Schweigen-Rechtenbach – Endlich: Am Samstag wurden die strengen Kontrollen beim Grenzübertritt nach Frankreich gelockert.
Allerdings gibt es nach wie vor Voraussetzungen für einen Besuch im Nachbarland. Passieren darf, wer Familie oder Verwandte besuchen will, dort einen Arbeitsplatz oder Wohnsitz hat oder aus medizinischen Gründen hin muss. Die Polizei kontrolliert auf beiden Seiten stichprobenartig.
Ein Besuch im Elsass aus touristischen Gründen, zum shoppen oder tanken bleibt aber nach wie vor verboten. Wer erwischt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen und wird zurückgeschickt.
Die beiden Initiatoren der deutsch-französischen Solidaritätsbekundung („Die Grenzen schließen sich, aber nicht unsere Herzen“), Birkenhördts Bürgermeister Matthias Ackermann und der Riedseltzer Bürgermeister René Richert, haben die Gelegenheit genutzt und sich am Grenzübergang Schweigen-Rechtenbach getroffen – ohne Absperrgitter. Treffpunkt war das ehemalige Grenzhäuschen, das genau auf der Grenzlinie liegt und heute ein Künstleratelier beherbergt.
Tatsächlich gesellten sich bereits einige Personen dazu, die schon über die Grenze wollten, aber am Vormittag herrschte noch ein wenig Unsicherheit über die tatsächlichen Gegebenheiten.
Ackermann sagte, es sei zu Beginn sicher ein großer Fehler gewesen, die Grenzschließung nicht ausreichend kommuniziert und vorbereitet zu haben. „Auch wenn natürlich Druck da war wegen der Covid-19-Erkrankungszahlen im Elsass – unter Freunden sollte man das trotzdem anders handhaben“, sagte Ackermann.
Das Aufrechterhalten der Grenzbeschränkungen sei nicht mehr erforderlich, findet er. Natürlich müsse alles mit den nötigen Abstands- und Hygienestandards passieren, aber eine Ein- oder Ausreise nur aus „triftigen Gründen“ sei sicher nicht mehr notwendig. „Ich bin überzeugt,dass ein großer Schaden entstanden ist. Wir müssen wieder anfangen, das aufzubauen – nicht nur auf der administrativen Ebene, sondern auch mit Treffen von Vereinen, Kindergärten, Schulen etc. Das ist sehr wichtig.“ (cli)
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