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Krätze im Kreis Germersheim ausgebrochen: Amtsarzt: Jeder kann betroffen sein – Kein Zeichen für mangelnde Hygiene

11. Dezember 2013 | Kategorie: Allgemein, Kreis Germersheim, Regional

Kreis Germersheim – In den letzten Wochen sind im Kreis Germersheim mehrere Fälle von Krätze (Scabies) aufgetreten. Das teilt das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Germersheim mit.

Krätze zeigt sich vor allem durch starken Juckreiz, insbesondere nachts. Um unnötige Aufregung und ungerechtfertige Schuldzuweisungen zu vermeiden, weist Dr. Christian Jestrabek darauf hin, dass Krätze jeden treffen kann, unabhängig vom sozialen Stand: „Ein konsequentes und vorausschauendes Handeln hilft jedoch dabei, die Ausbreitung rasch zu stoppen.“

Die Krätze wird durch Milben aus der Familie der Spinnentiere verursacht. Sie ist sehr störend, aber nicht lebensgefährlich. Übertragen wird die kleine Milbe durch direkten Kontakt zu anderen Menschen, z. B. Händeschütteln. Danach bohrt sich die weibliche Milbe in die Haut und legt in den Bohrgängen ihre Eier ab.

„Wie man hier erkennen kann, hat die Krätze nichts mit der eigenen Körperhygiene zu tun“, so Jestrabek, „Im Prinzip kann sie jeder durch Kontakt zu anderen Menschen bekommen. Leider werden Betroffene immer noch als unsauber und unsozial verhöhnt.“

Befallen werden Körperstellen mit weicher Haut, wie z. B. die Finger und Zwischenfingerfalten, Ellenbeugen, Achseln, Brustwarzen, Nabel etc.. Kopf und Nacken sind meist frei von Erscheinungen. Zu den typischen Hautveränderungen gehören die etwa 1 bis 10 mm langen Gänge in der Haut, die oftmals schwärzliche Streifen durch Schmutz und Milbenkotablagerungen aufweisen. Häufig treten zusätzlich Hautrötungen, Knötchen, Kratzspuren und Krusten auf.

Nach einer Infektion vergehen ca. 4 bis 5 Wochen, in denen der Betroffene nichts bemerkt. Erst dann kommt es zum typischen Jucken und Kratzen an den betroffenen Hautstellen.

Das Gesundheitsamt rät, sich bei Verdacht auf Krätze unmittelbar an einen Arzt zu wenden und den Verdacht zu äußern. Bei Verdacht müssen Betroffene Gemeinschaftseinrichtung, , z. B. Kindergarten, Schule, Altenheim, die sie oder Angehörige besuchen, über die Erkrankung informieren. Mit dem Arzt wird eine Behandlung besprochen.

Erst wenn der behandelnde Arzt der Meinung ist, dass keine Infektionsgefahr mehr besteht, dürfen Betroffene die Gemeinschaftseinrichtung wieder betreten. Hierzu ist ein Attest des behandelnden Arztes vorzulegen.

Behandlung:

Krätze wird mit einer speziellen Creme behandelt. Je nach Mittel muss die äußere Therapie mehrmals wiederholt werden. Nach erfolgreicher Therapie kann es noch Tage oder Wochen dauern, bis die Hautveränderungen abheilen. Bei schweren Fällen z.B. bei HIV-Infizierten, kann auch eine systemische Therapie durchgeführt werden.

Sexualpartner und alle im selben Haushalt lebenden Personen sollten auch dann mitbehandelt werden, wenn noch keine Anzeichen für einen Krätzebefall zu entdecken sind.

Sonstige Maßnahmen

Durch folgende Maßnahmen kann man während der Behandlung einen erneuten Befall von Krätze verhindern:

  • Bettwäsche und Kleidung täglich wechseln und wenn möglich bei 60 Grad waschen
  • Plüschtiere 14 Tage in einen Plastiksack stecken, um die Milben auszuhungern
  • Teppiche und Möbel wie Sofas, Stühle und Bett mehrfach absaugen oder chemisch reinigen. (red)

Eine weibliche Räudemilbe.
Bild: Kalumet/wikimedia commons/CC-BY-SA-3.0-migrated

 

Merkblatt des Gesundheitsamts der Kreisverwaltung Germersheim

 http://www.kreis-germersheim.de/kv_germersheim/Kreisverwaltung/Aktuelles/Medieninformationen/2013/Vermehrt%20F%C3%A4lle%20von%20Kr%C3%A4tze%20%28Scabies%29%20aufgetreten/Merkblatt_Kraetze%20Copy.pdf

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11 Kommentare auf "Krätze im Kreis Germersheim ausgebrochen: Amtsarzt: Jeder kann betroffen sein – Kein Zeichen für mangelnde Hygiene"

  1. Sweetkizz sagt:

    Ajo Germersheim wieder! Jetzt bringen die nicht nur Führerscheine aus Ihrem Urlaub mit sondern auch Milben…!!

  2. Krätze88 sagt:

    Germersheim wohnen ja eh nur Assi Menschen!

    • Klaus sagt:

      Und du bist der Ober-Assi!!

    • janine sagt:

      Ne es wohnen nicht nur Asoziale Menschen in Germersheim ich weis ja nicht ob du schon mal in Germersheim warst aber wer weiß wen du hier getroffen hast… So was über ganz Germersheim zu behaupten ist eine totale Frechheit .. Weist du überhaupt was das Wort asozial bedeutet ? Ich glaube nicht den sonst würdest du es hier bei deinem Kommentar weglassen … Das ist einfach unter aller Sau .. Und auserdem da wo du wohnst gibt es bestimmt genau so “Asoziale Menschen“ Also lass deine dummen Kommentare über Germersheim so was nenn ich Niveaulos….

  3. Amy2013 sagt:

    ja und was kann man dann dagegen machen wenn man sowas bekommen sollte???
    un was soll man tun um sich gegen sowas zu schützen……???

  4. Sizi sagt:

    Wer lesen UND verstehen kann ist doch klar im Vorteil!!!
    Hier scheint mir ein Teil zwar irgendwie lesen zu können, nur mit dem Verstehen klappt das wohl nicht so richtig.

  5. Pälzer sagt:

    Jo, da haben die *…* wieder ihre Haustiere mitgebracht. In Germersheim wimmelt es ja geradezu von *…*. Kein Wunder, daß dort auch wieder solche Seuchen ausbrechen.
    Vielleicht kommt ja auch die Pest wieder und *…*!
    (Teile entfernt, siehe AGB, Anm.d.Red.)

  6. Sophie sagt:

    Was für Asozial?
    Ich wohne Im Kreis Germersheim! Und Ich kann vom absoluten Gegenteil Sagen das In Germersheim Kein einziger Assozialer Mensch ist. Es ist eine Frechheit sowas Selbst zu Lesen!