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Eine Schule wird digital: Praxisnaher Mathematikunterricht an der Montessori Schule

21. März 2014 | Kategorie: Allgemein, Landau

Die Montessori-Schule wurde von den Schülern digitalisiert.
Foto: red

Landau. Eine sechsköpfige Schülergruppe, nämlich Marie Liebler, Anke Renner, Timo Danten, Laurenz Kühlmeier, Nikolai Baranski und Elena Basenach, der 12.Jahrgangsstufe aus der Freien Montessori Schule in Landau, hat im Rahmen eines Schulprojektes ihr Schulgebäude mithilfe mit der 3D-Modelierungssoftware Sketch Up digitalisiert.

Das Projekt fand im Zeitraum von 6 Monaten statt, wobei die Schüler jeden Freitag in der, in den Schulunterricht integrierten Service Learning Zeit die Möglichkeit geboten bekommen haben das Projekt von Anfang an zu planen, zu organisieren und schließlich durchzuführen.

Bei Service Learning handelt es sich um eine Lern- und Lehrform, die gesellschaftliches Engagement von Schülern mit fachlichem Lernen verbindet, sodass zukunftsweisende Kompetenzen erworben und die persönliche Perspektive erweitert werden kann.

Unterstützt wurden sie dabei von der Firma Soft Tech, welche den Schülern die benötigte Software und eine entsprechende Schulung zur Verfügung stellte. Nach der Kontaktaufnahme mit diesem außerschulischen Partner musste die Schülergruppe sich unterschiedlichen Herausforderungen auseinandersetzen: Die 3D Modellierung erforderte einen guten Umgang mit vorliegendem Kartenmaterial, die Erstellung von Bildern und deren Skalierung sowie visuelles und räumlich-logisches Denken. „Dies konnten wir sehr gut mit der Unterrichtseinheit „Darstellende Geometrie“ unseres Mathematik Kurses verbinden und dadurch unsere Erfahrungen in der Praxis festigen. Auch der Schule konnte weitergeholfen werden, denn die Planung und Veranschaulichung des Schulgeländes ist nun deutlich vereinfacht“, erzählen die Schüler.

„Wie haben viel gelernt und Erfahrungen gesammelt und wir sind richtig stolz, was wir alles auf die Beine gestellt haben.“ Mit diesen Worten fasst die Schülergruppe rückblickend ihr Projekt zusammen.

Der Pfalz-Express fragt nach:

Was war denn die Schwierigkeit bei diesem Projekt?

Wir hatten zwei Haupt Schwierigkeiten.
Durch unsere verhältnismäßig große Gruppe, hatten wir Probleme mit der Aufgabenverteilung und effektiven Absprache untereinander.

Da am Ende nur ein gemeinsames Ergebnis stand, war es wichtig mit gleicher Vorgehensweise an die Modellierung zu gehen um später alle Einzelarbeiten zusammenzufügen. Dies hat anfangs nicht sehr gut geklappt, da wir unterschiedliche Erfahrungen mit der Software haben. Es entstand eine gewisse Hierarchie, Nikolai übernahm die Verteilung der Aufgaben und das Zusammenfügen der, in Kleingruppen erstellten, Elemente: Grundgerüst, Texturen, Fenster.

Das zweite Problem war unsere geringe Erfahrung mit der Software SketchUp. Wir mussten uns für jeden neuen Arbeitsschritt Kenntnisse aneignen. „Learning by Doing“, war unsere Arbeitsphilosophie. Ein ständiges Erzeugen von Fehlern und deren Behebung gehörte zur Tagesordnung.

Nach der „Fertigstellung“ überarbeitete Nikolai das Modell und schuf dadurch eine klare Struktur, welche nun eine Weiterverarbeitung des digitalen Hauses erheblich erleichtert, dies war mit stundenlanger Arbeit verbunden. Diese Arbeit war von Nöten, da wir durch mangelnde Absprache und unterschiedliche Arbeitsweisen eine Mixtur aus nicht harmonierenden 3D-Objekten hatten.

Wie muss man sich denn die Digitalisierung vorstellen?

Die Digitalisierung erfolge in folgenden Schritten:
Grundriss der Etagen mit Hilfe der vorliegenden Karten des Gebäudes
Modellierung des Grundgerüstes
Erstellung der Texturen
Bilder der Fassade
perspektivische Anpassung mit Photoshop
Skalierung, Zuschneiden und Zusammenfügen, für Fassadenabschnitte
Positionierung auf dem Grundgerüst
Positionierung der Fenster
Ausmessen der Fenster
Modellierung
Implementierung in das Modell
Überarbeitung des fertigen Modells

Info: Erstellen einer Textur (Dieser Vorgang musste ca. 30mal wiederholt werden, da wir viele Flächen texturieren mussten):

 

Wie sehen die Anwendungsmöglichkeiten aus?

Zunächst einmal kommt das von uns erstellte Modell unserer Schule zugute, da momentan ein Anbau des Schulgebäudes in der Planung ist. Hierfür ist die 3D Modellierung hilfreich, denn so können die Raumverhältnisse bereits im Voraus veranschaulicht und in diesem Rahmen abgeschätzt und aufeinander abgestimmt werden.
Darüber hinaus kann das Ergebnis für Marketingzwecke verwendet werden, indem das Schulgebäude repräsentativ dargestellt wird. (desa/red)

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