Enkenbach-Alsenborn – Nach dem Auffinden der Leiche eines 64-jährigen Arztes im Außenbereich seines Hauses am 1. März 2019 in Enkenbach-Alsenborn, haben Polizei und Staatsanwaltschaft umfangreiche Ermittlungen durchgeführt.
Im Zusammenhang mit dem Leichenfund stand die Explosion eines präparierten Holzscheits am 3. März 2019 in einem Ofen in einer Wohnung in Otterberg. Drei Personen wurden dabei verletzt.
Die ersten Ermittlungen zeigten, dass der Arzt durch eine Sprengfalle umgekommen war und dass ein Zusammenhang zu dem Tod eines 59-jährigen Gartenbauunternehmers am 1. März 2019 in Mehlingen bestand. Der Gartenbauunternehmer hatte die Sprengfallen vor seinem Suizid gelegt, um sich wegen verschiedener persönlicher und zivilrechtlicher Streitigkeiten zu rächen.
Am 6. März 2019 wurde an einem Anwesen in Fischbach ein weiteres zum Sprengsatz umgebautes Holzscheit in einem Carport gefunden, bevor es Schaden anrichten konnte. Auf einer Pressekonferenz am 13. März 2019 haben Polizei und Staatsanwaltschaft über den Stand der Ermittlungen umfassend berichtet.
Diese Ermittlungen sind jetzt abgeschlossen, so die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern und das Polizeipräsidium Westpfalz am Dienstag.
Sie hätten die ersten Bewertungen des Sachverhalts bestätigt, darüber hinaus aber keine weiteren Sprengfallen zutage gefördert. Insbesondere hätten Laboruntersuchungen bestätigt, dass das in Fischbach gefundene Holzscheit im Anwesen des Gartenbauunternehmers präpariert wurde.
Die Ermittlungen zielten insbesondere darauf ab, herauszufinden, ob weitere Personen an der Herstellung und am Auslegen der Sprengfallen beteiligt gewesen sein können. Solche Hinweise förderten die Ermittlungen aber nicht zutage.
Es gab auch einen Zeugenaufruf, auf den bei der Sonderkommission des Polizeipräsidiums Westpfalz insgesamt 174 Hinweise eingingen, denen die Polizei in allen Fällen nachgegangen ist. Für die Mithilfe der Bevölkerung bedankten sich die Behörden.
Die Polizei hatte 60 Objekte nach verdächtigen Gegenständen abgesucht. Überwiegend befanden sie sich in Rheinland-Pfalz, nämlich in Mehlingen, Enkenbach-Alsenborn, Otterberg, Otterbach, Schallodenbach, Kaiserslautern, Katzweiler, Fischbach, Schönenberg-Kübelberg, Winnweiler, Göllheim, Imsbach, Rathskirchen, Weyher/Pfalz, Niederkirchen, Münchweiler/Alsenz, Zweibrücken, Hirschhorn und Wartenberg-Rohrbach.
Vier Objekte befanden sich in anderen Bundesländern: In Halstenbek bei Pinneberg (Schleswig-Holstein), in Darmstadt (Hessen), in Steinen bei Lörrach (Baden-Württemberg), in Ribbesbüttel bei Gifhorn (Niedersachsen).
Dabei kam in zahlreichen Fällen ein Röntgengerät des Bundeskriminalamts und Sprengstoffsuchhunde zum Einsatz. In ca. 30 Fällen waren vorsorglich Delaborierer des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz (Fachleute für das Entschärfen von Sprengstoff) vor Ort, so der Leitende Oberstaatsanwalt Dr. Gehring. (red/pol)
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