Leserbrief: „Sturm auf den Reichstag“ – Einige Fragen an die Behörden

31. August 2020 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Leserbriefe und Kommentare

Foto: red

 

„Wieso wird eine Versammlung einer vergleichsweisen kleinen Gruppe notorischen Extremisten ca. 100m vom Reichstag entfernt genehmigt, die das Eindringen in den Reichstags von Anfang an explizit zu ihrem Ziel erklären? Gleichzeitig werden die Querdenker-Demonstrationen in erster Instanz verboten und danach stark behindert.

Warum wird die grüne Wiese hinter der Veranstaltung von etlichen Polizeibeamten bewacht, während nach Veranstaltungbeginn nahezu alle Polizisten vor dem Reichstag verschwinden? Am Anfang waren es noch mindestens sieben und beim „Sturm“ noch genau drei.

Warum wird diese Wiese im Verlauf der Veranstaltung leergeräumt und die Versammlung näher Richtung Reichstag verlagert?

Mehrere Redner haben in ihren Reden das Erreichen des Reichstags explizit zum Ziel erklärt und Menschen herbeigerufen. Warum bekommen dutzende anwesende Polizeibeamte diese Absicht offenbar nicht mit und sichern den Reichstag nicht mit mehr als den drei Polizisten?

Warum wird die Sicherung des Reichstags nicht erhöht, als sich die Versammlung nach mehreren mobilisierenden Aufrufen durch Redner rasch füllt?

Warum sind innerhalb einer Minuten dutzende Polizeibeamte auf der Treppe, die richtig positioniert, den Sturm locker verhindern hätten können?

Es ist keine Frage, dass hier viele Teilnehmer tatsächlich den Reichstag stürmen wollten. Die Frage ist, warum hat man es ihnen so ungemein leicht gemacht?

„1. Laut Innensenator Geisel wurden am Samstag in Berlin 3000 Polizisten aus ganz Deutschland zusammengezogen um im Verbotsfall eine Million Teilnehmer von einer verbotenen Demonstration abzuhalten. Trotz Genehmigung waren mit Sicherheit alle Einheiten noch in der Stadt.

2. Es ist damit völlig ausgeschlossen, dass es an Polizisten mangelte um die am Abend verbliebenen ca. 400 Reichsbürger an der Russischen Botschaft zu entfernen.

3. Um die Sache vollends zu beenden wurden in der Tat neue Kräfte herangeführt, die die Strasse komplett absperrten.
Die sehen aber aus wie frisch aus der Fabrik. Das waren unverbrauchte Reserven, im Bild 3 zu sehen sind.
Bei den Herren sitzt die Bürsten-Frisur, bei den Damen das Make-up. Die hatten an dem Tag noch keinen Helm auf.

4. Die Tatsache, die die Erzählung von den mangelnden Polizisten am einfachsten widerlegt, sind die Polizisten, die die Wiese überwachen statt den Reichstag!

5. Darüber hinaus fand der „Sturm „im Regierungsbezirk mit höchster Überwachungsdichte inklusive Hubschrauber statt. Auf dem Dach des Paul-Löbe-Hauses stehen zusätzlich Beobachter. Es ist kein Zufall, wenn dort so etwas „ungewöhnliches“ passiert.

Wie viele Polizisten wurden verletzt? Innensenator Geisel spricht es aus: „Es waren wenige Minuten, aber die Macht der Bilder zählt hier.“
Diese Bilder haben alle Leitmedien veröffentlicht, aber nicht zum Zweck der Reichsbürgerwerbung, sondern zur Diskreditierung der Querdenker.
Zwischen den Demonstrationen wird medial NICHT unterschieden.

Fazit:
Die paar hundert Reichsbürger waren sehr wahrscheinlich nützliche Idioten, die die Bilder lieferten um die völlig anders geartete Querdenker-Demo zu diskreditieren und für den geplanten, unpopulären Burggraben vor dem Reichstag hat man jetzt die perfekte Begründung …“

Gerold Keefer

Bad Bergzabern

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