Größter Rettungseinsatz im Kreis Karlsruhe: Schäferhund wird nach neun Stunden aus Brunnenschacht gerettet

2. März 2025 | Kategorie: Nordbaden, Regional, Regional

Gerettet: Nach 9 Stunden kann das erschöpfte Tier in einer Transportbox zu seinen Besitzern gebracht werden.
Fotoquelle: Fabian Geier/Einsatz Report24

Stutensee (Landkreis Karlsruhe). Es ist der größte Rettungseinsatz eines Tieres im Landkreis Karlsruhe und er findet nach neun Stunden ein Happy End: Der 13-jährige Schäferhund ,,Loki“ fiel am Samstagmittag in einen Brunnenschacht, saß in einem engen Rohr im Wasser und kämpfte neun Stunden lang ums Überleben. 

Dann am späten Samstagabend glückt die unfassbare Rettung: Loki lebt und 70 Einsatzkräfte, samt Besitzer fällt ein Stein vom Herzen.

Die Feuerwehr wurde gegen 12:30 Uhr zur Tierrettung in ein Wohnhaus in Stutensee-Blankenloch alarmiert und stellte bei ihrem Eintreffen fest, dass der Schäferhund rund vier Meter tief in einem nur 30 Zentimeter breiten Wasserschacht feststeckte.

„Loki“ steckte mit dem Gesäß nach unten in vier Metern Tiefe fest, saß im Wasser – der Kopf war glücklicherweise über dem Wasser. Über einen Schlauch wurde der Hund neun Stunden lang mit Sauerstoff versorgt. Warme Luft wurde in den Schacht geblasen. Zwei Tierärztinnen der Feuerwehr Stutensee kamen vor Ort und betreuten die gesamte Rettungsaktion.

Schnell wurde klar, dass schweres Gerät erforderlich sein wird: Das Technische Hilfswerk aus Karlsruhe, Pforzheim und Dettenheim rückt an. Auch ein Saugbagger einer privaten Firma kam zum Einsatz. Rund 70 Einsatzkräfte und Kräfte der privaten Baufirma beginnen mit dem Kampf um das Leben des Vierbeiners.

Der Saugbagger konnte innerhalb weniger Stunden die Erde über mehrere Meter heraussaugen. Gleichzeitig wurde der Rettungsschacht mit einem Holzkonstrukt des THW verschalt. Dieses wurde kurzerhand auf der Kreuzung vor dem Haus zusammengebaut. Am Abend wurden Lichtmasten aufgestellt, um nach Einbruch der Dunkelheit weiter nach „Loki“ graben zu können.

Kurz vor 22 Uhr die erlösende Nachricht: Der Vierbeiner konnte nach knapp neun Stunden erfolgreich gerettet werden. Wie der Feuerwehrsprecher berichtet, sind durch eine Tierärztin der Feuerwehr in vier Metern Tiefe mehrere Seile an „Loki“ befestigt worden, an denen er dann hochgezogen wurde. 

„Er bekam dann gleich seinen Hundekorb und hatte noch eine gute Vitalität“, sagte der Sprecher. Sein Herrchen und sein Frauchen nahmen den Schäferhund erleichtert entgegen. Feuerwehrleute brachten das erschöpfte Tier mit einer Hundesbox zum Auto. Die Besitzer eilten anschließend in die Tierklinik.

Es hat bereits einige Rettungsaktionen von Tieren im Landkreis Karlsruhe gegeben, erinnert sich Edgar Geißler, doch eine solche Rettungsaktion über neun Stunden sei erstmalig gewesen. Auch das Technische Hilfswerk, welches oft bei schwierigen und langwierigen Einsätzen tätigt ist, kann sich an einen ähnlichen Einsatz nicht erinnern. Hund ,,Loki“ wird somit allen Beteiligten noch ewig in – zum Glück positiver – Erinnerung bleiben. (fg) 

Bild aus der Rettungsaktion
Bildquelle: Fabian Geier/Einsatz Report24

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