
Der Rotary Club Landau und OB Geißler pflegen mit dem Forstamt Haardt die „750 Bäume für Landau“, die 2024 gepflanzt wurden.
Foto: Stadt Landau
Landau. Forstamtsleiter Philipp Hannemann und Revierleiter Christian Schnepf zeigen Oberbürgermeister Geißler und den Mitgliedern des Rotary Clubs Landau die kleinen Bäume – teilweise gerade erst kniehoch und oft etwas versteckt zwischen Gräsern.
Auf einer eingezäunten Fläche im Stadtwald am Taubensuhl wurden diese 2024 im Rahmen des 750. Geburtstags der Stadt gepflanzt. Die Rotarier haben 750 Bäumchen gespendet und beim Pflanzen geholfen.
Das Ziel: durch die Auswahl anpassungsfähiger Baumarten soll ein klimastabiler, struktur- und artenreicher Mischwald entstehen. „Es ist toll zu sehen, wie gut sich unsere Jubiläums-Bäumchen nach einem Jahr entwickelt haben“, freut sich Oberbürgermeister Dominik Geißler. „Danke noch mal an den Rotary Club Landau für diesen nachhaltigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und dafür, dass die Mitglieder im Zukunftswald weiter nach dem Rechten sehen.“
Nun sind die Rotarier also wieder im Stadtwald und haben jede Menge Werkzeug sowie eine neue Baumspende in Form von 75 Weißtannen und den dazu benötigten Schutz gegen Wildverbiss mitgebracht.
Die Vielfalt an Baumarten übertrifft die Erwartungen
Niemand kann genau voraussagen, wie sich der menschengemachte Klimawandel in Zukunft auf den Wald auswirken wird. Das Prinzip lautet also Risikostreuung. Wurde früher oft eine einzige Baumart auf mehreren Hektar Wald gepflanzt, werden jetzt verschiedene Baumarten gewählt.
Esskastanien, Traubeneichen und Eiben, Winterlinden, Hainbuchen und Weißtannen wurden in gemischten Gruppen, sogenannten Klumpen gepflanzt und sie haben Nachbarn bekommen. Neben Buchen, Kiefern, Fichten stehen auch Hainbuchen, Vogelbeeren und Birken, die die Natur von alleine gebracht hat, auf der eingezäunten Fläche.
„Für uns Forstleute beginnt gerade ein mehrjähriger Prozess“, erklärt Hannemann. „Die Bäume sollen sich vollständig etablieren. Dafür müssen sie so hoch aufwachsen, dass die oberen Knospen nicht mehr vom Reh- oder Rotwild verbissen werden können“.
Doch nicht nur Wild kann das Wachstum hindern – auf der Fläche wachsen auch Brombeeren und Ginster. Diese können das Wachstum der jungen Bäume durch Schatten beeinträchtigen. Die Rotarier schneiden sie zurück und nach kurzer Zeit ist die Pflegemaßnahme beendet. Ein Loch im Zaun wird geflickt, damit auch in Zukunft kein Wild die Knospen abäst.
„Dass der im letzten Jahr von uns gepflanzte Wald so gut angewachsen ist und auf natürlichem Wege durch viele weitere Bäume und Sträucher ergänzt wurde, freut uns sehr,“ zeigt sich der amtierende Präsident des Rotary Clubs Landau, Hansjörg Rebholz, begeistert.
„Es ist uns ein Anliegen, den Zukunftswald für die Stadt Landau auch weiterhin aktiv mit den notwendigen Pflegemaßnahmen zu begleiten und so einen Beitrag dafür zu leisten, dass der Wald durch seine Vielfalt auch künftig in der Lage sein wird, die für die Menschen so wichtigen Ökosystemleistungen zu erbringen. Damit wird Nachhaltigkeit im besten Sinne erlebbar“, so Rebholz weiter.
Außerhalb des Zauns stehen weitere Klumpen mit jungen Laubbäumen. „Mehrere alte Kiefern werden hier voraussichtlich bald absterben“, sagt Hannemann. „Darum ist es wichtig, dass schon jetzt im unteren Stockwerk Bäume nachwachsen, die die Lücken schnell füllen können“.
Umgefallene Schutzhüllen gegen Wildverbiss werden wieder aufgestellt, drei Klumpen mit den neuen gespendeten Weißtannen werden gepflanzt und, sofern sie außerhalb des Zauns stehen, mit Verbissschutz ausgestattet. Selbst wenn noch weitere Kiefern absterben sollten, steht hier die nächste Waldgeneration mit deutlich besser angepassten Baumarten bereits in den Startlöchern.

