Mittwoch, 08. Mai 2024

Leserbrief: Sind Studienreferendare Menschen II. Klasse?

14. August 2023 | Kategorie: Kreis Germersheim, Leserbriefe und Kommentare

Foto: Pixabay

„In dem Bericht zu den Förderschullehrern in der RHEINPFALZ wird erwähnt, dass bei einer Versetzung keine Entfernung größer 40 km anfalle. Warum die Lehrer ausgerechnet im Nordteil des Landes fehlen, dazu schweigt des Geistes Stimme.

Für Referendare trifft dieses Gebaren nicht zu. Da will man junge Männer aus der Südpfalz nach Daun, oder zuerst nach Enkenbach und dann von dort nach Kusel schicken. Dies in Zeiten, wo junge Lehrer Mangelware sind und es anscheinend keine Referendariats Plätze und Lehrerstellen in der Südpfalz gibt.

Man würde sich von der Schulaufsicht und dem Bildungsministerium etwas mehr Fingerspitzengefühl wünschen. Eigentlich müssten die Damen und Herren dort wissen, dass in Landau schon immer Lehramtsstudiengänge, inzwischen auch für Gymnasien, angeboten werden, Koblenz wurde wohl zurückgefahren. Die Arbeitsplätze für die Lebenspartner, welche in der Industrie arbeiten, befinden sich aber zum großen Teil im Süden des Bundeslandes. Das erklärt dann auch das Nord-Südgefälle bei der Mangelposition Förderlehrer und Lehrer im Allgemeinen!

Dienstliche und die erwähnten sozialen Aspekte, dies bei einer SPD geführten Landesregierung, werden dann einfach nicht immer berücksichtigt und fallen hinten runter.

Fazit: Kündigung und auf einen besser dotierten Platz in die freie Wirtschaft gewechselt! Das ist der positive Teil – der negative Teil sind nun zwei unbesetzte Lehrerstellen! Wahrscheinlich wird die ADD behaupten dies sei ein Einzelfall. Es wäre mal sicher sehr interessant zu erfahren, zu welchem Ergebnis eine kleine Landtagsanfrage an der Stelle kommen würde. Wie viele Referenten sind von der Entfernungsthematik betroffen und in welchem Maße?

 Das Ganze Hin und Her Gezerre ist wohl gängige Praxis, erinnert aber in Vielem an die Einberufung der Wehrpflichtigen zur Bundeswehr ab anno Domini 1957 ff. Da sich die Meisten Referendare in einem Abhängigkeitsverhältnis befinden, wird das auch leider nicht über die Presse thematisiert, weil viele engagierte junge Leute sich keine Dauerdiskussionen mit der ADD leisten wollen und können. Ich erinnere an die Thematik, wo das Arbeitsverhältnis während der Ferien gekündigt wird.

Qui tacet, consentire videtur =Wer schweigt, stimmt zu!“

Willi Hellmann

Rheinzabern

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