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Neuer Schul-Landeselternbeirat Rheinland-Pfalz tagt in der Eifel

12. November 2013 | Kategorie: Rheinland-Pfalz

 

Der Landeselternbeirat Rheinland-Pfalz diskutierte über aktuelle Probleme im Schulwesen.
Foto: REB-RLP

Speicher – Der neu konstituierte Landeselternbeirat Rheinland-Pfalz unter Leitung seines Sprechers Dr. Thorsten Ralle führte am Samstag, 9.11.2013, in Speicher in der Eifel seinen ersten Landeselterntag durch.

Am Veranstaltungsort war zuvor eine Bürgerinitiative für den Bau einer Realschule plus gegründet worden, jedoch erfolglos. Schulschließungen bzw. der Erhalt von Schulen – nicht nur in der Eifel ein wichtiges schulpolitisches Thema in Rheinland-Pfalz – war eines der Themen der Veranstaltung.

Landeselternsprecher Ralle forderte bei seiner Rede von den Verantwortlichen im Ministerium und bei der ADD, die durch Staatssekretär Beckmann und ADD-Präsidentin Barzen vertreten waren, dass sie die in den Gesetzen und Verordnungen seit langer Zeit festgeschriebenen Abläufe und Vorgehensweisen an Schulen konsequenter bei den Verantowrtlichen einfordern.

Hintergrund war, dass an manchen Schulen in den Schulausschuss gewählte Elternvertreter nicht zu allen Konferenzen eingeladen werden und somit das ihnen per Schulgesetz und Verordnungen zugesicherte Mitsprache- und Informationsrecht nicht wahrnehmen können. Dies sei nur eines von vielen Beispielen, das bei Eltern zu Unzufriedenheit führe.

Eine Unterrichtsversorgung von 100% im Bereich des Pflichtunterrichts erklärte Ralle widerspruchslos zur selbstverständlichen Grundvoraussetzung für eine gut funktionierende Schule. Auch die Einführung verbindlicher Mindeststandards, sowie deren nachhaltige Umsetzung, seien notwendig, um den Schülern einen reibungslosen Wechsel von einer Bildungsetappe zur nächsten zu ermöglichen. Ein Schulabschluss dürfe nicht aufs „Abstellgleis“ führen.

Staatssekretär Beckmann ging ausführlich auf die demographische Entwicklung in Rheinland-Pfalz und die neuen Leitlinien zum Erhalt wohnortnaher Realschulen plus ein. Auch zum Thema Inklusion und deren Umsetzung, sowie zu den bislang eingerichteten Schwerpunktschulen äußerte er sich.

Prof. Dr. Michaela Brohm und Wolfgang Endres hielten ein Referat, in welchem sie den Einfluss von positiver Psychologie auf den Lernerfolg – auch und speziell in Schulen – erläuterten. An anschaulichen Beispielen und Ergebnissen empirischer Untersuchungen zeigten sie unter anderem auf, dass ein vergleichsweise hoher Prozentsatz von Kindern unter starken psychischen Problemen leidet und dass bei ebenfalls relativ vielen Lehrkräften ein Burn-Out-Syndrom oder mindestens massive Motivationsprobleme festzustellen sind.

Der Landeselternbeirat hofft, dass die anwesenden Vertreter aus Politik, Ministerium, ADD und diversen Verbänden  auch aus diesen Fakten die richtigen Konsequenzen zu Gunsten der  Schüler ziehen und wird sicher auf entsprechende Maßnahmen drängen.

Am Nachmittag wurden acht verschiedene Foren zu unterschiedlichen Themen angeboten, in welchen jeweils Experten aktuelle und oder konträre Sichtweisen aufzeigten unter anderem über Rechte und Pflichten von Elternvertretungen in Schulen referierten und mit dem Publikum diskutierten.

Das Forum „Sitzenbleiben“ befasste sich mit Sinn oder Unsinn des Wiederholens einer Klassenstufe und mit den dadurch für das Land entstehenden Kosten, aber auch, was Schülerinnen und Schüler bei Wiederholung einer Klasse gesellschaftlich, aber auch monetär verlieren.

Betroffene Eltern berichteten von teilweise sehr negativen Erfahrungen bzgl. der Absprachen mit den in Schulen verantwortlichen Lehrkräften und Schulleitungen.

Eine Erkenntnis aus diesem Forum war, dass das einzelne Kind und der jeweilige Gesamtzusammenhang genau und immer individuell betrachtet werden sollten. Landeselternsprecher Ralle zeigte sich sehr zufrieden mit „seinem“ ersten Landeselterntag und dankte allen Organisatoren und Helfern. (red/ls)

 

 

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