Samstag, 27. April 2024

Naju-Gruppe Bellheim: Trashbusters im Einsatz gegen Plastikmüll

1. Mai 2021 | Kategorie: Kreis Germersheim

Die Najus sammelten fleißig Plastikmüll.
Foto: Naju Bellheim

Bellheim/Zeiskam. Vor ca. 8 Monaten hat der Nabu Bellheim für Nachwuchs gesorgt und eine Naju-Gruppe gegründet.

Es war wahrscheinlich nicht der beste Zeitpunkt dafür, da man sich aufgrund von Corona nicht immer so treffen konnte, wie man wollte, oder weil aufgrund des Infektionsrisikos viele Eltern ein Treffen nicht befürwortet haben.

Zwar haben sich die Kinder bis jetzt nur wenige Male getroffen, um gemeinsam den Wald, die Wiesen und die Druslach zu erkunden, aber dabei haben sie schon den Bärenklau, das indische Springkraut sowie verschiedene Libellen und Krebse kennengelernt.

Vor wenigen Wochen hat die Gruppe von dem Wettbewerb „Trashbusters im Einsatz gegen Plastikmüll“ gehört und sich kurzerhand entschieden, bei dieser Aktion mitzumachen.

Man erzählte der Zeiskamer Bürgermeisterin Susanne Lechner von dieser Aktion. Diese war natürlich sehr begeistert, da dieses Jahr im Landkreis Germersheim die Aktion „Saubere Landschaft“ schon wieder aufgrund von Corona ausfiel. Sie bestellte sofort Greifzangen und bestückte die Helfer mit Mülltüten.

Um die Kinder anzufeuern, benötigte es nicht viel Kraft. Aufgrund der hohen Inzidenz im Kreis Germersheim durfte die Kinder allerdings nicht als Gruppe unterwegs sein.

Amelie (ein langjähriges Nabu-Mitglied) war als erstes unterwegs und sammelte drei Tüten Müll am Rande von Zeiskam. Das ausgefallenste war dabei eine Motorhaube.

Mittlerweile war auch schon eine andere Gruppe Jugendlicher unterwegs, die sich dieser Sammelaktion angeschlossen hatte. Ebenso machten sich weitere Familien mit Kindern aus Zeiskam und Bellheim auf den Weg, um Feldwege, Fahrradwege sowie Bäche von Plastikmüll, Restmüll und Bauschutt zu befreien.

Leider kommt es immer wieder mal vor, dass Folien und Feuerwehrschläuche von Bewässerungsanlagen untergepflügt werden. „Da muss man schon mal kräftig dran ziehen, um diese Teile zu entfernen“, erzählt eine Teilnehmerin.

Ein Bauer, der die Kindergruppe bei der Arbeit antraf, bot sich spontan an, die Müllsäcke sofort zu entsorgen. Er meinte, dass er ja zum größten Teil auch dafür verantwortlich sei. Und schon waren die vielen Müllsäcke abtransportiert und die Gruppe von dieser Last schnell befreit.

„Wir haben die Bäche in unserer Umgebung gerne von Plastik und Unrat gereinigt, denn der Müll birgt viele Gefahren, so die Najus. „Tiere verwechseln Plastikteile mit Futter, so füttern z.B. Störche ihren Nachwuchs mit Gummiringen, welche sie auf den Äckern finden. Die Störche gehen dabei nicht nach der Farbe. Anhand der Form meint der Storch, es wären Regenwürmer. Auch Folien werden von Störchen und Fischen als Nahrungsquelle empfunden und müssen dann nach dem Verzehr qualvoll sterben.

Da sich Fische auch von sehr kleinen Plastikteilen ernähren, gelangt schließlich Mikroplastik über die Nahrungskette in den menschlichen Körper und ruft Allergien hervor. Auch dass wir Menschen aufgrund von Mikroplastik an Krebs erkranken, ist nachgewiesen.

Aktuelle Studien zeigen, dass ca. 70% des Plastikmülls auf dem Meeresboden liegen. Aber nicht nur im Meer, auch schon in Seen und in Böden konnte Mikroplastik nachgewiesen werden.
Mikroplastik kann auch in unseren Kläranlagen nicht vollständig abgebaut werden und gelangt so durch Flüssigkeitsaufnahme wiederum in unseren Körper.“

Die Gruppe appeliert an alle, die auch etwas für die Umwelt tun möchten: „Denkt alle an unsere Gesundheit und an die Zukunft unserer Kinder. Nehmt euren Müll mit nach Hause und lasst ihn nicht einfach auf den Boden fallen. Und bei der nächsten Umweltaktion seid bestimmt auch ihr dabei. Oder?“

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