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Max Dudler erhielt den DAM-Preis für grandiose Neugestaltung

29. Januar 2013 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer

Das Hambacher Schloss. Im Bild links schließt sich der neue Anbau an. Foto: Ahme

 

Hambach. Für den Weiterbau des Hambacher Schlosses bei Neustadt an der Weinstraße erhielt Max Dudler den DAM Preis für Architektur in Deutschland, den das Deutsche Architekturmuseum vergibt. Ausgezeichnet wurde der Berliner Architekt im Rahmen einer Ausstellungseröffnung, bei der die 22 besten Architekturprojekte des vergangenen Jahres in oder aus Deutschland präsentiert wurden.

 Im Mittelpunkt von Dudlers Arbeit stand der Neubau des Restaurants, das neben dem Hambacher Schloss entstand und mit dem der Architekt das Prinzip des Weiterbauens der historischen Ringmauern konsequent verfolgte. Bei der Neugestaltung der Anlage kam vor allem lokaler Buntsandstein zum Einsatz. „Zwischen all der Kurzlebigkeit heutiger Trends entsteht Zeitlosigkeit. Dudler umgibt den Ort europäischer Geschichte mit einer räumlichen Schutzschicht, die subtil rahmt und wehrhaft stützt, die Geschichte nicht nur fortschreibt, sondern diese erst lesbar macht“, befand die Jury, der Kuratoren, Architekten und Architekturkritiker unter Vorsitz von Roger Diener (Diener & Diener Architekten, Basel/Berlin) angehörten. Umbau und Erweiterung des Hambacher Schlosses hatten die Jurymitglieder vollends überzeugt; so dass sie Dudler einstimmig zum Gewinner des diesjährigen DAM-Preises wählten.

Sie befanden weiter: Mithilfe der gestalterisch hochwertigen und zurückhaltenden Arbeit von Max Dudler und seinem Team sei es der öffentlichen Hand gelungen, im Umgang mit einem historischen Baudenkmal einen zukunftsträchtigen und vorbildlichen Beitrag für die zeitgenössische Architektur im Bestand zu leisten.

„Das Hambacher Schloss macht unser geschichtliches und kulturelles Erbe für alle Generationen hervorragend erfahrbar. Dazu wurde es seit 2006 in beeindruckender Weise umfassend saniert und modernisiert. Dank Max Dudler, der die Geschichte des Schlosses mit moderner Architektur ansprechend und außergewöhnlich verbinden konnte, hat es weiter an Attraktivität für Besucher gewonnen“, sagte die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen. Dass Dudlers Arbeit und die seines Teams nun mit dem renommierten DAM Preis für Architektur in Deutschland gekrönt werde, sei ein schönes Kompliment, so die Ministerin weiter.

„Ich freue mich sehr, dass die Arbeit von Max Dudler die Jury in einer solchen Klarheit überzeugen konnte“, fügte der Vorsitzende der Stiftung Hambacher Schloss, Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, hinzu. Offenbar habe man auch im Land ein gutes Gespür besessen, als Max Dudler mit der Neuausrichtung der Gedenkstätte der deutschen Demokratiebewegung nach gewonnenem Wettbewerb beauftragt worden war. Insgesamt investierte die Landesregierung bislang mehr als 20 Millionen Euro rund um das Hambacher Schloss, um einen würdigen Rahmen für die Erinnerung an die Wurzeln der deutschen Demokratie und zugleich ein zeitgenössisches Forum für Kultur und Politik zu schaffen.

Max Dudler selbst sagte zu seinem preisgekrönten Konzept: „Wir wollten die historischen Zeiten herausarbeiten, das Historisierende wegnehmen. Das Historische ist historisch, das Neue neu. Das Alte kommt so viel mehr zum Tragen.“ Der Architekt war bereits 2010 mit dem Jakob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, der Bibliothek der Berliner Humboldt-Universität, schon einmal in der engeren Auswahl für den DAM-Preis. Seit 1992 leitet Dudler sein eigenes Architekturbüro mit Niederlassungen in Berlin, Frankfurt am Main und Zürich.  (mbwwk.rlp.de)

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