Dienstag, 23. April 2024

Führende SPD-Politiker loben Schulz-Rückzug

9. Februar 2018 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Martin Schulz (SPD). Foto: dts Nachrichtenagentur

Martin Schulz
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Führende SPD-Politiker haben den Verzicht von Martin Schulz (SPD) auf das Auswärtige Amt gelobt.

Fraktionschefin Andrea Nahles sagte am Freitag: „Die Entscheidung von Martin Schulz verdient höchsten Respekt und Anerkennung.“ Mit Schulz an der Spitze habe die SPD einen großen Verhandlungserfolg erzielt.

„Er selbst hat einen Durchbruch für eine neue Europapolitik erreicht. Das ist eine große Leistung, die weit über die Grenzen unseres Landes Anerkennung gefunden hat“, so die SPD-Politikerin. „Wir alle wissen daher, wie schwer ihm diese Entscheidung nun gefallen ist, sich persönlich zurück zu nehmen. Das zeugt von beachtlicher menschlicher Größe. Vor uns liegt nun der Mitgliederentscheid der SPD. Ich gehe davon aus, dass wir uns jetzt voll und ganz auf die inhaltliche Debatte konzentrieren“, so Nahles.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat den Verzicht von Schulz auf das Amt des Außenministers ebenfalls gelobt, hält den Schritt aber für zu spät. „Ich halte seine Entscheidung für völlig richtig“, sagte Woidke. „Früher wäre besser gewesen: Für ihn persönlich, die SPD und die Wahrnehmung von Politik in der Öffentlichkeit.“

Johannes Kahrs sprach sich dafür aus, dass Sigmar Gabriel nun Außenminister bleiben solle. „Sigmar Gabriel ist ein sehr guter Außenminister.“ Er solle Außenminister bleiben. „Alles andere würde ich jetzt nicht mehr verstehen“, sagte Kahrs, der Chef des konservativen Seeheimer Kreises ist, dem „Handelsblatt“.

In Nordrhein-Westfalen hofft man, dass mit dem Schritt von Martin Schulz sich die Debatte beruhigt. „Wir haben einen inhaltlich guten Koalitionsvertrag ausverhandelt, und um dessen Inhalte es vor dem Mitgliedentscheid gehen sollte“, sagte Michael Groß, Sprecher der SPD-Ruhrgebiets-Abgeordneten im Bundestag. Groß forderte nach der erneuten Wechsel an der Parteispitze eine stärkere Beteiligung der Mitglieder.

„An der Basis ist die Unzufriedenheit über den erneuten plötzlichen Wechsel an der Parteispitze groß“, sagte Groß. „Wir müssen grundsätzlich überlegen, wie die Wahl des Parteivorsitzenden künftig transparenter gestaltet werden kann. Es muss auch Entscheidungsprozesse unter Beteiligung der Mitglieder geben, und nicht nur Entscheidungen.“ (dts Nachrichtenagentur)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

5 Kommentare auf "Führende SPD-Politiker loben Schulz-Rückzug"

  1. Johannes Zwerrfel sagt:

    HELMUT HEBEISEN!
    Du als SPD-Groupy warst doch so vom Maddin überzeugt, ich habe dir damals gesagt, das wird nix.
    Wie siehst du das heute?

    ……. Der größte Schaumschläger der SPD-Geschichte ist weg. Er ist ausgerechnet über Sigmar Gabriel gestolpert. Der EU-Millionär aus Würselen wollte sich heimtückisch den Außenminister-Posten unter den Nagel reissen. Das war’s …

  2. Helmut Hebeisen sagt:

    Tja, stell dir vor, ich gebe dir recht. Ich war überzeugt und ich war das nicht alleine. Manchmal braucht es seine Zeit. Übrigens waren eure Schreie damals eher aus Angst gebohren, da die Umfragewerte in die Höhe geschossen sind. Wenn man sich die ganzen Personalveränderungen bei der AfD anschaut, ist das mit Schulz fast noch harmlos.

    • Johannes Zwerrfel sagt:

      Guten Morgen Hellmut Hebeisen,

      die Umfragewerte habe ich damals als kurzes Strohfeuer bezeichnet, was es im Nachhinein ja auch war.

      Die von dir angesprochenen Personalveränderungen sind völlig normal in einer so jungen Partei wie der AfD, die jetzt ihren 5ten Geburtstag gefeiert hat.

      Die erfolgreichste Parteigründung Deutschlands ever.
      Ever.
      😉

      UND wir waren dabei!
      ….

    • Werling sagt:

      Zitat HH: „Ich war überzeugt und ich war das nicht alleine.“

      Mir wäre eine solche Fehleinschätzung Anlass genug, meinen politischen wie menschlichen Kompass neu auszurichten.

      „Übrigens waren eure Schreie damals eher aus Angst gebohren, da die Umfragewerte in die Höhe geschossen sind.“

      Tata! Tata! Tata!

      Mit ein klein bisschen Medienerfahrung und Menschenkenntnis konnte man nur kopfschüttelnd dem Schulz-Hype zuschauen. Nein, da gibt es jetzt keine Überraschung, nichts unvorhersehbares ist passiert. Selbst, dass ein paar Leuten nun die Augen aufgegangen sind, war absehbar.

  3. Demokrat sagt:

    Gegen KroKo sondern für Neuwahlen!