Wörth – Das Mercedes-Benz Werk in Wörth am Rhein, eines der größten Lkw-Werke der Welt, hat am Montag (11. 12. 2023) sein 60-jähriges Bestehen mit einem Festakt gewürdigt.
Dabei blickten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam mit dem Management von Mercedes-Benz Trucks auf die bewegte Geschichte und die aktuellen Herausforderungen des Standorts.
Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), lobte das Werk als einen Global Player, der für Innovation und Weiterentwicklung steht.
Sie betonte die Bedeutung der Automobilindustrie für die rheinland-pfälzische Wirtschaft und sicherte die Unterstützung des Landes für die grüne und nachhaltige Transformation des Werks zu. Dieses soll klimaneutral werden und batterie- und wasserstoffbetriebene Lkw produzieren.
Die Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz, Daniela Schmitt (FDP), gratulierte dem Werk zu 60 Jahren Tradition und Innovation. Sie hob die Rolle von Rheinland-Pfalz als Vorreiter im Bereich innovativer Nutzfahrzeuge hervor und verwies auf das Lkw-Erprobungs- und Versuchszentrum (EVZ) in Wörth, wo die Entwicklung von Elektro- und Wasserstoff-Lkw maßgeblich vorangetrieben wird.
Der CEO von Mercedes-Benz Trucks, Karin Rådström, zeigte sich stolz auf die Geschichte des Werks und zuversichtlich für die Zukunft. Sie würdigte die Leistung der Mitarbeiter, die in Wörth immer Wandel und Herausforderungen gemeistert hätten.
Rådström kündigte an, dass ab Ende 2024 der Fernverkehrs-Lkw eActros 600 in Wörth als Serienfahrzeug vom Band laufen soll. Die Serienproduktion batterieelektrischer Lkw sei seit 2021 ein fester Bestandteil der Produktion und dass das Portfolio lokal CO2-neutraler Lkw “made in Wörth” werden kontinuierlich ausgebaut. Zudem arbeite man mit Hochdruck an der Dekarbonisierung des gesamten Standorts inklusive der Werkslogistik.
Der Standortverantwortliche von Wörth, Andreas Bachhofer, äußerte sich ebenfalls stolz auf die Geschichte des Werks. Das Werk sei nur deshalb so erfolgreich, weil Herausforderungen von allen Beteiligten auch als Chancen begriffen und Veränderungen stets mutig vorangetrieben worden seien.
Er nannte die Transformation hin zu alternativen Antrieben ein besonders eindrucksvolles Beispiel. Bachhofer berichtete, dass in den vergangenen zwei Jahren bereits zwei batterieelektrische Lkw-Modelle in die Produktion integriert worden seien, das nächste folge 2024 mit dem eActros 600.
Parallel schule man die Belegschaft intensiv für die neuen Aufgaben. Zudem sei man gerade dabei, den gesamten Lieferverkehr ins Werk und im Werk zu elektrifizieren, und man arbeite an zahlreichen weiteren Zukunftsthemen. Er bezeichnete die Zeit als sehr spannend und dynamisch.
Der Betriebsratsvorsitzende von Wörth, Thomas Zwick, betonte die Bedeutung einer starken Arbeitnehmervertretung, die sich für die Sicherung der Beschäftigung und die Einhaltung der Tarifverträge einsetze. Er freue sich, dass die Produktion der neuen Modelle in Wörth stattfinde. Damit habe man die Zukunft des Standorts langfristig gesichert und könne die Transformation gemeinsam mit den Beschäftigten selbstbewusst mitgestalten. Die neuen Produkte böten viele berufliche Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten . Diese Perspektive stärke die ganze Region, so Zwick.
Zur Geschichte
Das Werk Wörth wurde 1963 gegründet und hat seitdem rund 4,4 Millionen Lkw gebaut. Heute sind dies die Baureihen Actros, Arocs und Atego. Auch die Mercedes-Benz Special Trucks Econic, Unimog und Zetros werden in Wörth gebaut.
2021 startete die Serienproduktion des batterieelektrisch angetriebenen Mercedes-Benz eActros 300/400 für den Verteilerverkehr. 2022 folgte der zweite Elektro-Serien-Lkw Mercedes-Benz eEconic für den Kommunaleinsatz. Im Oktober 2023 wurde der eActros 600 für den Fernverkehr der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Er geht Ende 2024 in Wörth in die Serienfertigung.
Mit rund 10.000 Mitarbeitern ist das Mercedes-Benz Werk Wörth der zweitgrößte Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz. Forschung, Entwicklung und Produktion arbeiten am Standort auf einer Fläche von knapp drei Millionen Quadratmetern Hand in Hand und sind unter anderem durch das am Standort befindliche Entwicklungs- und Versuchszentrum EVZ eng miteinander verzahnt.
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