Berlin – Bildungsexperten reagieren mit einhelliger Ablehnung auf den Vorstoß zur Einführung von Arabisch als Pflichtfach bis zum Abitur.
„Ich halte diesen Vorschlag für völlig daneben“, sagte Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, der „Welt“. „Mir scheint das ein karnevalistischer Vorschlag zu sein.“
In Deutschland herrsche der Grundsatz, dass kein Schüler die Schule verlasse, ohne Englisch zu sprechen. „Damit sind wir gut gefahren“, so Kraus weiter. „Man kann wahrscheinlich an zwei, drei Händen abzählen, wie viele Arabisch-Lehrer es in Deutschland gibt“.
An deutschen Universitäten würden außerdem viel zu wenige Studiengänge angeboten, die Lehrer für den Arabisch-Unterricht qualifizierten.
Auch bei der Kultusministerkonferenz stößt der Vorschlag auf Ablehnung. „Integration bedeutet in erster Linie, dass diejenigen, die in unser Land kommen, unsere Sprache lernen“, sagte Sprecher Torsten Heil.
„Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist Englisch die wichtigste Sprache, danach kommt Chinesisch“, stellt Heil klar.
Zudem müsse man bedenken, dass Forderungen nach neuen Schulfächern immer zu Lasten anderer Fächer gingen.
(dts Nachrichtenagentur)
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