Kriminalität im Bereich Polizeipräsidium Rheinpfalz 2024: Straftaten sinken, Teillegalisierung von Cannabis zeigt Wirkung

11. März 2025 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Ludwigshafen, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional, Rhein-Pfalz-Kreis

Foto: Pfalz-Express

Im Jahr 2024 ist die Zahl der Straftaten im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz deutlich gesunken. Mit 59.763 registrierten Straftaten gab es einen Rückgang von 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr (63.886 Fälle). Damit setzt sich ein positiver Trend fort, der auch in anderen Bereichen sichtbar wird.

Aufklärungsquote und Risiko, Opfer zu werden

Die Aufklärungsquote fiel von 64,3 % (2023) auf 62,6 %, bleibt jedoch auf dem Niveau der letzten zehn Jahre. Das statistische Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist ebenfalls gesenkt worden: Die Häufigkeitszahl sank um 6,4 % auf 6.573 im Jahr 2024. Das bedeutet eine geringere Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden.

Rückgang bei Betäubungsmittelkriminalität

Ein markanter Rückgang wurde im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität verzeichnet. Die Teillegalisierung von Cannabis, die am 1. April 2024 in Kraft trat, hatte einen spürbaren Einfluss. Die Zahl der Straftaten, die mit Cannabisprodukten in Verbindung stehen, sank um 37,6 %, und es gab 66,8 % weniger Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mit Cannabisprodukten.

Eigentumsdelikte und Einbrüche

Bei den Eigentumsdelikten, die nach wie vor einen erheblichen Anteil an der Gesamtkriminalität ausmachen, blieb die Zahl mit 17.013 Fällen im Vergleich zu 2023 fast unverändert. Einbrüche in Wohnungen verzeichneten jedoch einen Rückgang um 13,4 % auf 687 Fälle. Dieser Rückgang wird vor allem auf verbesserten Einbruchschutz und präventive Maßnahmen zurückgeführt.

Gewaltkriminalität und Rohheitsdelikte

Der Bereich der Gewaltkriminalität zeigte einen leichten Anstieg um 1,7 % auf 12.327 Fälle. Besonders auffällig war der Anstieg von Bedrohungen, die mit 3.041 Fällen einen deutlichen Anstieg um 12 % im Vergleich zum Vorjahr erlebten. Körperverletzungsdelikte blieben weitgehend konstant bei etwa 7.500 Fällen.

Straftaten gegen das Leben und Messerangriffe

Straftaten gegen das Leben stiegen im Jahr 2024 auf 25 Fälle, was den Durchschnitt der letzten fünf Jahre übersteigt. Alle Taten wurden aufgeklärt, die Aufklärungsquote liegt bei 100 %. Ebenso gab es einen leichten Anstieg von Messerangriffen, die erstmals seit 2020 statistisch erfasst werden. Mit 154 Fällen erreichten diese das Fünf-Jahres-Schnittniveau.

Partnerschaftsgewalt und Unterstützungsmaßnahmen

Im Bereich der Partnerschaftsgewalt wurden 2.449 Taten registriert, davon 1.674 Körperverletzungen. Auch hier spielt die präventive Arbeit eine wichtige Rolle, insbesondere die Arbeit mit Koordinatoren für häusliche Gewalt und ein starkes Netzwerk von Unterstützungsstellen.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Insgesamt wurde ein Rückgang bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten von 16,5 % verzeichnet. Besonders bei Betrugsdelikten gab es einen Rückgang um 16,5 %, wobei Warenbetrug um 66 % sankt.

Präventionsarbeit der Polizei 2024

Die polizeiliche Präventionsarbeit wurde im Jahr 2024 weiterhin intensiv vorangetrieben. Es wurden 754 Präventionsmaßnahmen durchgeführt, darunter 247 Beratungen im Bereich Einbruchschutz und zahlreiche Aufklärungsaktionen zu Telefonbetrug. Insbesondere die Arbeit der polizeilichen Puppenbühne in Schulen trug dazu bei, Kinder frühzeitig für Themen wie sexuellen Missbrauch und Medienkompetenz zu sensibilisieren.

Der Zuständigkeitsbereich umfasst die Städte Ludwigshafen am Rhein, Speyer, Frankenthal, Landau und Neustadt an der Weinstraße sowie die Landkreise Rhein-Pfalz, Südliche Weinstraße, Bad Dürkheim und Germersheim.

Weitere Informationen auf: https://www.polizei.rlp.de/service/statistiken/kriminalstatistik

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