Freitag, 03. Mai 2024

Die Wunde: Wissenswertes im Überblick

16. März 2022 | Kategorie: Gesundheit, Ratgeber

Symbolbild: Pfalz-Express

Es ist schnell passiert: Ein Moment der Unachtsamkeit im Alltag und schon ist da eine kleine oder auch größere Wunde.

Dabei gibt es verschiedene Wundarten, die unterschiedlich versorgt werden müssen. Auch die Heilung einer Wunde kann je nach Art, Schweregrad und Lokalisation abweichen.

Die Arten einer Wunde

Es gibt viele verschiedene Wundarten. Die Schnittwunde zählt wohl, genau wie die Schürfwunde, zu den Bekanntesten. Doch auch, wenn noch einige weitere Arten existieren, haben sie alle eines gemeinsam: Als Wunde wird ein Zustand bezeichnet, bei dem eine oder mehrere Hautschichten durchtrennt sind. Zumindest im Fall einer nach außen offenen Wunde ist also die äußere Schutzbarriere des Körpers beschädigt, was eine Eintrittspforte für unerwünschte, körperfremde Keime darstellt.

Schon aus dieser Tatsache wird deutlich, von welch großer Bedeutung eine gute Wundversorgung für die Heilung der Wunde und für den Erhalt der Gesundheit ist.  

Doch welche Wundarten gibt es und in welche Kategorien lassen sie sich einteilen? Die Verletzungen der Haut lassen sich zum Beispiel nach Dauer des Vorliegens, nach Lokalisation und nach Entstehungsmechanismus gliedern.

Akute oder chronische Wunde?

Eine mögliche Einteilung kann sich daran orientieren, wie lange die Wunde bereits besteht. Kleinere, akute Verletzungen, wie etwa durch einen oberflächlichen Schnitt, kommen im Alltag häufig vor und heilen in der Regel schnell ab. Ist eine Wunde jedoch trotz guter Versorgung auch nach einem Zeitraum von acht Wochen noch nicht abgeheilt, so wird sie als chronische Wunde bezeichnet.[1] In solchen Fällen ist es wichtig, gemeinsam mit dem medizinischen Fachpersonal nach der Ursache zu suchen, um die Heilung der Wunde zu ermöglichen und Folgeschäden zu vermeiden.  

Offene oder geschlossene Wunde?

Hier geht es darum, ob eine Verletzung die oberen Hautschichten betrifft oder ausschließlich tieferliegend im Gewebe zu finden ist. Von einer offenen Wunde ist dann die Rede, wenn die äußerste Hautbarriere durchtrennt wurde. Typische offene Wundarten sind mechanische oder thermische Wunden wie Schürf- oder Schnittwunden und Verbrennungen. Bei einer geschlossenen Wunde bleibt die Haut hingegen intakt und es sind lediglich tiefere Gewebeschichten betroffen. Zu dieser Kategorie gehören beispielsweise Prellungen, Hämatome, Quetschungen und Knochenbrüche.

Entstehungsmechanismus der offenen Wunde

Einfache offene Wunden entstehen immer dann, wenn eine oder mehrere Hautschichten durchtrennt werden. Vor allem entstehen solche Verletzungen durch mechanische oder thermische Einwirkung. Von einer komplexen offenen Wunde spricht man dann, wenn neben der Haut auch andere Gewebe wie Bandstrukturen, Sehnen, Knochen oder Knorpel betroffenen sind.

Mechanische Verletzungen

Als mechanische Wunde werden Verletzungen bezeichnet, die wohl die meisten Personen aus eigener Erfahrung kennen: Schürf-, Schnitt-, Platz- oder Kratzwunden gehören zu dieser Kategorie genauso wie Läsionen durch Bisse oder Stiche. Zwei dieser Wundarten werden nun kurz vorgestellt.

Schürfwunden betreffen vor allem die oberste Hautschicht und gehen daher nicht in die Tiefe. Wohl aber können sie sehr flächig auftreten und durch kleine, freiliegende Nervenenden unangenehm schmerzhaft sein. Die Heilung einer solchen Wunde ist problemlos und geht in der Regel ohne Narbenbildung vonstatten.

Anders als bei der Abschürfung, erfolgt bei der Schnittverletzung eine glatte Durchtrennung der Hautschichten. Da hier auch Blutgefäße betroffen sind, kommt es in der Regel zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Blutung. Bleibt die Schnittwunde in den Hautschichten, hinterlässt sie zwar meist etwas Narbengewebe, heilt aber unkompliziert ab. Bei tieferen Schnitten sollten sich Betroffene hingegen nicht scheuen, die Wundversorgung in professionelle Hände zu geben, denn es können zusätzlich durchaus Nerven, Muskeln oder andere Gewebestrukturen betroffen ein.

Thermische Verletzungen

Auch thermische Verletzungen lassen sich dem Begriff „Wunde“ zuordnen. Zu dieser Kategorie gehören vor allem Verbrennungen und Erfrierungen, welche in unterschiedlichen Schweregraden vorliegen können. Verbrennungen entstehen durch direkten oder indirekten Kontakt der Haut zu übermäßiger Hitze. So können neben Feuer oder heißen Oberflächen auch zu hohe Sonneneinstrahlung oder starke Reibung für diese Art der Wunde verantwortlich sein.

Erfrierungen entstehen durch den übermäßigen Kontakt zu Kälte. Alle thermischen Verletzungen können sich, insbesondere mit steigendem Schweregrad, auf den ganzen Körper auswirken und sollten daher stets medizinisch abgeklärt werden.[2]

Wundversorgung und Heilung der Wunde

Sicherlich war jeder schon einmal von einer mehr oder weniger komplexen Wunde betroffen. Kommt es durch äußere Einflüsse zu einer solchen Verletzung, ist eine angemessene Wundversorgung nötig, um die Heilung der Wunde bestmöglich zu fördern. Dazu gehören zunächst die Reinigung und Desinfektion der Verletzung. Anschließend sollte sie mit einem Pflaster oder einer Kompresse plus Mullverband abgedeckt werden. Bei größeren Verletzungen oder dann, wenn Betroffene unsicher sind, ist eine ärztliche Kontrolle und Behandlung sinnvoll.

Quellen

[1] Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Chronische Wunden. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/chronische-wunden.html (12.03.2022).

[2] Sachs, Christoph u. a.: „Einteilung und Therapie kälteinduzierter Verletzungen.“ In: Deutsches Ärzteblatt International (2015) Nr. 112. S. 741-747. URL: https://www.aerzteblatt.de/archiv/172741/Einteilung-und-Therapie-kaelteinduzierter-Verletzungen (12.03.2022).

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