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„Bürgerbündnis Wörth“-Vorsitzender Nitsche lädt CDU zu Kundgebungen in Kandel ein

23. Oktober 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Dr. Dennis Nitsche.
Foto: Pfalz-Express/WH

Wörth/Kandel – Zu den Diskussionen um die mangelhafte Teilnahme der CDU an den Demonstrationen gegen Rechts in Kandel weist Dr. Dennis Nitsche, der Vorsitzende des „Bürgerbündnisses Wörth am Rhein“, in einer Mitteilung nochmals auf den seiner Meinung nach Kern des Problems hin: „Nämlich bedenkliche Aussagen von Herrn Gebhart.“

Gebhart habe die rechten Kräfte in Kandel als Rechtsradikale bezeichnet. „Rechtsradikale bewegen sich zwar am rechten Rande, aber noch innerhalb des demokratischen Spektrums und innerhalb der freiheitlich-demokratischen Grundordnung – sind also im Prinzip potenzielle Koalitionspartner“, betont Nitsche erneut.

„Rechtsextreme dagegen betrachten die freiheitlich-demokratische Grundordnung als Gegner und arbeiten auf deren Abschaffung hin. Wenn der rechte Mob in Kandel „Merkel muss weg – und alle anderen auch!“ skandiert oder das „System“ zerstören will, dann ist das klar und eindeutig gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung und gegen die von den Bürgerinnen und Bürgern legitim gewählten Volksvertreter gerichtet“, so Nitsche.

Das sei Rechtsextremismus. „Dr. Gebhart hatte in seiner Stellungname die rechten Umtriebe in Kandel nur als Rechtsradikalismus bezeichnet. In der letzten Presseinformation hat Dr. Gebhart dies korrigiert und nun endlich zutreffend von Rechtsextremismus gesprochen – mit dieser Klarstellung ist nun alles gesagt zu diesem Thema“, betont Dr. Nitsche. „Herr Gebhardt hat nun nachweislich seine Formulierung geändert und damit ist der Konflikt vom Tisch.“

Gebhart soll Ansprache halten

Wenn man sich nun einig sei, dass es um Extremisten von Rechts gehe, nicht nur um Radikale, dann stehe der gemeinsamen Teilnahme an der nächsten Demonstration von „WIR sind Kandel“ nichts im Wege, findet Nitsche.

Denn der Konsens solle sein, nicht Rechtsextremisten die Straßen Kandels zu überlassen. „Gerne verzichte ich auf einen eigenen Redebeitrag für das Bürgerbündnis in der Stadt Wörth und überlasse Herrn Gebhardt die Ansprache“, so Nitsche weiter.

„Ich erinnere daran, dass der Vorsitzende der Sachsen-CDU, Christian Hartmann, eine CDU-AfD-Koalition öffentlich nicht ausschließen wollte. Hartmann ist noch immer im Amt. Den erheblichen Rechtsruck in der CDU nehme nicht nur ich wahr – ein Blick in die Medienlandschaft genügt. Gebhardt und die CDU müssen es sich daher gefallen lassen, dass mahnende Stimmen vor „braunen Socken“ warnen.“

Nitsche erinnert zudem daran, dass die CDU bislang gar nicht auf seine zweimalige Einladung zur gemeinsamen Leitung des Bürgerbündnisses in der Stadt Wörth reagiert habe.

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10 Kommentare auf "„Bürgerbündnis Wörth“-Vorsitzender Nitsche lädt CDU zu Kundgebungen in Kandel ein"

  1. Kannler sagt:

    Ich verstehe nicht so wirklich wo jetzt das Problem mit „Merkel muss weg“ ist. Ich kann mich gut erinnern, das genau die Leute, die sich darüber heute aufregen früher „Birne muss weg“ gerufen haben, als es um Kohl ging. Irgendwie ist das scheinheilig.

  2. wirsindmehr sagt:

    Na da bin ich doch mal gespannt, Mimimi vorm Mikro ? Gebhardt sollte sich bei Alexander Schweitzer, oder bei Thomas Hitschler ein paar Tips holeen, wie man „Eier hat“ !!!

    • Meinung sagt:

      Wann hat man Dr. Nitsche denn zuletzt bei einer Rheinbrückendemo gesehen?
      Soll er doch dort mal das Mikro schwingen. Sind die Pfälzer Pendler weniger wichtig?
      Kann sich vielleicht bei Hr. Weiß oder Hr. Gebhardt ein paar Tipps holen…..
      Hat er in Wörth nicht eigene Probleme?

