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Ludwigshafen: Radikalisierter Zwölfjähriger plante Anschlag auf Weihnachtsmarkt

16. Dezember 2016 | Kategorie: Ludwigshafen, Regional, Rhein-Pfalz-Kreis
Foto: dts nachrichtenagentur

Foto: dts nachrichtenagentur

Ludwigshafen- Ein zwölfjähriger Deutsch-Iraker hat offenbar versucht, einen Nagelbombenanschlag auf den Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen am Rhein zu verüben.

Das meldet das Nachrichtenmagazin Focus in seiner neuesten Ausgabe unter Berufung auf Justiz- und Sicherheitsbehörden. Nach Erkenntnissen der Ermittler wurde der „stark religiös radikalisierte“ Junge womöglich von einem „unbekannten Mitglied“ der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) „angestiftet oder angeleitet.

Nur weil der Sprengsatz nicht zündete kam es zu keiner Detonation. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ermittelt wegen des Verdachts einer „schweren staatsgefährdenden Gewalttat“.

Parallel dazu führt die Staatsanwaltschaft Frankenthal Ermittlungen gegen den 2004 in Ludwigshafen geborenen Jungen, wobei das Verfahren wegen der Strafunmündigkeit des mutmaßlichen Täters demnächst wohl eingestellt werden wird.

Der Zwölfjährige soll am 5. Dezember einen Rucksack mit einer selbst gebauten Zündvorrichtung in einem Gebüsch nahe dem Rathaus-Center deponiert haben. Bereits einige Tage zuvor, am 26. November, soll er versucht haben, den Sprengsatz auf dem Weihnachtsmarkt zu zünden.

In dem Rucksack befand sich ein Konservenglas mit aufgebohrtem Loch, durch das ein Draht ragte. Gefüllt war es mit Sprengpulver.

Von außen war der Behälter mit Klebeband umwickelt und mit Nägeln präpariert. Nachdem ein aufmerksamer Passant die Polizei über den Rucksackfund informiert hatte, sprengten Spezialisten einen Teil der hochbrisanten Mischung.

Der Junge soll bereits im Sommer 2016 mit dem Gedanken gespielt haben, nach Syrien auszureisen, um sich dort dem IS anzuschließen. Nach seiner Ergreifung in Ludwigshafen wurde der Zwölfjährige in einem Jugendheim untergebracht. (dts Nachrichtenagentur/red) 

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3 Kommentare auf "Ludwigshafen: Radikalisierter Zwölfjähriger plante Anschlag auf Weihnachtsmarkt"

  1. Johannes Zwerrfel sagt:

    Man muß sich nur vor Augen halten
    Wir haben in Deutschland max. 8 % Muslime. Christen vermutlich mehr als 50 %. Und viele andere Glaubensrichtungen.
    Aber nach der Anzahl von Berichten über Muslime und islamische Probleme, müsste man annehmen, dass in Deutschland über 90 % Muslime wären. Und wer macht die Probleme?
    Die „Rechten, Nazis oder AfDler?

    Mal in Ruhe darüber nachdenken wenn schon ein 12jähriger Islamist eine Bombe legen will!

    • R.F. sagt:

      Ich denke, es ist schwierig, wenn man versucht, ein Unrecht gegen ein anderes Unrecht aufzuwiegen. Dass Verbrechen geahndet werde müssen, darüber sind wir uns hoffentlich alle einig. Dass wir über die Probleme reden müssen, die Menschen aus anderen Kulturkreisen uns bereiten, darüber sind wir uns hoffentlich auch einig.

      Aber wir müssen genauso dringend darüber reden, wie wir in unserer Gesellschaft miteinander umgehen. Akzeptieren wir, dass wir unterschiedliche Meinungen haben und versuchen wir trotz allem einen Kompromiss zu finden oder gehen wir mit Parolen auf einander los?

      Es ist leicht zu rufen „Merkel muss weg“ und die Politiker als Volksverräter zu betiteln. Aber das hilft ja nicht weiter, weil es nicht zum Dialog führt.

      Die Frage ist, welche Lösungen bieten wir uns gegenseitig an, die uns dazu bringen erstmal miteinander zu reden, die Probleme ohne falsche Scheu beim Namen zu nennen und dann gemeinsam zu überlegen: Was ist die beste Möglichkeit, mit der Situation umzugehen. Ein „alle Ausländer raus“ ist da genauso wenig hilfreich wie ein „alle Flüchtlinge und Armen dieser Welt sollen nach Deutschland kommen“.

      Auch im Umgang mit dem Islam müssen wir überlegen, wo gibt es Grenzen und wo müssen wir Muslimen unbedingt gestatten, ihre Religion zu leben.

      Ich kenne keine Muslime. Ich habe verschiedenes über den Islam gelesen, aber noch nie den Koran selbst. Was ich darüber weiß, kenne ich also nur aus zweiter Hand. Aber ich bin sicher, unter den Muslimen gibt es wie bei uns viele Menschen, die einfach nur in Frieden leben wollen, die ihre Familie versorgt wissen wollen, die froh sind, wenn sie ein Dach über dem Kopf und ihr Auskommen haben. Und die gilt es, für unsere Gesellschaft zu gewinnen, dass sie einbringen und unser Land mitgestalten, vor allem, wenn sie schon seit Jahrzehnten hier wohnen. Und ihnen müssen wir unbedingt auch die Chance geben, ihre Bräuche zu leben.

      Fanatisierte Menschen müssen in ihre Schranken gewiesen werden. Da besteht kein Zweifel. Das gilt aber sowohl für Muslime als auch für Angehörige anderer Weltanschauungen.

      Wer aber die Werte des Abendlandes verteidigen und das Christentum hochhalten will, der muss erst einmal sagen, welche Werte das sind und muss sich fragen lassen, was Christentum bedeutet.

  2. Johannes Zwerrfel sagt:

    In Damaskus sprengte sich eine SIEBENJÄHRIGE mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft:

    https://www.welt.de/politik/ausland/article160384332/Siebenjaehrige-zuendet-Sprengstoffguertel-auf-Polizeiwache.html