General Volker Wieker bei Hitschler-Forum in Germersheim: „In jeder Uniform steckt ein Mensch“

17. September 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Regional

Aufmerksame Zuhörer beim „Sicherheitspolitischen Forum“. Vorne (v.li.): Thomas Hitschler, Volker Wieker, Thomas Sohst.
Foto: über Thomas Hitschler

Germersheim – „Der Mensch in der Uniform: Die Personalpolitik der Bundeswehr und das Bild des Soldatenberufs in der Gesellschaft“ – unter diesem Motto hatte Thomas Hitschler, SPD-Bundestagsabgeordneter für die Südpfalz, am Montag zum „Sicherheitspolitischen Forum“ nach Germersheim eingeladen.

Die Veranstaltung, die Hitschler mit dem Deutschen Bundeswehrverband durchführte, fand zum dritten Mal statt. Besonderer Gast: Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker.

Wieker zeigte in seinem Vortrag die Herausforderungen auf, vor denen die Bundeswehr international und national steht. Dabei spannte er einen Bogen bis hin zu den aktuellen Geschehnissen im Nahen und Mittleren Osten.

Die Bundeswehr sei in den Einsätzen hervorragend ausgestattet. Leider gehe das zu Lasten des Betriebs im Inland, so Wieker. Daher sei die Verstetigung der finanziellen Mittel im Bundeshaushalt notwendig, um die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr sicherzustellen.

Thomas Hitschler, der für die SPD-Bundestagsfraktion im Verteidigungsausschuss sitzt, pflichtete dem bei und nannte die aufgabenorientierte Vollausstattung der Bundeswehr das wesentliche Ziel der kommenden Jahre. „Das sind wir den Angehörigen der Bundeswehr schuldig, von denen wir verlangen, in weltweiten Einsätzen von Familie und Freunden getrennt zu sein und im schlimmsten Fall ihr Leben zu riskieren.“

Der Landesvorsitzende West des Deutschen Bundeswehrverbands, Thomas Sohst, machte in seinen Ausführungen deutlich, dass Versprechen gegenüber den Angehörigen hinsichtlich einer modernen Ausrüstung eingehalten werden müssten. Niemand verstehe mehr, dass angekündigte Ausrüstung erst Jahre später in der Truppe ankomme.

Soldaten wertschätzen

Einig waren sich alle Referenten und das Publikum, dass die Bundeswehr in die Mitte der Gesellschaft gehöre. Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit und gesellschaftliche Wertschätzung des Soldatenberufs seien diesbezüglich wesentliche Faktoren. Offene Stellen sollten schnellstmöglich mit geeignetem Personal besetzt werden, um die zahlreichen Aufgaben erfüllen zu können.

Hitschler war zufrieden mit der Veranstaltung. Dass auch in diesem Jahr wieder knapp 100 Besucher an dem Forum teilgenommen hätten, sei ein Zeichen dafür, dass die Südpfalz die Bundeswehr in ihrer Mitte aufgenommen habe. „In jeder Uniform steckt ein Mensch mit individueller Lebensplanung, individuellen Sorgen und Nöten. Das muss die Bundeswehr als attraktiver Arbeitgeber ernst nehmen“, so Hitschler.

Bei den anwesenden Soldaten bedankte er sich herzlich für ihren Dienst und versprach, im kommenden Jahr wieder eine Veranstaltung dieses Formats durchzuführen.

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