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Erdölförderung zwischen Offenbach und Herxheim: CDU Offenbach: „Nicht schwarz, grün, rot, bunt, sondern ernst!“

7. Oktober 2019 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional

Gegen die Erdölförderung regt sich breiter Widerstand.
Symbolbild: Pixabay/RetinaCreative

Offenbach – Der CDU-Gemeindeverband und der CDU-Ortsverband Offenbach begrüßen die von den Kreis-Grünen signalisierte Unterstützung der Offenbacher im Kampf gegen die geplante Erdölbohrung zwischen Offenbach und Herxheim.

Schon vor Wochen, unter anderem im Wahlprogramm, habe sich die CDU in Offenbach deutlich gegen eine Erdölförderung ausgesprochen, so Dr. Marcus Roth, Fraktionsvorsitzender der CDU im Verbandsgemeinderat. „In Offenbach werben wir gerne mit alternativen Energien – Windenergie oder Solar- und Photovoltaikanlagen. Wer Klimaschutz wirklich ernst nimmt, kann nicht für eine weitere Ausbeutung fossiler Brennstoffe sein.“

Dabei macht die CDU deutlich: „Das Thema darf kein parteipolitischer Zankapfel werden. Im Gegenteil: Wir laden die politischen Kräfte in der Verbandsgemeinde Offenbach und den umliegenden Orten ein, gemeinsam ein starkes politisches Signal für den Umweltschutz zu senden und die Bürgerinitiative `Kein Erdöl aus Offenbach e.V.´ zu unterstützen.“

Bürgerinitiative fürchtet Umweltschäden

Die Bürgerinitiative hatte sich im Juli gegründet. Vorsitzender ist Landwirt Karlheinz Adam aus Herxheim.

Die Firma Neptune Energy hat einen Acker zwischen Offenbach und Herxheim gekauft und will dort nach Öl suchen. In der Region hat das Unternehmen einen Betriebsstandort in Speyer (wo seit 2008 in Römerberg Erdöl produziert wird), ansonsten mehrere Standorte im Norden Deutschlands. Der Oberrheingraben biete interessante Voraussetzungen für heimische Erdölvorkommen, heißt es seitens des Unternehmens.

Die BI indes fürchtet unter anderem Grundwasserverunreinigungen, zu viel LKW-Verkehr oder Bodenbewegungen. Die Firma Neptune hingegen spricht von einer sicheren Produktion.

„Thema ist nicht bunt, sondern ernst“

Noch in dieser Woche will die Offenbacher CDU entsprechende Einladungen zu einem Austausch an die umliegenden Gemeindeverbandsvorsitzenden aller Parteien und Wählergruppen versenden. Zusammen mit der Bürgerinitiative soll dann erörtert werden, wie eine gemeinsame Positionierung der politischen Gruppierungen und eine Unterstützung vor Ort aussehen kann.

Einfließen sollen dabei auch die Informationen, die die Mitglieder des Gemeinderats von der Fahrt zur Erkundungsbohrung in Schwegenheim mitbringen. „Wir laden politische Vertreter unabhängig von Parteibuch ein, denn die Drohkulisse `Erdölförderung´ und die möglichen Folgen für Umwelt und unsere Gesundheit gehen uns alle an. Das Thema ist nicht schwarz, grün, rot oder bunt. Es ist ernst!“, betont Marco Gensheimer, Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat. (red)

 

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2 Kommentare auf "Erdölförderung zwischen Offenbach und Herxheim: CDU Offenbach: „Nicht schwarz, grün, rot, bunt, sondern ernst!“"

  1. Magnetmensch sagt:

    Eine europäische Studie, an der auch das Bundesamt für Strahlenschutz beteiligt war, bestätigt, dass europaweit ungefähr neun Prozent der Lungenkrebstodesfälle und zwei Prozent aller Krebstodesfälle durch Radon in Aufenthaltsräumen verursacht wird. Siehe Ölförderung in Minfeld und Häufung von Lungenkrebs!

  2. Kai Schnabel sagt:

    Durch die massive Erdölförderung in der Nordsee sackt der Meeresboden unaufhaltsam ab
    Die Meeresboden-Absenkung im Ekofisk-Feld in der Nordsee beläuft sich jährlich auf etwa 40 bis 45 Zentimeter. Bereits seit einigen Jahren verlautete deshalb aus dem norwegischen Öl- und Energieministerium, die dort installierten Bohrinseln seien über vier Meter abgesackt.
    Für die Gemeinden der Südpfalz bedeutet das, daß nach zwei drei Jahrzehnten an ihren Häusern, bedingt durch Bodenabsenkung, Risse entstehen. Der Geschädigte muß dann der Ölförder Firma nachweisen, daß diese Risse durch die Ölförderung entstanden ist. Viel Spaß dabei.
    Verdienen tut an der Ölförderung nur die Fa. Neptune Energie. Der Förderzins für Rheinland-Pfalz ist lächerlich gering. In den ersten Jahren zahlen sie gar nichts.