Heilpflanzen und ihre Wirkung

10. September 2020 | Kategorie: Gesundheit, Ratgeber, Vermischtes

Bild von congerdesign auf Pixabay

Seit Jahrtausenden werden Heilpflanzen in unterschiedlichster Form zur Behandlung von Beschwerden und Krankheiten genutzt.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und auch in der indischen Heilkunst Ayurveda sind Pflanzen fester Bestandteil bei der Behandlung von Krankheiten. Aber auch in Europa hat die Anwendung von Heilpflanzen eine lange Tradition.

Viele verwenden beispielsweise ganz selbstverständlich Salbei bei Husten oder Halsweh, Kamille gegen Verdauungsbeschwerden oder Johanniskraut zur Stimmungsaufhellung. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO nutzen sogar rund 80 Prozent der Weltbevölkerung pflanzliche Produkte in der medizinischen Grundversorgung.

Pflanzenheilkunde spielt aber nicht nur bei der Anwendung von Heilpflanzen in Hausmitteln eine Rolle – sie ist gleichzeitig auch eine medizinisch erforschte Wissenschaft. Damit pflanzliche Wirkstoffe in der Phytotherapie (Kräutermedizin) zum Einsatz kommen dürfen, muss ihre therapeutische Wirkung mit naturwissenschaftlichen Maßstäben nachgewiesen werden. Die aus natürlichen Rohstoffen hergestellten Medikamente werden beispielsweise durch Extraktion, Konzentration oder Trocknung gewonnen.

Industriell verarbeitete Naturheilmittel verwendet man inzwischen zur Behandlung oder auch unterstützend bei Krankheitsbildern wie beispielsweise Blasenentzündung, Neurodermitis, Depressionen, Rheuma, Arthrose oder zur unterstützenden Behandlung von Diabetes.

Bei vielen ernsthaften Erkrankungen können pflanzliche Heilmittel konventionelle Medikamente ergänzen und deren Wirksamkeit verstärken. Oder alternativ dazu beitragen, dass eine geringere Dosis der klassischen Arzneien erforderlich ist. In der Therapie verschiedener Krebsarten kann eine zusätzliche Behandlung mit Naturheilmitteln zudem oft die Beschwerden der gängigen Behandlungsmethoden wie Strahlentherapie, Chemo- oder Hormontherapie lindern.

Pflanzliche Arzneimittel sind meist sehr gut verträglich und haben kaum Nebenwirkungen. Dennoch können Fehler in der Dosierung, der Anwendungsdauer oder -art passieren, die unter Umständen zu unerwünschten Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Arzneien führen. Wer auf Nummer sichergehen möchte, dem sei empfohlen, pflanzliche Heilmittel zur Phytotherapie aus einer Apotheke zu beziehen. Dort erhält man bei Bedarf dann auch eine gute und umfassende Beratung.

Die Konzentration der in Naturheilmitteln enthaltenen Inhaltsstoffe kann übrigens schwanken, da Heilpflanzen Naturprodukte sind. Faktoren wie Standort, Klima, Lichtverhältnisse, Erntebedingungen oder Lagerung beeinflussen deren Qualität. Die fertigen Erzeugnisse sollten idealerweise luftdicht verpackt, trocken gelagert und vor direkter Lichteinstrahlung geschützt werden.

Bei leichteren Beschwerden ist eine Eigentherapie mit pflanzlichen Wirkstoffen meist unkritisch. Zum Beispiel ist bei Schlafstörungen die Verwendung von Präparaten mit Baldrian oder Passionsblume hinreichend bekannt und gefahrlos.

Auch der Genuss verschiedener Heilkräutertees oder die Anwendung natürlicher Öle gehört zum Repertoire der meisten Hausapotheken. In den letzten Jahren wird auch die Cannabispflanze als natürliche Heilquelle immer beliebter – die aus den Pflanzen gewonnenen Cannabinoide werden meist in Form von Ölen gegen verschiedene körperliche Beschwerden angewandt.

Zahlreiche andere Extrakte und Öle werden als natürliche Schmerzmittel und Antibiotika genutzt: Gewürznelken helfen zum Beispiel gegen Zahnschmerzen. Zwiebelsud ist ein altbekanntes Hausmittel gegen Ohrenschmerzen, Halsschmerzen und bei Insektenstichen. Pfefferminzöl hat sich bei der natürlichen Bekämpfung von Kopfschmerzen bewährt.

Und Knoblauch ist übrigens nicht nur in der mediterranen Küche beliebt, sondern enthält auch viele gesunde Inhaltsstoffe. Diese wirken unter anderem antibakteriell und können das Wachstum von Keimen, Pilzen und Würmern hemmen.

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