Mittwoch, 24. April 2024

Konjunkturbericht Herbst: Robuste Lage in der Pfälzer Wirtschaft

14. Oktober 2021 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Ludwigshafen, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Rhein-Pfalz-Kreis, Südwestpfalz und Westpfalz, Wirtschaft in der Region

Symbolfoto: dts Nachrichtenagentur

Viele Pfälzer Unternehmen haben in den vergangenen Monaten von der wirtschaftlichen Belebung profitiert, insbesondere Unternehmen, die von den Corona-Beschränkungen betroffen waren.

Der Konjunkturklimaindex liegt aktuell bei 114 Punkten und damit zwölf Punkte höher als im Frühsommer. Das ergibt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz.

Durch alle Branchen hinweg beklagen die Unternehmen massive Probleme bei der Beschaffung und die deutlichen Preissteigerungen bei Rohstoffen und Vorprodukten sowie einen Fachkräftemangel. Daher wird sich die vollständige Erholung von der Corona-Pandemie wohl erst im Jahr 2022 vollziehen – vorausgesetzt, die Infektionszahlen bleiben stabil.

Die aktuelle Geschäftslage wird von 53% der Unternehmen als einigermaßen zufriedenstellend bezeichnet, von guten Geschäften sprechen 33%. Bei den Geschäftserwartungen rechnen 62% der Unternehmen über alle Branchen hinweg mit einer konstanten Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten, 23% hoffen auf eine bessere Entwicklung.

Zu den größten Risiken zählen aktuell die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise (69%; Mehrfachantworten möglich) sowie der Fachkräftemangel mit 61%. An dritter Stelle folgt die Corona-Pandemie mit 47%. Mehr investieren wollen 32% der Unternehmen (gleichbleibend: 53%, weniger 15%). Bei den Arbeitsplätzen denken 17% über Einstellungen nach und 68% wollen den Personalbestand beibehalten.

Industrie

Die Geschäftslage in der Industrie wird überwiegend als befriedigend bis gut eingeschätzt: 52% der befragten Betrieben melden eine  im Großen und Ganzen zufriedenstellende Lage und 34% eine gute. Mit gleichbleibenden Geschäften rechnen 64%, 24% mit einer Belebung. Beim Export rechnet etwas mehr als die Hälfte (genau: 55%) mit einer gleichbleibenden Nachfrage. Nahezu gleich auf liegt die Zahl der Unternehmen, die mit besseren oder schlechteren Exportgeschäften rechnen: 22% beziehungsweise 23%. Mehr investieren wollen 30% der Unternehmen, weniger dagegen 15%. Die überwiegende Mehrheit – 67 % – will den Personalstand halten und 18% denken über Neueinstellungen nach.

Handel

Im Handel sagen 35% der Unternehmen, ihre Lage sei gut, und 53% bezeichnen diese als akzeptabel. Bei den Geschäftserwartungen sind die Händler zurückhaltend: Nur 14% rechnen in den nächsten zwölf Monaten mit besseren Geschäften und 22% gehen von einer schlechteren Entwicklung aus. Dafür erhöht sich die Investitionsneigung: 39% wollen mehr Geld in die Hand nehmen und bei 46% bleibt das Budget gleich. Den Personalstand halten wollen 76% der Unternehmen, 9% denken über Entlassungen nach.

Dienstleistungen

Mehr als die Hälfte der Dienstleister ist mit der aktuellen Geschäftslage einigermaßen zufrieden (genau: 57%), 30% beurteilen die Situation als gut. Von einer konstanten Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten gehen 59% aus und einem besseren Trend rechnen 27%. Die Investitionsneigung steigt: 31% wollen mehr und 57% immerhin genauso viel investieren wie bisher. Die Zahl der Beschäftigten stabil halten wollen 67% der Unternehmen, und 16% wollen einstellen.

Gastgewerbe

Hoteliers und Gastwirte berichten nach der Aufhebung der meisten Corona-Maßnahmen wieder von einer guten Geschäftslage (44%, Frühsommer: 2%). Noch 20% nennen ihre Lage „schlecht“, im Frühsommer waren dies 91%. Bei den Geschäftserwartungen gehen 26% von besseren und 51% von gleichbleibenden Geschäften in den nächsten zwölf Monaten aus. Aufgrund der unsicheren Corona-Lage bleiben die Unternehmer bei den Investitionen zurückhaltend: 38% wollen weniger investieren und nur 20% mehr Geld ausgeben. Neues Personal einstellen wollen 29% der Betriebe, allerdings sprechen 20% davon, Personal abzubauen.

Info

Der Konjunkturbericht der IHK Pfalz beruht auf der regelmäßigen Befragung von rund 1.400 Unternehmen, überwiegend Handelsregister-Firmen aus den Wirtschaftssektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen und Gastgewerbe. Sie repräsentieren rund 70 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pfalz. Die Ergebnisse sind nach Beschäftigtengrößenklassen gewichtet. Die Befragung wurde im Zeitraum 30. August bis 6. Oktober 2021 durchgeführt.

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