„Kuschelsitzung“ des Verbandsgemeinderats Kandel – Check-up für die Verwaltung

15. Dezember 2012 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Der Verbandsgemeinderat Kandel war sich dieses Mal in allen Punkten einig. Fotos: Licht

Kandel – Geradezu weihnachtliche Einigkeit herrschte zwischen den Fraktionen des Verbandsgemeinderats auf der letzten Sitzung in diesem Jahr. Trotz zahlreicher Tagesordnungspunkte, die beschlossen werden sollten, gab es nahezu keine Diskussionen und kaum Kritik. Sämtliche Beschlüsse wurden zügig und einstimmig gefasst.

So wurde der Haushalt 2013 durchgewunken, alle Fraktionen waren einverstanden und wohl auch zufrieden mit den Ergebnissen. Die liquiden Mittel reichten aus, sagte Verbandsgemeindebürgermeister Volker Poß in seiner Haushaltsrede. Bei gleichbleibender Investitionssituation seien für das kommende Jahr keine neuen Kredite notwendig. Die Verschuldung von einer Million Euro läge mit einer pro-Kopf-Lage von 64 Euro weit unter dem Landesdurchschnitt von 296 Euro.

Für Investitionen wie beispielsweise die Brandschutzsanierung der Grundschule Minfeld, die mit 70.000 Euro im Haushaltsentwurf veranschlagt ist, für neue Außentüren für die Grundschule Freckenfeld und eine schrittweise Erneuerung des Feuerwehrfuhrparks will Poß rechtzeitig Zuschussanträge stellen. Außerdem soll der Nutzungsbedarf von Schul- und Gemeindehallen gebündelt werden, um Energie- und Verbrauchskosten zu sparen. „Darüber werden wir als Verbandsgemeinde gemeinsam mit den Ortsgemeinden und Vereinen Gespräche und Diskussionen führen“, sagte Poss. Geld muss weiterhin in die Hand genommen werden für Stufe fünf der Sanierung der Ludwig-Riedinger Grundschule in Kandel.

Der Saal im Obergeschoss des Feuerwehrhauses in Kandel, der als Sitzungssaal genutzt wird, soll einen neuen, barrierefreien Aufgang bekommen. Billig ist das nicht: Rund 100.000 Euro werden dafür benötigt. Man müsse in einem solchen Fall jedoch darauf achten, dass der Saal ausreichend genutzt würde, mahnten die Fraktionen an – alleine für die Ratssitzungen lohne sich ein derartiger finanzieller Aufwand nicht. Vorschläge für eine zusätzliches Nutzungskonzept würden gebraucht.

Ein weiterer Teil des Haushaltsplans sei auch die Stellenmehrung, führte Poß weiter aus. Die Verbandsgemeinde plant eine Teilzeitstelle, in der Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit VG-Marketing zusammengeführt werden sollen. Die Stelle soll vorerst auf ein Jahr befristet werden. Große Sprünge könne man nicht machen, jedoch müsse man dem Marketing mehr Bedeutung zukommen lassen, als es bislang der Fall war, ist Poß überzeugt. Zudem kündigte er die Prüfung der Verwaltung im Struktur- und Organisationsbereich durch Verwaltungsfachmann Goreth vom Planungsbüro WSW an.

Auch Änderungen im Flächennutzungsplan sollen festgeschrieben werden – dieser stammt von 1982 und wird nun zum zehnten Mal angepasst. Parallel zum Regionalplan weist auch die Fortschreibung keine weiteren Bauflächen aus. Die Festschreibung betrifft somit auch das Thema Windenergie in Freckenfeld: „Wir wollen keine weitere „Verspargelung“ der Landschaft“, sagte Poß. (cli)

 

 

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