In Göcklingen wurde wieder fleißig gekräht: Neues Konzept geht auf

10. Juni 2018 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Gerhard Hoffmann stellt sich mit den Gewinnern zum Abschlussbild auf.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Göcklingen. Die 5. Offizielle Deutsche Gockelkrähmeisterschaft, die erstmals nicht zusammen mit dem Göcklinger Weinfest veranstaltet wurde, war wieder ein tolles Ereignis.

Auch der Austragungsort hatte sich geändert: Die weitläufige Naturbühne auf dem „Hoffmann´schen Kulturacker“ vor den Toren des Weinortes auf der Höhe der Steinstraße 25 eignet sich hervorragend für große Events. Nun können bis zu 4000 Zuschauer im Vergleich zu den 2000 in der Ortsmitte angesprochen werden.

„Die Infrastruktur ist dem Sicherheitskonzept angepasst. Es kommt zu einer Entkoppelung zum Göcklinger Weinfest. Ein Nebenaspekt in diesem Jahr ist, dass die Spiele der Fußball-WM nicht damit kollidieren“, erzählt Veranstalter und Initiator Gerhard Hoffmann, die „Seele“ der Veranstaltung. Er stellt die Kandidaten vor und übergibt die Preise. Auf seine Idee und Umsetzung ist die Meisterschaft zurück zu führen.

Last but not least: Die Veranstaltung wurde auf zwei Tage ausgebaut.
„Leider spielte das Wetter am Samstag nicht ganz mit“, bedauerte Bürgermeister Fritz Garrecht, der sichtlich stolz auf die Veranstaltung und seinen Bürger Gerhard Hoffmann ist.

Am Sonntag lachte aber wieder die Sonne vom Himmel und der Platz war gut gefüllt.
Das „Wasen-Trio“ unterhielt bestens die Besucher. Es gab Speisen und auch für Getränke war gesorgt.

Das Spektakel wurde wieder von einer Vielzahl von Medienleuten begleitet und kommentiert. Gerhard Hoffmann las eine lange Liste der Medienschaffenden vor, darunter dpa, N24 und andere überregionale Berichterstatter.

Die Jury hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Erfahrungsgemäß melden sich immer kurz vor der Veranstaltung noch besonders wagemutige Teilnehmer an.

Dies entspricht der Idee des Wettbewerbs. „Es soll lustig werden und ganz spontan bleiben, eben kein gestylter Event“, hatte Gerhard Hoffmann einmal gesagt.

Die Jury mit Landrat Dietmar Seefeldt, VG-Bürgermeister Torsten Blank und anderen, machte sich die Beurteilung der angetretenen Hennen, Küken und Hähnen nicht leicht.

Es sei auf „guten Körpereinsatz und authentisches Piepsen, krähen und gackern“ angekommen, so Jury-Mitglied und Journalistin Judith Kaufmann. In malerischen Verkleidungen gewandet, die allerdings im Lauf des Tages aufgrund der hohen Temperaturen teilweise abgelegt wurden, gaben die Hähne, Hennen und Küken wirklich alles, was mit großem Beifall quittiert wurde.

Spannend und ein Phänomen auch in diesem Jahr: Eine Frau gewinnt den Wettbewerb bei den Hähnen und ein Mann den Wettbewerb bei den Hennen.

Bei den fünften Deutschen Gockelkrähmeisterschaften stolzierte und krähte Martina Gebhard aus Badenweiler mit den Männern um die Wette und konnte den Titel des letzten Jahres wieder klar für sich gewinnen.

Martina Gebhard hats drauf: Sie ist wieder Siegerin bei den Hähnen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Johannes Hoffmann, Sohn von Gerhard Hoffmann, hatte wie schon letztes Jahr in der Kategorie „Gackern und Glucksen“ die Nase vorn. Er gackerte und gluckste, dass es eine helle Freude war. Hoffmann ist seit 2014 unangefochten der Beste im Feld – da muss das Gockelkräh-Gen wohl in der Familie liegen.

Johannes Hoffmann ist der Sieger in der Kategorie „Huhn“.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Mit drei Jahren war Guilien Skubinn die jüngste Teilnehmerin. Aber auch die anderen Kids ließen aufhorchen. „Aus denen werden noch ganz tolle Hennen und Hähne“ sagte ein Zuschauer, der wie die stolzen Eltern, das Ganze im Film festhielt.

Am Ende hatte der 9-Jährige Till Glowaczewski mit seinem kräftigen Organ alle anderen Kids überrundet und erhielt den entsprechenden Preis plus Urkunde.

Sieger bei den „Küken“: Till Glowaczewski.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Der Gockelkrähwettbewerb ist beliebt. Die Teilnehmer kommen von weit her um mitzumachen. Raisa Babich schoss darin den Vogel ab, denn sie war aus Minsk angereist (1744 Kilometer). Aus dem 500 Kilometer entfernten Hildesheim kam Inga Ohmes um als Hahn die Meisterschaft zu gewinnen.

Hoffmann hat schon wieder Ideen, die Meisterschaft auszuweiten. Sein Traum: Eine Gockelkrähweltmeisterschaft auszurichten. Die diesjährige Siegerin Martina Gebhard jedenfalls hofft sehr darauf: „Die WM muss einfach kommen“.

Zunächst wird im Juli das erste und einzige Gockelmuseum in Deutschland eingeweiht. Hoffmann wird dann seine „Gockel“-Sammlung mit über 2000 Exponaten rund um den Gockel zeigen.

Ganz nach dem Motto „Hühner an allen Ecken und Enden“, bauen Claudia und Gerhard Hoffmann gerade ihr privates Museum mit vielen Exponaten rund um das Huhn auf.

Weitere Hintergründe erfährt man auf www.göcklingen-kräht.de

Hintergrund Gockelkrähwettbewerb:

Einzelteilnehmer oder Teams wetteifern als Kinder, Frauen und Männer um die Meisterkrone, wenn es um das beste „Gackern und Stolzieren“ als Küken, Huhn oder Hahn geht.

Den ersten Probelauf initiierte Hoffmann 2012 um das örtliche Weinfest touristisch attraktiver zu machen. 2013 startete dann die 1. Deutsche Gockelkrähmeisterschaft.

Jetzt ist diese Veranstaltung im beschaulichen Weinort Göcklingen die publikumswirksame Attraktion der Südpfalz. Das Medieninteresse hat den Siegern schon Fernsehauftritte beschert, unter anderem in der Ratesendung „Sag die Wahrheit“ des SWR-Fernsehen in Baden-Baden.

Gerhard Hoffmann:

Hoffmann ist ökologischer Winzer (www.privatweingut-hoffmann.de). Er war einer der ersten Betriebe in Rheinland-Pfalz, die auf biologischen Anbau umgestellt haben. Seit 30 Jahren ist er offiziell Mitglied in einem der ökologischen Anbauverbände und gehört seit 2007 dem Biokreis e.V. (www.biokreis.de) an.

Als bekennender Göcklinger will Hoffmann überparteilich zusammen mit engagierten Göcklingern die Dorfentwicklung vorantreiben.

Das gehe in der Kombination mit Humor besonders gut. Die Deutsche Krähmeisterschaft sehe er ganz bewusst nicht als ein Kommerzereignis. (desa/red)

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