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Infoveranstaltung des Landkreises SÜW: „Neue Wohnformen im Alter“ -Förderprogramme für Private

17. Februar 2017 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße
Die Veranstaltung im Kreishaus fand großes Interesse. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Veranstaltung im Kreishaus fand großes Interesse.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Landrätin Theresia Riedmaier hatte zur zweiten Informationsveranstaltung „Neue Wohnformen im Alter“ ins Kreishaus eingeladen.

Gekommen waren einige Bürgermeister der Verbands- und Ortsgemeinden des Landkreises Südliche Weinstraße, Beigeordnete, Vertreter der Pflegestützpunkte, der Pflegedienste sowie der Pflegeeinrichtungen.

Hintergrund: Bei der Erhebung des Datenreportes für die Pflegestrukturplanung hatten viele Ortsbürgermeister angegeben, dass eine Weiterentwicklung der Angebote im Bereich ambulant betreuter Wohnformen erforderlich sei.

Die Absicht war, im Rahmen der Demografiestrategie für den Landkreis mit dieser Veranstaltung die Gemeinden bei der Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema zu unterstützen.

Unterstützt wurde die Veranstaltung durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie.

Dieses hat bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) Ressourcen für die Beratung von Kommunen und Initiativen zu neuen Wohnformen geschaffen. Auf Vermittlung der LZG referierten Michael Back von der ISB (www.isb.rlp.de) und Klaus Roderich von der ADD Trier.

Michael Beck (Mitte), Klaus Roderich und Landrätin Riedmaier informierten zum Thema "Neue Wohnformen im Alter". Foto: Pfalz-Express/Ahme

Michael Back (Mitte), Klaus Roderich und Landrätin Riedmaier informierten zum Thema „Neue Wohnformen im Alter“.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Tatsächlich gaben die beiden Referenten einen umfassenden Überblick über Wohnraummodelle und deren Fördermöglichkeiten. Der ADD-Förderlotse Roderich wirkt dabei als Ansprechpartner für Kommunen (klaus.roderich@add.rlp.de)

Bei Befragungen älterer Menschen kommt ganz eindeutig der Wunsch zum Ausdruck, so lange wie möglich in der eigenen Häuslichkeit zu bleiben. Es gibt besondere Anforderungen an das Wohnen für Menschen im Alter, die Mobilität lässt nach.

„Es ist kein Nischenthema mehr, aber auch nicht jeden Tag in aller Munde“ , so Landrätin Riedmaier, die den Abend auch moderierte.

„Es bleibt die Frage, wie mit baulichen Konzepten mehr ältere Menschen zu Hause leben können“, so die Landrätin und verwies auf drei Infostände mit „Best Practice Beispielen“, die nach der Veranstaltung auch rege von den Besuchern aufgesucht wurden.

Altenhilfe der Stiftung Liebenau

Vertreten war zum Jutta Herrmann mit dem Projekt Lebensräume Maikammer  (Stiftung Liebenau), die mit ihren „Lebensräumen für Jung und Alt“ ein Modell entwickelt hat, das Generationenwohnen ermöglicht und eben das Wohnen in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter. Die Wohnungen sind zentral in den Gemeinden gelegen. Genutzt werden sie von Menschen, die in der Gemeinde ihren Wohnsitz haben und älter als 60 Jahre sind (www.liebenau-lebenimalter.de)

Arnika Eck informierte über das Neuburger Generationenmodell. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Arnika Eck informierte über das Neuburger Generationenmodell.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

„Wohn-Pflege-Gemeinschaft „Am Dorfplatz“

Arnika Eck, Vorsitzende des Bürgervereins Neuburg, stellte das Projekt „Wohn-Pflege-Gemeinschaft „Am Dorfplatz“ vor. Die Wohngemeinschaft will Menschen mit Unterstützungsbedarf ein neues Zuhause bieten. Die Deutsche Fernsehlotterie fördert das Projekt mit 294.136 Euro, so dass eine Gesamt-Investition von 1.044.000 Euro geplant ist.

Über der WG baut die Kuttler GmbH acht barrierefreie Wohnungen von 60 bis 100 Quadratmetern Wohnfläche, die über einen Aufzug erreichbar sind. Nach dem jetzigen Zeitplan soll die Wohn-Pflege-Gemeinschaft im Erdgeschoss ab dem Frühjahr 2018 bezugsfertig sein.

Das Konzept einer Wohn-Pflege-Gemeinschaft wird als eine Wohnform der fünften Generation bezeichnet. Das bedeutet, dass die Bewohner dort selbstbestimmt in ihrer Häuslichkeit leben. „Über zwei Verträge, einen Betreuungs- und einen Pflegevertrag, wird eine 24-Stunden-Versorgung der Senioren sicher gestellt“, erklärt Arnika Eck. Den Mietvertrag für das Zimmer und die Gemeinschaftsräume schließen die Bewohner mit dem Bürgerverein ab.

Wohn-Pflege-Gemeinschaft Gau-Algesheim (Mainz-Bingen)

In der Wohn-Pflege-Gemeinschaft direkt am Marktplatz in Gau-Algesheim können bis zu acht Menschen mit Demenz wohnen und werden von einem ambulanten Pflegedienst versorgt.

Die zentrale Lage im Zentrum der Stadt erleichtert den Kontakt zu Angehörigen und Freunden sowie zu Vereinen und Kirchengemeinden.

Die Bewohner mieten dort ihre eigenen Zimmer, in die sie sich zurückziehen können und schlafen. Das durch eine Alltagsbegleitung unterstützte Gemeinschaftsleben spielt sich in der Gemeinschaftsküche ab, Bäder werden gemeinsam benutzt.

Wohnmöglichkeiten im Alter gibt es viele, Fördermodelle auch. Landrätin Riedmaier dazu: „Die Bürgermeister müssen schauen, was passt in unsere Gemeinde“. (desa)

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