Neujahrsempfang in Offenbach: Herausforderungen werden immer komplexer

13. Januar 2017 | Kategorie: Allgemein, Kreis Südliche Weinstraße, Regional
Gut gelaunt stoßen Axel Wassyl und Weinprinzessin Madleine Römer auf das neue Jahr an. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Gut gelaunt stoßen Axel Wassyl und Weinprinzessin Madleine Römer auf das neue Jahr an.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Offenbach. Der Jahreswechsel ist jedes Jahr aus Neue ein Zeitpunkt des Rückblicks und des Ausblicks. Auch in Offenbach ließ Gemeindechef Axel Wassyl das vergangene Jahr Revue passieren und erläuterte einige Projekte für 2017.

Wassyl hatte zu Beginn des Empfangs zusammen mit seinen Beigeordneten Marietta Heid-Gensheimer und Oliver Sibert sowie den beiden Offenbacher Prinzenpaaren die Gäste persönlich per Handschlag begrüßt. Die musikalische Umrahmung des Empfangs lag in den Händen des Chorensembles Intakt.

„Die Herausforderungen für uns auf kommunaler Ebene werden von Jahr zu Jahr vielfältiger und komplexer“, so Wassyl.

„Ich bin jetzt schon fast 15 Jahre in diesem Amt als Bürgermeister unserer VG. Insgesamt bin ich seit mehr als 37 Jahren in den Diensten der VG.

Bürokratie nimmt zu

Das einzige, was in dieser langen Zeit stets gleich geblieben ist, das sind die immer wieder kehrenden Parolen zur Entbürokratisierung und des angeblichen Abbaus von Standards für die Kommunen“.

Dagegen nehme die Bürokratie von Jahr zu Jahr in allen Bereichen zu. Außerdem gebe es ein zunehmendes Anspruchsdenken bestimmter Personen zu ihrem eigenen Vorteil.

Und er sorgte sich um das große Thema „ Gemeinschaft“. In der VG Offenbach gebe es Stimmen, die diesen Zusammenhalt untergruben und eine Stimmung schürten, die „nicht gut für die gesamte VG ist“. Wassyl wünschte sich von ihnen mehr Weitsicht.

Wassyl sprach auch die „völlig überzogene“ Diskussion um die VG-Umlage an. Mit dem Umlagesatz von 34 Prozent läge man im kreisweiten Vergleich genau in der Mitte.

Und mit 10,81 Prozent im Jahr 2017 habe man das mit Abstand höchste Steuerkraft-Wachstum im Landkreis SÜW. „Da können selbst die finanzstarken VG Edenkoben (5,39) und Herxheim (4,61) nicht mithalten“, so Wassyl. „Es läuft recht gut in unserer VG!“

Neubau des Rathauses

Ein wichtiges Thema für die nächsten beiden Jahre wird in Offenbach der Neubau des Rathauses sein. Sanierung oder Neubau? Dies beschäftigte den Rat ja das ganze letzte Jahr hindurch. Nachdem ein Neubau um 1,3 Millionen Euro weniger Kosten benötigt als eine Sanierung, habe sich gezeigt, „ dass die Sanierungs-Befürworter wohl auf dem falschen Weg gewesen sind“.

So soll das neue Rathaus aussehen. Foto: Pfalz-Express/Ahme

So soll das neue Rathaus aussehen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Der zeitliche Rahmen sieht nun folgendermaßen aus: Bewilligungsbescheid im Sommer 2018, danach Ausschreibungen, Herbst 2018 oder Frühjahr 2019: Projektstart.

„Wenn alles glatt läuft und uns nicht noch mehr Stolpersteine in den Weg geworfen werden“, so Wassyl.

Das „Denkmalschutz-Störfeuer“ habe definitiv ein Jahr sowie eine Kostenverteuerung von rund 120.000 Euro gekostet.

Queichtalbad-Sanierung

Ein weiteres wichtiges Projekt hat den VG-Rat sehr beschäftigt und wird dies auch in diesem Jahr tun:
Die Beckensanierung des Queichtalbades, das dieses Jahr 40. Geburtstag feiert.
Die Fliesensanierung ist ein großer Kostenaufwand und „wirtschaftlich nicht mehr vertretbar“, so Wassyl.

Aus diesem Grund habe sich der VG-Rat auch für eine Edelstahl-Auskleidung und außerdem einstimmig zum Erhalt des 50-Meter-Schwimmerbeckens ausgesprochen. Viele Dauerkarten-Kunden kommen aus Landau und der gesamten Umgebung nach Offenbach zum Schwimmen und das wegen des 50-Meter-Beckens, was auch ein in Auftrag gegebenes Sportstättenentwicklungskonzept bestätigt habe. Mit der Beckensanierung rechnet Wassyl allerdings erst 2018.

Das 50-Meter-Becken soll erhalten bleiben. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das 50-Meter-Becken soll erhalten bleiben.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Ein weiteres Projekt spielt sich im Verwaltungs-, Sport- und Freizeitzentrum ab: es soll dort ein Nahwärmenetz errichtet werden.

Rathaus, Feuerwehrhaus, Schwimmbad, Sporthalle und das Sportheim im Stadion liegen mit einem nicht unerheblichen Energieverbrauch in unmittelbarer Nachbarschaft, „sodass sich der Gedanke für ein Nahwärmenetz regelrecht aufdrängt“.

