Donnerstag, 18. April 2024

Bereitschaftspraxis in Bad Bergzabern geschlossen:“Großer Verlust für Bürger“

2. Mai 2018 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Symbolbild: Pfalz-Express

Bad Bergzabern – Zum 30. April hat die Kassenärztliche Vereinigung die Nebenbetriebsstätte der Ärztlichen Bereitschaftspraxis Landau in Bad Bergzabern geschlossen. Untergebracht war sie in den Räumen des Klinikums Landau-Südliche Weinstraße.

Dem SPD-Landtagsabgeordneten und Fraktionsvorsitzenden Alexander Schweitzer, Landrat Dietmar Seefeldt und dem Stadtbürgermeister von Bad Bergzabern, Dr. Fred-Holger Ludwig (CDU), gefällt das wie den meisten Bürgern gar nicht.

Schweitzer schreibt Brief an Kassenärztliche Vereinigung

Schweitzer hat sich bereits am Freitag in einem Schreiben an die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz gewandt, in dem er mit deutlicher Kritik auf die plötzliche und unangekündigte Schließung der Ärztlichen Bereitschaftspraxis reagierte.

Schweitzer schreibt unter anderem:

„Sie führen zum einen die Begründung an, dass die Inanspruchnahme der Ärztlichen Bereitschaftspraxis in Bad Bergzabern auf einem vergleichsweise sehr niedrigen Niveau ist und seit Jahren durch rückläufige Zahlen gekennzeichnet sei, führen jedoch keinerlei konkreten Zahlen als Beleg heran. Überdies nennen sie die angeblich langen Anfahrtswege und die kurzen Öffnungszeiten als Grund einer Schließung, führen jedoch nicht aus, warum dem nicht mit entsprechend längeren Öffnungszeiten entgegnet werden kann.

Die Schließung der Ärztlichen Bereitschaftspraxis bedeutet eine Verschlechterung der ärztlichen Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Region Bad Bergzabern und läuft den Interessen der Bürgerinnen und Bürgern zuwider. Deshalb bitte ich Sie darum, die Situation vor Ort zu prüfen und eine Perspektive der ärztlichen Versorgungssicherheit für die Menschen in der Region Bad Bergzabern aufzuzeigen.“

Seefeldt und Ludwig: „Harter Schlag für Bürger“ 

Die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung sei für Bad Bergzabern und die umliegenden Ortsgemeinden ein harter Schlag. Die Infrastruktur, auf die die Bürger aus Bad Bergzabern in großen Teilen angewiesen sei, werde durch die Schließung erheblich verschlechtert, teilten die Landrat Seefeldt und Bürgermeister Ludwig mit.

Tatsächlich gibt es in der Kurstadt Bad Bergzabern eine höhere Altersstruktur als anderswo im Landkreis. Dennoch war die Einrichtung nicht so frequentiert wie von Seiten der Kassenärztlichen Vereinigung geplant.

Trotzdem sei die Bereitschaftspraxis vor Ort von großer Bedeutung und der Wegfall ein großer Verlust, so Seefeldt und Ludwig, die kritisieren, dass die Kassenärztliche Vereinigung ohne vorheriges Gespräch und ohne längerfristige Ankündigung die Schließung der Notfalldienstzentrale durchgeführt habe.

„Die Kassenärztliche Vereinigung hat ferner mitgeteilt, dass die Versorgung des Gebiets durch die Bereitschaftspraxen in Landau und Kandel sichergestellt werden soll. Aus den umliegenden Ortsgemeinden von Bad Bergzabern bedeutet das aber oftmals eine Fahrzeit von mehr als einer halbe Stunde, sofern die Strecke mit einem eigenen Kraftfahrzeug zurück gelegt werden kann.“

Bereits im Vorfeld hätten Überlegungen angestellt werden sollen, wie die ärztliche Notdienstversorgung auf andere Füße hätte gestellt werden können. „Es muss nun reagiert und nach Perspektiven für die Kurstadt gesucht werden, die für alle Bürgerinnen und Bürger hinnehmbar sind, betonen der Kreischef und der Stadtbürgermeister.

(red)

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Ein Kommentar auf "Bereitschaftspraxis in Bad Bergzabern geschlossen:“Großer Verlust für Bürger“"

  1. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    In Bad Bergzabern macht man den Laden ganz dicht, im angrenzenden Kreis Gemersheim trauen sich Bereitschafts-Ärztinnen nicht mehr zum Hausbesuch. In Zeiten von Rekord-Steuereinnahmen setzt die Politik Prioritäten bei der Buntheit: Vor zwei Wochen gab es die Zusage weitere 10 000 Flüchtlinge in Deutschland für immer anzusiedeln, die angeblich „besonders schutzbedürftig“ sind.
    Was mit „besonders schutzbedürftig“ gemeint ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
    Biodeutsche sind nicht „besonders schutzbedürftig“. Sie sind nicht einmal „schutzbedürtig“. Sie sind grenzenloses Freiwild. 200 vermutlich „besonders Schutzbedürftige“ haben gestern in Ellwangen mittels Ultimatum gegenüber der Polizei eine Abschiebung verhindert … Schutzbedürftige Polizei!