Montag, 29. April 2024

Löwenjagd in Berlin entpuppt sich als Wildschwein-Irrtum

21. Juli 2023 | Kategorie: Nachrichten, Panorama

Löwen-Jagd im Süden Berlins am 21.07.2023 – Foto: über dts Nachrichtenagentur

Berlin / Brandenburg – Die Polizei hat die Suche nach einer angeblichen Löwin im Süden Berlins abgeblasen. Es sei “kein weiterer Beweis für die Existenz einer Löwin in Kleinmachnow” gefunden worden, sagte ein Sprecher der Brandenburger Behörden am Freitag. Es gebe keine akute Gefahr, fügte er hinzu.

In Wirklichkeit zeigten die Aufnahmen eher ein Wildschwein. So sei auf dem Video, das am Donnerstagmorgen auf Twitter geteilt wurde, der Rücken des Tieres zu wuchtig und die Beine zu stämmig für eine Löwin, hieß es weiter. “Wir haben bei allen Hinweisen, die wir vor Ort bekommen haben, keinen Anhaltspunkt gefunden, dass es sich um eine Löwin handelt”, so der Sprecher.

Am Freitagmorgen waren die Behörden einem weiteren Hinweis aus der Bevölkerung im Bereich Sperberfeld nachgegangen. Man habe das Gebiet mit Wärmebildkameras und Drohnen durchkämmt und dabei “nichts entdeckt außer einer Wildschweinbande”. Am Donnerstagmorgen waren die Berichte über die Sichtung der vermeintlichen Raubkatze aufgetaucht, worauf die Beamten mit einem Großaufgebot nach dem Tier fahndeten.

Die Polizei Brandenburg warnte die Bevölkerung, ihre Häuser nicht zu verlassen und Haustiere einzusperren. Da allerdings kein Tierpark oder Zirkus eine vermisste Großkatze meldete, kamen vermehrt Zweifel daran auf, ob es sich tatsächlich um eine Löwin handle. 

Teure Suche

Die Suche nach einer angeblich in den Wäldern im Süden von Berlin freilaufenden Löwin könnte den Steuerzahler mehrere hunderttausend Euro gekostet haben. Das sagte der Vize-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Heiko Teggatz, der „Bild-Zeitung“. „Bei diesem Einsatz handelt es sich zweifelsfrei um die teuerste Safari, die es in Deutschlands Wäldern je gegeben hat“.Das Geld wäre seiner Ansicht nach „besser in die Bekämpfung der Clan-Kriminalität investiert gewesen.“

(dts Nachrichtenagentur/red)

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