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Hitschler will Betreuungsgeld abschaffen: „Prämie setzt laut Studie falsche Anreize“

29. Juli 2014 | Kategorie: Politik regional

SPD-Bundestagsabgeordneter Thomas Hitschler.
Foto: pfalz-express.de/Licht

Südpfalz/Berlin – Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler (SPD) sieht sich durch eine neue Studie des Deutschen Jugendinstituts und der Universität Dortmund in seiner Kritik am Betreuungsgeld bestätigt.

Demnach nutzen vor allem Familien mit Migrationshintergrund und niedrigeren Bildungsabschlüssen die Prämie und lassen ihre Kinder zu Hause.

„Jetzt haben wir schwarz auf weiß, wovor wir bei der Einführung des Betreuungsgeldes gewarnt haben: Die Geldprämie setzt vor allem da falsche Anreize, wo frühkindliche Bildungsangebote und Sprachförderung besonders wichtig wären. Sie führt zu einer sozial ungleichen Inanspruchnahme frühkindlicher Bildung und verstärkt damit die Chancenungleichheit“, kritisiert Hitschler.

„Das Betreuungsgeld muss weg. Das eingesparte Geld wäre zur Verbesserung der Kita-Strukturen und der Qualität durch mehr Personal wesentlich besser eingesetzt.“

Ein Drittel der befragten Eltern ohne Berufsausbildung und ein Viertel der Eltern mit Hauptschulabschluss nannte das Betreuungsgeld als Grund dafür, ihre Kleinkinder nicht auf eine Kita zu schicken.

Bei Eltern mit mittlerer Reife lag der Anteil im Vergleich bei 14%, bei Akademikern ist es nicht einmal jede zehnte Familie (8%). Während nur 13% der Familien ohne Migrationshintergrund diese Begründung anführten, lag der Wert bei Familien mit Migrationshintergrund fast doppelt so hoch.

Über 100.000 Eltern mit Kindern unter drei Jahren wurden für die Studie befragt. (red)

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