Im wahrsten Sinne des Wortes: In Edesheim gibt es jetzt auch frische Landeier

Im Bild (von links): Bernhart Martin, Harald Platz, Lukas Martin
Fotos: Lambert

Edesheim. Seit letzten Freitag gibt es in Edesheim Eier von glücklichen, freilaufenden Hühnern.

Die Eier kommen vom Martinshof in Burrweiler. Bernhard Martin und sein Sohn Lukas haben im Hof des Anwesens von Harald Platz in der Provisstraße 1, einen Eierautomaten aufgestellt. Dieser hat eine Kapazität von 60 Schachteln a 10 Eier.

Das Gerät steht gut geschützt in einem schmucken Holzhäuschen direkt am Hofeingang. Dadurch ist eine stete Abholung gewährleistet, ohne dass die Kunden extra in den Hof kommen müssen.
Das Hinweisschild am Hof ist auch nicht zu übersehen. Von diesem prangt der Slogan: „Das Haardtrand-Ei vom Martinshof“.

Aus dem Automaten können täglich Eier der Größe S, also die etwas kleineren, dann die mittlere Größe M, aber auch die große Variante L gezogen werden. Die Überdimensionalen der Größe XL folgen noch, erklärt Bernhard Martin.
Der Preis pro 10er-Schachtel liegt je nach Größe zwischen 2,90 Euro und 4,30 Euro.

Den Anstoß zur Aufstellung des Automaten gab Ortsbürgermeisterin Sigrid-Schwedhelm-Schreiner selbst. Diese hatte bei einem kleinen Ausflug den Eierautomaten, der in Gleisweiler direkt neben dem Feuerwehrhaus steht, entdeckt und sich eine dort eine Schachtel mitgenommen.

Sie war von der Qualität der Eier total begeistert, so dass sie auch in Edesheim platzieren wollte. Bei Harald Platz, der in unmittelbarer Nähe der Ortschefin wohnt, stieß sie mit ihrem Anliegen auf offene Ohren. Schwedhelm-Schreiner war dann auch die erste Kundin am Automaten, aber gleich nach ihr zogen weitere Bürger eine Schachtel.

Der Automat in Gleisweiler steht seit Mai letzten Jahres. Martins Sohn Lukas, der bei der dortigen Wehr im aktiven Einsatz ist, hatte den Kameraden von der Idee erzählt, dass sein Vater und er einen Eierautomaten aufstellen wollen, wobei zu diesem Zeitpunkt der Standort noch offen war.

Die Wehrmänner waren so begeistert, dass sie für den Eierspender einen Platz in direkter Nähe des Feuerwehrgebäudes anboten.

Für die Wehr gibt’s es noch einen angenehmen Nebeneffekt, erhält sie doch für den „Parkplatz“ pro Monat 100 Euro von Bernhard Martin. Dieses Geld nutzt sie für die Jugendfeuerwehr. Auch Harald Platz erhält künftig den 100 Euro Obolus.

Das Angebot in Gleisweiler wird überaus positiv angenommen. Pro Tag werden durchschnittlich 40 Schachteln, also 400 Eier, dem Automaten entnommen.
Für Edesheim erhofft sich Bernhard Martin einen ähnlichen Absatz.

Die Frische ist stets gewährleistet, zumal nicht nur eine tägliche Nachfüllung erfolgt, sondern der elektrisch betriebene Automat die Eier auch richtig kühl hält.

Die Bedienung ist einfach. Man gibt das notwendige Geld entweder in Form von Münzen oder durch einen Schein in den Automaten, wählt die gewünschte Größe und auf Knopfdruck öffnet sich die gewählte Ebene und man kann die Eier unkompliziert entnehmen. Eventuelles Rückgeld gibt der Automat automatisch aus.

Die Technik im Inneren ist wohl doch recht aufwändig wodurch sich die rund 12.000 Euro Anschaffungskosten für einen Fabrikneues Gerät erklären. Die Ausgabe einzelner Eier ist nicht möglich, was aber schon aus technischen Gründen für jeden Verbraucher nachvollziehbar sein dürfte.

Foto: Lambert

Die Eier liefern rund 1000 Hühner, die der Martinshof in der Gemarkung Nußdorf auf großen Flachen hält. Freilandhaltung ist dabei eine Selbstverständlichkeit für die Martins. In der Nacht geht das Federvieh in die fünf mobilen Unterstände, in denen jeweils bis zu 250 Tiere Platz finden.

Die Heimstätten der Hühner sind nicht gerade billig, berichtet Bernhard Martin, kostet doch so ein Unterstand rund 50.000 Euro. Im Schnitt legen die Hühner rund 800 Eier pro Tag. Aktuell ist keine weitere Aufstellung von Automaten geplant, wobei Bernhard Martin dies aber nicht kategorisch ausschließen will.

Info: www.martins-hof.de

Text und Bilder: Heinz Lambert, Burrweiler

Foto: Lambert