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Flower, Power Gartenschau-Sitzung des LCV: Till hat ins Bienennest gestochen

10. Februar 2015 | Kategorie: Landau, Regional

Prinzenpaar, Hofnarr und andere mitwirkende LCVler grüßen das Publikum.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Landau. „Heut wird die Nacht zum Tag gemacht“: Dieses Motto machten sich die LCV-Narren am Samstag in der leider nicht ausverkauften Festhalle zu eigen.

In der Guten Stubb Landaus hatte der Landauer Carneval Verein zu seiner zweiten Prunksitzung im Landesgartenschau-Jahr eingeladen.

70er Jahre Flower Power, Schlaghosen, Peace-Zeichen, wilde Frisur: So erschienen die meisten Besucher und setzten damit den ersten Teil des Slogans „Flowerpower“ um.

Andere sahen sich eher als Gärtner, wie zum Beispiel der Landauer SPD-Stadtrat – sie schlugen damit erfolgreich den Bogen zur Landesgartenschau, die in etwas mehr als zwei Monaten, Landau ein halbes Jahr Kopf stehen lassen wird.

Die Mischung macht´s -auch in einer guten Fasnachtsveranstaltung. Da ist das Prinzenpaar Thorsten und Andrea: Die „närrische dancing-Queen mit dem großen Herzen“ und der „sportliche Möchtegern-Pfälzer“ hatten sich gesucht und gefunden (bei der Kampagneneröffnung). „Was Besseres als der Prinz konnte mir nicht passieren“, so Andrea. „Er geht mit mir durch dick und dünn.“ „Sie ist nicht groß gewachsen, aber unheimlich keck“, gab Thorsten zurück.

Und dann folgte ein mehrstündiger Blütenkranz der guten Laune. Die Tanzmariechen Zoe Zimmel, Elena Hochberger und Alice Nägel, die Jugendgarde, die Schautanzgruppe, Juniorengarde, Aktivengarde, das Männerballett „Galauser“ tanzten sich in die Herzen des Publikums.

Ausgelassene Stimmung gab es bei der Playbackshow mit DJ Ötzi, alias Klaus Kadel. Das Tanzmariechen Alice ist auch gut bei Stimme: Ihr Poetry Slam-Programm kommt in Landau sehr gut an. So gut, dass sie auch bei der Badisch-Pfälzischen Fasnacht „ein Wörtchen“ mitreden konnte.

Der Urlauber Michael Volk, Wolfgang Schwarz als Lisbeth und Martin Schweikart als gestresster Winzer: das sind Garanten der guten Laune, die das LCV-Schiff schon viele Kampagnen begleiten. Stefan Kögelmeier, Präsident des Bobenheimer Carnevalvereins erzählte aus seinem aufregenden Leben als Bodyguard.

Was sich so in Stadt und Land tut berichtete Tagesschausprecher Bernhard Fink. Zum Beispiel inwieweit die Landesgartenschau barrierefrei mit einer Rampe von 98 Grad Steigung ist.  Da immer noch eine latente Terrorgefahr durch Feldhasen vorhanden ist, muss sie möglicherweise gar auf 2016 verschoben werden.

Doch nicht nur Lustiges, auch Nachdenkliches wurde vorgebracht. Der Landauer Till (Präsident Stefan Lang) hat ins „Bienennest gestochen“. LCV-Leute pflegen ohne Lohn die Tradition der Fasnacht, spricht der Till und beklagt die leere Halle, die „viel zu teuer“ ist.

Ist Fasnacht nur noch etwas für die Reichen? fragt der Landauer Eulenspiegel. „Der Stadt sin mer egal“, so sein Klagelied. Dass die Geschäftsleute Millionen verlieren würden aufgrund des Umzugs, der durch die Landauer Innenstadt führt, glaubt Till nicht und auch Niemand aus dem Publikum.

Die Landauer lieben ihren Faschingsumzug und wollen nicht auf ihn verzichten.

Da stünde es in Kandel doch besser, „da hat jeder Aktive seinen Sponsor. Bei uns gibt’s nur Schelte. Im Bienwald ist man locker drauf“. Seit 172 Jahren mache der LCV nun Kulturprogramm und düster klingts zum Abschied „der Narr hält den Spiegel vor – vielleicht bis nächstes Johr“.

Der Stadtbedienstete „Karl“ war wieder das Highlight der diesjährigen Sitzung- einfach nicht zu toppen.

Man kann nur hoffen, dass der „Karl“, im richtigen Leben OB der Stadt Landau, der Fasnacht treu bleibt. Er plauderte wieder aus dem Nähkästchen.

Für jeden Stadtrat würde ein Beet angelegt: Bürzelkraut, Schlankjungfer, Armleuchter…Der OB habe sich Vergissmeinnicht erbeten. Auch die potentiellen Nachfolger wurden durch den Kakau gezogen. „Wer kummt denn dann? Da gibt’s einen Platzhirsch, aber es is schun mancher vun seim Platz verwiesen worden.

Die SPD hot jetzt en echten Doktor gfunne. Der geht machmal so steif, als wenn er schun drei Johr ufm Thron gsesse hätt. Awwer än Thron kann auch zum Schleudersitz werre.

Un die Grüne hän en Hartmann. Mit dem Namen Hartmann konnschd du net antrete, hart und auch noch Mann dazu. Kein bißchen gegendert. Bei den Freien Wählern klemmts un die FDP hat sich atomisiert. Die wollen uns überzeugen, dass es ä Lewe nach dem Tod gibt.“ (desa)

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