Sanierung Queichtalhalle

Saniert werden muss die Queichtalhalle. Unter anderem sind der Austausch von Wasserleitungen, sowie die Überarbeitung des Foyers und der Besuchertoiletten im Gespräch.

Auch an  Offenbachs guter Stube, der Turn-und Festhalle nagt der Zahn der Zeit. Elektroverteilung, Brandschutz, Heizung: Die Halle muss saniert werden. Ob es dazu kommt, oder aufgrund der hohen Kosten, ein Neubau wirtschaftlicher wäre, bleibt „ergebnisoffen“.

Decke der Turn-und Festhalle. Die Halle wird entweder saniert oder abgerissen. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Decke der Turn-und Festhalle. Die Halle wird entweder saniert oder abgerissen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Verkehrsplanungen

In der Planung befindet sich ein Verkehrskreisel an der Kreuzung Germersheimer Straße/Birkenallee/Brühlfahrt. Wassyl hofft, dass damit nach Abstimmung mit dem LBM, noch in diesem Jahr begonnen werden kann. Der Ausbau der Hauptstraße werde dagegen nicht vor 2018 starten.

Mehrgenerationenhaus

Das Mehrgenerationenhaus im Kulturzentrum sei eine Erfolgsgeschichte. Im letzten Jahr konnten 19.000 Besucher gezählt werden.

„Vor etwa sechs Jahren gestartet, haben wir heute ein Angebot für Jung und Alt, für alle Bevölkerungsschichten, für die verschiedensten Lebenssituationen und Interessen.“

Das Mehrgenerationenhaus entwickelte sich auch in diesem Jahr als zentrale Anlaufstelle für die verschiedenartigsten Probleme der Asylbewerber weiter.

„Vor wenigen Wochen erhielten wir die freudige Nachricht, dass unsere erneute „Bewerbung“ im Bundesprogramm MGH erfolgreich war und wir für die Jahre 2017 bis 2020 weiter als Mehrgenerationenhaus mit Bundesmitteln gefördert werden“, freut sich der Ortschef.

Beliebtes Offenbach

Offenbach sei bei Wohnungs- und Bauplatzsuchenden jeden Alters sehr beliebt. Momentan hat Offenbach 6.367 Einwohner.

„Das hängt zweifellos an der sehr guten Infrastruktur, die wir hier bei uns vorzuweisen haben, aber auch an dem anfangs erwähnten vielfältigen Vereins und Kulturleben, welches dem Ort ebenfalls einen Charme verleiht“, so Wassyl nicht ganz ohne Stolz.

Die Turn-und Festhalle: Hier findet traditionell der Neujahrsempfang statt. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Turn-und Festhalle: Hier findet traditionell der Neujahrsempfang statt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Verbesserung der Infrastruktur

Damit einher gehen Verbesserungen der Infrastruktur,wie der Aufstockung und Sanierung von KITAs oder der Überarbeitung des Bürgertreffs oder der Online-Jugendbeteiligung.

„Jugend- und Erwachsenenbeteiligung ist schon seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der kommunalpolitischen Kultur hier in Offenbach. Die findet nicht nur bei Einwohnerversammlungen, bei Beteiligungsgesprächen, sondern auch im Internet statt.“

Ein Ergebnis dieser online-Jugendbeteiligung war zum Beispiel der Fitness-Platz auf der Freifläche südlich der Feuerwehr, der im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurde.

Beschlossen hat der Gemeinderat die Erneuerung der Brücke über den Oberwahlengraben in der Europaallee.

Der Parkplatz in der Neugasse wird in diesem Jahr ausgebaut.

Gewerbefläche und neues Hotel

Mit dem Gewerbegebiet „Niedersand“, westlich des Industriegebietes „Interpark“, soll eine weitere Gewerbefläche ausgewiesen werden.

Nach vielen Jahren sei es gelungen, einen Investor zur Errichtung eines Hotels in Offenbach zu finden.

„Zweifellos ist dies eine weitere Bereicherung des örtlichen Infrastrukturangebotes und schließt die Lücke, die mit Aufgabe des ehemaligen Hotels Krone entstanden ist“, so Wassyl.

Ehrungen verdienter Bürger

Im Verlauf des Abends wurden wieder Ehrungen verdienter Bürger durchgeführt.

Werner Gillmann und Hans-Georg Heß wurden mit der Silbernen Ehrennadel der Ortsgemeinde geehrt. Lothar Bibus erhielt das Ehrensiegel der Gemeinde.

Offenbach wird zeitgemäß entwickelt

„Offenbach hat sich auch in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. In der ganzen Südpfalz wird dies immer anerkennend erwähnt. Darauf können wir zurecht stolz sein.

Gleichzeitig ist dies aber für mich und für uns alle die Verpflichtung, diesen Weg weiter zu gehen, Offenbach behutsam aber konsequent auf einem attraktiven und zeitgemäßen Stand zu halten“, so Wassyl in seinem Schlusswort. (desa)

Defilee der Gäste, vorbei an Bürgermeister, Beigeordneten und Prinzenpaaren. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Defilee der Gäste, vorbei an Bürgermeister, Beigeordneten und Prinzenpaaren.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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