Donnerstag, 25. April 2024

Maimarkt in Kandel hat begonnen: Autoscooter musste Festzelt weichen – Bürger können Rückmeldung geben

26. Mai 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim

Ungewohnter Anblick: Wo sonst immer Autoscooter flitzen, steht dieses Mal der „Olympia-Express“.
Fotos (Bildergalerie am Textende): Pfalz-Express/Licht

Kandel – In Kandel hat am Samstag der Maimarkt mit dem Fassanstich von Bürgermeister Günther Tielebörger begonnen.

Ein wenig anders sieht der Markt allerdings aus in diesem Jahr: Das große Festzelt steht nicht wie sonst in der Marktstraße, sondern direkt auf dem Marktplatz. Dafür musste der beliebte Autoscooter weichen. Künftig sollen Autoscooter und das große Fahrgeschäft – diesmal der „Olympia-Express – im Wechsel Maimarkt-Herbstmarkt aufgebaut werden.

Die Stadt will ausprobieren, wie es mit dieser Regelung funktioniert. Dann könnte die Verbandsgemeinde die Erweiterung der Mensa der Ludwig-Riedinger-Grundschule auf dem bisherigen Festzeltplatz besser planen (Lesen Sie dazu: Kandel: Wohin mit der Grundschul-Mensa und dem Festzelt?).

Die Bürger sollen das neue Arrangement auf sich wirken lassen, sagte Tielbörger in einer kurzen Ansprache zu den Besuchern. Vielleicht sei es gar nicht so schlecht, das Festzelt mitten im Geschehen zu haben. Maimarkt-Besucher könnten gerne Rückmeldung an die Verwaltung geben, beispielsweise an Marktmeister Jürgen Weiß.

Und wieder einmal heißt es: „O´zapft is“.

Poß bei Steinmeier

Bürgermeister Volker Poß, sonst immer dabei, war am Samstag nicht da. Er müsse sich wohl noch die Hände trocknen, scherzte Tielebörger, denn Poß war tags zuvor von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin empfangen worden.

Thema des Gesprächs war die Situation in Kandel. Poß und seine Familie hatten nach dem Tod der 15-jährigen Mia Morddrohungen erhalten, weil er in einem Zeitungsinterview unter anderem vor pauschalen Urteilen gegenüber Asylbewerbern gewarnt hatte.

Auch Tielebörger selbst, weitere Kommunalpolitiker und Geschäftsleute sind bedroht worden, letztere wegen öffentlicher Äußerungen gegen die häufigen migrationskritischen Demonstrationen in Kandel und auch wegen der Plakate des Bündnisses „WIR sind Kandel“ in ihren Schaufenstern. „WIR sind Kandel“ ist ein bürgerliches Bündnis, das sich gegen die „rechtsextremen Demos“ in Kandel gebildet hat und mit friedlichen Aktionen dagegen vorgehen will.

50 Jahre mit Stand dabei

Von der politischen Unruhe im beschaulichen Städtchen war am Samstag nichts zu spüren. Die Wirtshausmusikanten der Stadtkapelle brachten musikalischen Schwung zum Auftakt, das Bier floss reichlich, Groß und Klein amüsierte sich bei Karussell fahren.

Von Bürgermeister Tielebörger geehrt wurde eine Standbesitzerin, die schon 50 Jahre lang regelmäßig an den Kandeler Märkten teilnimmt. Dafür gab es eine Urkunde vom Stadtchef und eine „Beziehungskiste“ mit Wein.

Der Maimarkt läuft bis zum Dienstagabend, weitere Informationen zum Programm gib es hier. (cli)

 

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