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„Die junge Südpfalz – da wächst was nach“: Ben Rothmeier gewinnt Jungwinzer-Wettbewerb 2015/2016

5. Mai 2015 | Kategorie: Allgemein, Kreis Südliche Weinstraße

Der Wettbewerb „Die junge Südpfalz- da wächst was nach“ dokumentiert die außergewöhnlichen Fähigkeiten der Jungwinzer.
Foto: red

Birkweiler. Zur fünften großen Vergleichsprobe für junge Kellermeister aus der Südpfalz meldeten sich in diesem Jahr mehr als 60 junge Kellermeister an. Nicht zum ersten Mal schnitt Ben Rothmeier aus Landau-Mörlheim gut ab. Aber zum ersten Mal wurde er Gesamtsieger. Er platzierte sich hauchdünn vor Georg Meier aus Weyher, der das Kunststück fertigbrachte, in jedem der 5 Jahre Erster oder Zweiter zu werden.

Georg Meier (Weingut Valentin Ziegler Sohn) ist nach diesen beeindruckenden Ergebnissen der mit Abstand erfolgreichste Jungwinzer des Wettbewerbs „Die junge Südpfalz (r) – da wächst was nach“. Er wurde deshalb mit dem Sonderpreis „Einer unserer Besten“ des Vereins Südliche Weinstrasse ausgezeichnet. Landrätin Theresia Riedmaier ließ bei der Preisverleihung im Birkweilerer Weingut Gies-Düppel (Südpfalz Connexion) keinen Zweifel daran, dass diese Auszeichnung durchaus wörtlich zu verstehen sei.

Sie betrachtet den Erfolg Georg Meiers auch als einen der Beweise für die große Kontinuität, mit der in der Südpfalz auch bei jungen Winzern an Qualität gearbeitet werde. Andererseits zeige gerade der diesjährige Wettbewerb, dass die Region immer wieder für Neues und für Überraschungen gut sei. Schließlich stehe beispielsweise in diesem Jahr auf Platz drei mit Thomas Hörner (Weingut Hörner, Hochstadt) ein junger Mann, der erstmals für die Endrunde qualifiziert war.

Auch für den diesjährigen Sieger Ben Rothmeier dürfte es ein besonderer Tag sein: ließ er doch als Mörlheimer Winzer „aus der Ebene“ die ganzen Erzeuger in den etablierten Hanglagen am Haardtrand hinter sich. Da sage einer, in der Südpfalz gäbe es nichts zu entdecken! Rothmeier habe sich, so die Landrätin, in diesem Jahr gegen die beachtliche Zahl von 60 Bewerbern durchgesetzt, von denen 21 die Finalrunde erreichten und dort jeweils 5 Weine vorstellen mussten.

Die hohe Zahl der Teilnehmer zeige auch die große Bedeutung, die der 2011 erstmals ausgetragene Wettbewerb für den südpfälzischen Weinbau inzwischen habe. Der Wettbewerb wirke jedoch auch nach außen, wie man nicht nur an vielen Journalisten, Gastronomen, Händlern und anderen Gästen sehe, die zu der Preisverleihung und Verkostung der Finalweine gekommen seien. Sie zeige sich auch bei den Veranstaltungen außerhalb der Pfalz wie etwa der Fachmesse ProWein, bei denen die Jungwinzertruppe aufmerksam wahrgenommen werde.

Auch von Seiten der mit neun Weinexperten prominent besetzten Jury unter Vorsitz des Fachjournalisten Jürgen Mathäß gab es viel Lob für das Qualitätsniveau der nachrückenden Südpfälzer Winzergeneration. Erstmals stellten Jurymitglieder die Siegerweine vor. Chefredakteur Hermann Pilz, der eine besondere Stärke bei den Rieslingen sah, sprach von einer sehr breiten Basis guter Weine, die jedes Gebiet neben den absoluten Spitzenweinen ebenfalls brauche. Die Sommelière Natalie Lumpp betonte, es gebe kaum ein anderes Gebiet mit einer so breiten Basis guter Erzeuger. Sie zeigte sich begeistert von der hohen Qualität des Syrah, der bei den „anderen Rotweinen“ vorne lag. Professor Ulrich Fischer lobte die geschickte Verarbeitung des Jahrganges 2014, der die Reife des Jahres 2012 mit der feinen Säure von 2013 verbinde.

Die führende Stellung Georg Meiers beim Riesling ist unübersehbar: er belegte mit seinen zwei vorgestellten Weinen den ersten und den zweiten Platz von 35 angestellten Rieslingen. Bei den Weißburgundern siegte Thomas Pfaffmann (Landau-Nußdorf), den besten Grauburgunder hatte Thomas Hörner (Hochstadt). Christian Brendel (Pleisweiler-Oberhofen) gelang der beste Chardonnay. Gesamtsieger Ben Rothmeier verwies mit seiner brillanten trockenen Scheurebe eine ganze Phalanx von Sauvignon Blancs auf die hinteren Plätze.

Beim Spätburgunder, einer weiteren „Königsklasse“, lag Thomas Pfaffmann (Landau-Nußdorf) vorne. Der besonders feine Syrah als Sieger bei den „anderen Rebsorten“ stammte von Stefan Meyer (Rhodt).

Die Durchführung der Finalprobe und der Preisverleihung mit anschließender Verkostung für geladenen Gästen in einem Weingut hat sich offensichtlich bewährt. Unter dem Motto „Reife und Nachwuchs – souverän und talentiert“ taten sich die nachwachsende Talente nämliche gemeinsam mit ihren inspirierenden Vorbildern (Südpfalz Connexion) zusammen. Der kulinarische Komplize Oliver Weisch, vom Parkthotel Landau, rundet den Abend mit köstlichen Appetizern ab. Bei der Verkostung und an der kulinarischen Genussstation herrschte gemütliches Gedränge. Statt der ursprünglich vorgesehenen 100 Gäste waren über 150 gekommen.

Jeweils die ersten zehn Finalisten der diesjährigen Gesamtwertung qualifizieren sich automatisch für das kommende Jahr – es sei denn, sie erreichen die Altersgrenze von maximal 35 Jahren, wie es zuletzt zwei Winzern, darunter dem Vorjahressieger Andreas Grimm (Schweigen-Rechtenbach) passierte. Alle anderen, in ihrem Betrieb für den Weinausbau verantwortliche Önologen, müssen sich in einer Vorrunde qualifizieren. (red)

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