Donnerstag, 18. April 2024

Der Niedergang eines Traditionsvereins

24. April 2019 | Kategorie: Allgemein, Freizeit & Hobby, Rote-Teufel-Betze-News, Sonstiges

1. FCK auf dem „Betze“.
Foto: Pfalz-Express

Es ist nun etwas mehr als 20 Jahre her, dass sich der 1. FC Kaiserslautern nach dem Aufstieg zum absoluten Überraschungsmeister der Bundesliga kürte.

Doch danach lief es für den Traditionsverein aus der Pfalz nicht mehr wirklich rund. Krasse strategische Fehlentscheidungen und ausbleibender sportlicher Erfolg brachten den FCK in den vergangenen Jahren so manches Mal an den Rand der Existenz.

Noch konnte der Verein immer wieder gerettet werden, doch auch für die kommende Saison müssen die Roten Teufel wieder um die Lizenz für die dritte Liga bangen. Wir werfen einen Blick auf den Niedergang des 1. FC Kaiserslautern.

 

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Fehleinkäufe und ausbleibender sportlicher Erfolg

Nach der sensationellen Meisterschaft 1998, welche bei Buchmachern für Fußball-Wetten wie Bet365 garantiert nicht auf der Rechnung stand, wurde die Mannschaft mit Stars wie Weltmeister Youri Djorkaeff und Mario Basler verstärkt. Doch der sportliche Erfolg blieb aus und nach einem Fehlstart im Sommer 2001 musste Rehagel seinen Hut nehmen.

Die nächsten Jahre spielten die Roten Teufel gegen den Abstieg und konnten sich nur durch den Verkauf des Fritz-Walter-Stadions an das Land Rheinland Pfalz finanziell über Wasser halten. Am Ende der Saison 2006 war der Abstieg in die zweite Liga dann besiegelte Sache. Zwei Jahre später stand der FCK sogar knapp vor dem Abstieg in die dritte Liga, doch der neue Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz entfachte rund um den Verein eine neue Euphorie, die nach einer spektakulären Aufholjagd doch noch zum Klassenerhalt führte.

Bundesliga und wieder zurück

Der Traditionsclub fand wieder in die Spur und schaffte in der Saison 2009/10 sogar den Sprung in die erste Liga. Trotz zahlreicher Abgänge belegten die Roten Teufel in der ersten Bundesligasaison einen starken siebten Platz. In der folgenden Spielzeit offenbarten sich allerdings eklatante Mängel in der Offensive, sodass man mit nur 24 geschossenen Toren wieder abstieg.

Um einen sauberen Neustart in der zweiten Liga zu wagen, entließen die Verantwortlichen den Trainer Balakov nach nur knapp zwei Monaten. In den nächsten Jahren wurde konstant um den Aufstieg mitgespielt, doch nach dem Scheitern in der Relegation gegen Hoffenheim 2013, reichten auch zwei folgende vierte Plätze nicht für die Rückkehr ins Oberhaus.


Unruhen in der Führungsebene und Niedergang

Nach den verpassten sportlichen Zielen stellte Stefan Kuntz Anfang 2016 sein Amt als Vorsitzender zur Verfügung. Später warf auch Trainer Tayfun Korkut das Handtuch und auch Sportdirektor Uwe Stöver überwarf sich mit dem Aufsichtsrat. Der Baum brannte lichterloh am Betzenberg. Das Trainerkarussell kam so richtig in Schwung und auch Trainer wie Norbert Meier oder Michael Frontzeck konnten den Abstieg nicht verhindern. Am Ende der Saison 2018 stand letztlich der Gang in die dritte Liga an. Nach dem Abstieg in die Drittklassigkeit musste der FCK erst einmal um die Lizenz bangen.

Zusammen mit dem Mitabsteiger Eintracht Braunschweig wurde dem Verein eine Solidarspende der übrigen Zweitligavereine von über 600.000 Euro zugesprochen, um einen Neuanfang in der dritten Liga zu ermöglichen. Da selbst die Miete des teuren WM-Stadions von dem Verein kaum zu stemmen ist, befindet sich der FCK chronisch in finanzieller Schieflage. Als Antwort darauf wurde die Lizenzspielerabteilung im Sommer 2018 ausgegliedert. Richtig rund läuft es für die Roten Teufel in der aktuellen Saison allerdings immer noch nicht.
Auch im kommenden Sommer muss der Betzenberg wieder um die Lizenz bangen.

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