Freundeskreises des Leibniz-Gymnasiums, der Schulleitung, des Schulelternbeirates und der Verwaltung konnte zu Beginn des Schuljahres 2013/2014 eine Nachmittagsbetreuung für die Orientierungsstufe eingerichtet werden.

Die Stadt als Schulträger hat die Finanzierung der erstmaligen Investitionskosten übernommen und bezuschusst die laufenden Kosten im Schuljahr mit weiteren 6.000 Euro jährlich. Wir betrachten dieses Betreuungsangebot als ein Pilotprojekt, um die Schullandschaft in Neustadt weiter zukunftsfähig auszubauen und um die Kinderbetreuung in Neustadt nachmittags zu verbessern.

 Schulentwicklungsplanung

Nach einigen Wirren hat der Stadtrat insbesondere für die Grundschulen für die nächsten Jahre ein Schulentwicklungskonzept beschlossen. Danach bleiben die bestehenden Grundschulen in allen Weindörfern erhalten. Zu Ausbautätigkeiten und Veränderungen wird es hauptsächlich in der Stadt kommen. Betroffen hiervon sind die Schöntalschule, die Heinz-Sielmann-Schule und die Ostschule.
Spitzensport

Dass in unserer Stadt ein gutes sportliches Klima herrscht, zeigen uns unsere Spitzensportler, wie z. B. Junioren-Weltmeister Lukas Baum, die in der ersten Bundesliga spielenden Wasserballer, der Deutsche Meister seiner Alterklasse im Hochsprung Christian Müller und das Geschwisterpaar Nikita und Elisabeth Yatsun, die sich in der Juniorenweltrangliste in den lateinamerikanischen Tänzen auf Platz drei tanzten. Sie sind 11 und 13 Jahre alt.

Damit dies auch in Zukunft gewährleistet ist, bleiben die Sportfördermittel in 2014 trotz angespannter Finanzlage unangetastet. Über Optimierungs- bzw. Verbesserungsmöglichkeiten im Sportbereich Aufschluss geben, soll uns der in Erarbeitung befindliche Sportentwicklungsplan. Mit abschließenden Empfehlungen rechnen wir im Herbst 2014.

Kulturstadt Neustadt

Was in Neustadt an der Weinstraße und in den Weindörfern an Kultur geboten wird, ist einmalig und phänomenal. Wir können uns glücklich schätzen, solch eine Kulturszene antreffen zu können und ich lade Sie ausdrücklich ein, unterstützen Sie die vielen Kulturtreibenden in ihrem Engagement durch Ihren Besuch.
Kulturfest

Ein unvergessener kultureller Höhepunkt war zweifelsohne das erste Neustadter Kulturfest, das Anfang Juni über 9 Tage Kultur pur in allen Facetten darbot.

Nach zweijähriger intensiver Planung nahmen 5.000 Akteure die gebotene Chance wahr und verwandelten die Stadt und ihre Weindörfer in eine Kulturbühne sondergleichen. Rund 100.000 Besucher, darunter auch Gäste aus anderen Regionen, wohnten dem Kulturspektakel mit mehr als 160 Programmpunkten bei.
Zukunft des Herrenhofs

An dieser Stelle noch ein klares Wort zum Thema Herrenhof. Lassen Sie sich nicht einreden, dass die Zukunft des Herrenhofs ungewiss sei. Alle drei Hauptbeteiligten – die Fördergemeinschaft, das Land und die Stadt – wollen das Gleiche: die Aufrechterhaltung des Herrenhofes als einheitliches Ensemble mit seinem einmaligen Kulturangebot.

Solange die Fördergemeinschaft und/oder andere Kulturschaffende sich im Herrenhof einbringen, sehe ich den Bestand als gesichert. Leider steckt der Teufel meist im Detail, wenn es um Sanierungs- und Renovierungsfragen, wenn es um brandschutztechnische und denkmalschutzrechtliche Auflagen und die hierfür erforderlichen Kosten geht.

