Nach dem Todesurteil gegen den deutsch-iranischen Regimekritiker Jamshid Sharmahd weist die Bundesregierung zwei iranische Diplomaten aus.
Die beiden Angehörigen der iranischen Botschaft seien zu „unerwünschten Personen“ erklärt worden, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Mittwoch. Sie seien mit kurzer Frist“aufgefordert worden, Deutschland zu verlassen.
„Wir fordern Iran auf, das Todesurteil für Jamshid Sharmahd zu widerrufen und ihm ein faires und rechtsstaatliches Berufungsverfahren zu ermöglichen“, fügte die Ministerin hinzu.
In einem international umstrittenen Prozess hatte ein Revolutionsgericht in Teheran den 67-jährigen Deutsch-Iraner zum Tode verurteilt. Dem Mann wird unter anderem vorgeworfen, für einen Terroranschlag verantwortlich zu sein, wie die örtlichen Justizbehörden mitteilten. Eine Berufung gegen das Urteil ist demnach noch möglich.
Der 67-Jährige befindet sich seit Juli 2020 im Iran in Haft. Zuvor hatte er sich mehrere Jahre legal in den Vereinigten Staaten aufgehalten. Im Jahr 2020 hatte der Geheimdienst des islamischen Regimes den Mann Medienberichten zufolge in Dubai festgenommen und in den Iran gebracht. Die iranische Regierung behauptet, dass er für einen Anschlag auf eine Moschee im Jahr 2008 verantwortlich sein soll, bei dem 14 Menschen getötet und 200 verletzt wurden. Zudem soll er angeblich ein Spion für einen westlichen Geheimdienst sein. Seine Familie sowie mehrere Menschenrechtsorganisationen hatten alle Vorwürfe zurückgewiesen.
(dts Nachrichtenagentur)
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