      • wirsindmehr sagt:

        Er hat das Rennen in Wörth gemacht, weil er sich klar zum Thema Rheinbrücke in Stellung gebracht hat, reine Polemik und falsche CDU-Wahlkampfstrategie hilft hier nicht weiter. Sein Einsatz auch über die Grenzen Wörths hinaus steht für sich und da sollten sich die CDU-Weicheier mal ein Stück von abschneiden.

  3. Danny G. sagt:

    Aha.. wenn man also sagt, denkt oder skandiert : „Merkel muss weg !“ dann ist man rechtsextrem.
    Dann müsste man ja im Umkehrschluss sagen, die SPD ist rechtsextrem, wenn sie sich bei der nächsten Wahl gegen Merkel oder Buffier positioniert und einen eigenen Kandidat stellt. Man könnte das weiter spinnen und sagen, alle die sagen „Merkel muss weg und alle anderen auch“ dürfen bei der nächsten Wahl nicht eine andere Partei wählen, weil sie sonst rechtsextrem sind und das System zerstören.
    Noch haben wir Meinungsfreiheit ! Und dürfen nicht nur das sagen, was Opportun ist !

    Ja auch wenn es lustig ist, wird die SPD sicherlich wieder eine arme Seele als Kanzlerkandidat*in ausgraben und ihn/sie/es dann verheizen.

  4. Kai Schnabel sagt:

    Wenn man die Stellungnahmen des Herrn Dr. Nitsche so liest, der ja „im Nebenberuf“ Wörther Bürgermeister ist, dann kann es einem bezüglich der Zukunft der Stadt Wörth Angst und Bange werden.

    Wer sich so wenig differenziert äussert, denkt auch rein ideologisch und nicht rational und sachlich. Der Mann vergisst wahrscheinlich, daß er der Repräsentant der Stadt Wörth ist und nicht der Juso- bzw. Antifa-Vorstand. Keine guten Voraussetzungen für die Führung eines Industriestandortes Wörth.
    Er sollte sich mal den Schaum vom Munde wischen und fünf Minuten reflektieren wie sein Verhalten bei den Wörther Bürgern ankommt. Ich fühle mich von diesem Charakter nicht repräsentiert.

  5. Kai Schnabel sagt:

    Zitat v. Herrn Dr. Nitsche:

    „Den erheblichen Rechtsruck in der CDU nehme nicht nur ich wahr – ein Blick in die Medienlandschaft genügt. Gebhardt und die CDU müssen es sich daher gefallen lassen, dass mahnende Stimmen vor „braunen Socken“ warnen.““ Zitat Ende

    Mann könnte den Eindruck gewinnen, daß die SPD alle die, die nicht auf SPD-Linie sind, als Rechtsextremisten klassifiziert. Wenn man sich die SPD-Wahlergebnisse in letzter Zeit so betrachtet, wird diese schwarz-weiß Betrachtung nur noch von SPD – Ideologen geteilt. Die Wähler laufen der SPD – zu Recht – davon. Diese Ideologische Verblendung und Rechthaberei gab es im Osten von Deutschland bis 1989 schon mal. Aus dem Schicksal der SED könnten die Ideologen der SPD viel lernen, anscheinend sind sie dazu aber nicht in der Lage.

  6. Giftzwockel sagt:

    Herr Nitsche hätte sich besser auf die AfD und den Terror eines Marc Kurz konzentrieren sollen.
    Statt dessen diffamiert er wider besseres Wissen einen der demokratischen politischen Wettbewerber, mit dem seine Partei in Berlin für ein Chaos noch dem anderen sorgt.

    Damit disqualifiziert Herr Nitsche die SPD für die Kommunalwahlen höchstselbst.
    Die Demagogen der AfD kann man nicht wählen. Das heißt aber nicht, dass ich einen Demagogen der SPD wähle…

  7. Marlene sagt:

    „Rechtsextreme dagegen betrachten die freiheitlich-demokratische Grundordnung als Gegner und arbeiten auf deren Abschaffung hin. Wenn der rechte Mob in Kandel „Merkel muss weg – und alle anderen auch!“ skandiert oder das „System“ zerstören will, dann ist das klar und eindeutig gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung und gegen die von den Bürgerinnen und Bürgern legitim gewählten Volksvertreter gerichtet“, so Nitsche.

    Bei diesen hochlöblichen Erkenntnissen frage ich mich allerdings, warum diesen „Gegnern der freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ weiterhin ein Jahr im Voraus in Kandel die Versammlungsfreiheit eingeräumt wird.

    Ist die Demokratie neuerdings verpflichtet, sich selbst abzuschaffen???