Es ist schon ein Unterschied, ob eine Brandschutztreppe, wie zu Anfang geschätzt, 30.000 Euro kostet oder am Schluss 110.000 Euro. Die hierzu notwendigen Klärungsgespräche müssen geführt werden. Es müssen Lösungen und Kompromisse gesucht und gefunden werden. Dies geschieht am besten, wenn man miteinander redet und nicht übereinander. Ich bin mir sicher, dass wir den Herrenhof 2014 in eine gute Zukunft führen werden.
Ehrenamt in der Stadt

Dass unsere Stadt auch eine soziale Stadt ist, hat sie immer wieder gezeigt. Es sind die vielen ehrenamtlich Tätigen, die sich um unsere Mitmenschen, um den Nächsten kümmern. Das fängt bei der Betreuung im Asylbewerberbereich an, geht über die Kinderbetreuung, den Beirat für Migration und Integration, das Interkulturelle Haus, den Lichtblick, die Tafel und vieles andere mehr. Einen großen Beitrag hierzu leisten auch die Religionsgemeinschaften.
Ehrenamtliche Registrierungsaktion

Ein bemerkenswertes Beispiel für soziales Engagement war die ehrenamtliche Registrierungsaktion im vergangenen Jahr in Geinsheim. Unter dem Motto „Wenige Minuten für Dich – ein ganzes Leben für Tanja und andere“ organisierten die Goisemer Baschone mit Unterstützung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS eine Typisierungsaktion für die an Leukämie erkrankte Gardetrainerin. Am 5. Mai war das ganze Gäu versammelt. 1.824 Typisierungen wurden durchgeführt. Dieses ehrenamtliche Engagement zeigt sehr eindrucksvoll, was man gemeinsam bewegen kann. Heute ist Tanja wieder gesund.

150 Jahre Feuerwehr

Ein besonderes Wort des Dankes möchte ich an alle Feuerwehrkameradinnen und Kameraden richten, die sich täglich ehrenamtlich und freiwillig unter der Gefahr von Leib und Leben zu unserem Schutz einsetzen.

Sie feierten 2013 mit 2 würdigen Veranstaltungen ihr 150-jähriges Jubiläum. Es ist gut zu wissen, dass auf unsere Feuerwehrleute stets Verlass ist. Wir können uns glücklich schätzen, über solch ein Engagement von Frauen und Männern zu verfügen. In Übereinstimmung mit der Feuerwehrspitze werden wir alles daran setzen, die bestehende Feuerwehrstruktur der Freiwilligkeit und Ehrenamtlichkeit solange wie es nur geht aufrechtzuerhalten.

Kommunalwahlen
Wie Sie wissen, sind am 25. Mai 2014 Kommunal- und Europawahlen. Gehen Sie wählen.

Die Geschicke unserer Stadt und unserer Weindörfer zu lenken, ist wahrlich nicht einfach. Wir können es nicht allen Recht machen, auch wenn wir uns noch so sehr bemühen. Der verstorbene Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel sagte einmal: „Jedermanns Liebling ist jedermanns Dackel“

Sehen Sie es uns deshalb nach, wenn wir nicht jedermanns Liebling sein können und wollen. D.h. jedoch nicht, dass wir nicht bemüht sind, allen, soweit es möglich ist, zu helfen.

Ich hoffe sehr, dass sich die Entscheidung in Sachen B 39 als richtig erweist und einer gedeihlichen und prosperierenden Entwicklung unserer Stadt nicht entgegensteht.
B39

Ich persönlich habe mich erst, nachdem die Lärmschutzproblematik weitgehend positiv geklärt werden konnte, für eine Verlegung der B 39 mit Unterführung oder Untertunnelung des Bahnhofsvorplatzes ausgesprochen.

Nach meiner persönlichen Abwägung hätten die Vorteile für die Allgemeinheit und für die Stadt insgesamt eventuelle Nachteile Betroffener überwogen. Auch unter finanziellen Gesichtspunkten wäre das Projekt, selbst wenn sich unser verbliebener Kostenanteil von 2,2 Millionen Euro verdoppelt oder verdreifacht hätte, kein Vabanquespiel gewesen, vor allem, da es sich um einmalige Investitionskosten gehandelt hätte.

