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Jahresbericht Polizei Wörth: Straftaten im Jahr 2012 deutlich zurückgegangen

2. Oktober 2013 | Kategorie: Kreis Germersheim

Polizeihauptkommissar Karlheinz Dries stellt den Jahresbericht der PI Wörth vor. Links die Zweite Beigeordnete der Verbandsgemeinde Kandel, Kerstin Jordan.
Fotos: Licht

Wörth/Kandel/Hagenbach/Jockgrim – Die Kriminalität in der Verbandsgemeinde ist im Jahr 2012 um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.

Das berichtete der Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Wörth, Polizeihauptkommissar Karlheinz Dries, auf der Sitzung des Verbandsgemeinderats Kandel am 1. Oktober. Mit 3.609 Straftaten ist dies die geringste Zahl innerhalb der letzten fünf Jahre. Die Aufklärungsquote aller Straftaten lag bei 57,9 Prozent (2013 bis zum Zeitpunkt 1.10.: 65%)

Die angestrebten 60 Prozent wurden leider nicht erreicht, so Dries. Die Bilanz verhagelt hatte ein Vorfall am Schmutzigen Donnerstag in Wörth. Dort wurde nach der Veranstaltung die Garderobe gestürmt, mehrere Jacken entwendet und insgesamt 180 Diebstähle und Unterschlagungen begangen. Die Vorstandschaft des Karnevalvereins trat nach diesem Vorfall geschlossen zurück.

Ein Tötungsdelikt ereignete sich im vergangenen Jahr in Bereich der Polizeiinspektion Wörth: Ein Obdachloser schlug im Streit seine Partnerin so schwer, dass diese an den Verletzungen starb. Der mann wurde zu einer Freiheitsstrafe verurteilt.

Ein schwerer Tankstellenraub trug sich an der Total-Tankstelle in Wörth zu. Die Angestellte wurde mit Pfefferspray angegriffen und mit Klebeband gefesselt. Die Täter erbeuteten rund 20.000 Euro.

Des weiteren verzeichnete die Polizei an außergewöhnlichen Fällen zwei tragische Selbstmorde und einen tödlichen Unfall bei einer Gasexplosion in Berg. Bei einem Brand in Winden, bei dem eine 30-jährige Frau ums Leben kam, ermittelt die Poliezi weiterhin, geht aber nicht von einem Fremdverschulden aus.

 

Allerdings gab es einen Zuwachs bei sogenannten Eigentumsdelikten. In diesem Zusammenhang warnte Dries vor dem Beginn der „Einbruchsaison“. Die dunkle Jahreszeit biete Einbrechern bessere Bedingungen als der Sommer. Deshalb wird ab dem 1. November wieder eine Arbeitsgruppe bei der Polizei gebildet: „Man kann fast die Uhr danach stellen – in dieser Zeit geht es los mit den Einbrüchen“, erklärte Dries.

Die Täter kämen häufig auch von außerhalb, die gute Autobahnanbindungen in Wörth und Kandel begünstigten die Möglichkeiten für reisende Straftäter. Kandel sei durch seine vielen Geschäfte häufig ein reizvolles Ziel. Dennoch: „Der Sicherheitsstandart für die südpfälzer Bürger ist sehr hoch“, versicherte der Hauptkommissar.

Zurückgegangen ist auch der Anteil der jugendlichen Straftäter unter 21 Jahren, ebenso die Internetkriminalität. Bei letzterem allerdings hat Dries seine Zweifel – er könne sich nicht so recht vorstellen, dass die Kriminalität im Internet tatsächlich weniger würde. Bei den sogenannten Roheitsdelikten und der Straßenkriminalität verzeichnete die PI Wörth ebenfalls einen deutlichen Rückgang.

Bei der Unfallentwicklung im Bereich der PI Wörth wurde  in diesem Jahr jedoch der bislang höchsten Wert an Schwerverletzten und Toten (7) gemessen. Man habe die Situationen gründlich analysiert, um eventuelle Präventionsmaßnahmen ergreifen zu können, sagte Dries. Es hätte sich aber diesbezüglich nichts ergeben, die Unfallstellen seien unauffällig gewesen. (cli)

 

 

 

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