Nicht einmalig sind dagegen die Mittel, die wir jährlich für die neugeschaffenen 40 Erzieherinnenstellen für unsere Kindertagesstätten in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro aufbringen müssen. Auf 20 Jahre gerechnet macht das eine Summe von 36 Millionen Euro aus.

Sei es drum, die Würfel sind gefallen. Die Mehrheit der Bürger hat sich gegen dieses Projekt ausgesprochen und gemäß den demokratischen Spielregeln ist es damit vom Tisch. Aber das heißt nicht, dass wir jetzt die Flinte ins Korn werfen und nichts mehr tun. Das Gegenteil ist der Fall. Ein neuer Entwicklungsprozess hat schon begonnen. Was dabei herauskommt und was wir werden umsetzen können, werden wir sehen.

Bürgerbeteiligung

Trotz des aus meiner Sicht gesehen enttäuschenden Ergebnisses der Bürgerbeteiligung waren die damit gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse für alle lehrreich. Seit meiner Amtszeit 2002 haben wir die Bürger mehr und mehr in die Planungs- und Entwicklungsprozesse unserer Stadt einbezogen.

Denken Sie nur an die vielen Workshops und Bürgerforen, insbesondere zur Entwicklung der Stadtkonzeption (zur sozialen Stadt und zur Wallgasse), an der sich mehr als 5.000 Bürger beteiligt haben oder an die mittlerweile als selbstverständlich angesehenen Bürgerinformationen bei Ausbau- und Erneuerungsmaßnahmen.

Allerdings ist eine Bürgerbeteiligung und Bürgerentscheidung ein ambivalentes Instrumentarium, bieten sie doch so manchem Politiker einen bequemen Ausweg, die Entscheidung und die Verantwortung nicht mehr selbst treffen zu müssen. Ob eine verstärkte Bürgerbeteiligung und eine stärkere Verlagerung der Entscheidungskompetenz auf die Bürgerinnen und Bürger insgesamt zu mehr Akzeptanz und Identifikation und besseren Entscheidungen führen, wird die Zukunft zeigen.

Daniel Meininger

Mut und Kreativität hatte der Firmengründer Daniel Meininger, dessen Todestag sich am 17. Mai zum 50. Mal jährt. Auf Initiative von Daniel Meininger fand in Neustadt an der Haardt 1929 erstmals ein Weinlesefest, das spätere Deutsche Weinlesefest, statt. Außerdem gab er den Anstoß zur Wahl und Krönung der Pfälzischen und Deutschen Weinköniginnen.

Wie der Firmengründer engagieren sich seine Nachkommen in unserer Stadt. So stiften sie seit einigen Jahren die Erlöse aus dem Verkauf der Konterproben des Mundus Vini Wettbewerbs für einen guten Zweck. Im vergangenen Jahr sind dabei 54.000 Euro zusammengekommen.
Bürgerreise Macon

Ich möchte noch auf ein spezielles Angebot hinweisen. Deutschland und Frankreich begingen 2013 den 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags. Dies hat die Stadt Neustadt an der Weinstraße zum Anlass genommen, ihre Bemühungen um die Partnerschaft mit Macon in Burgund zu intensivieren. In diesem Jahr wird deshalb erstmals eine Bürgerreise dorthin angeboten. Sie wird in den Osterferien stattfinden.
25 Jahre Wernigerode

Feiern werden wir 2014 auch mit unserer Partnerstadt Wernigerode im Harz. Eine 25-jährige partnerschaftliche Verbundenheit sollte würdig begangen werden. Auch dazu wird es einige Veranstaltungen geben.“ (red)

Nach der Rede des OB konnten die Bürger sich zu Gesprächen zusammen finden.
Foto: Ahme

Impression vom Neustadter Neujahrsempfang 2014.
Foto: Ahme

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