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Asklepios-Kliniken im Kreis Germersheim zu Coronavirus: „Sind gut vorbereitet“

11. März 2020 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Asklepios Klinik in Kandel.
Foto: Pfalz-Express

Kreis Germersheim – Das Coronavirus verbreitete sich schnell weiter. Mittlerweile gibt es über 1.500 bestätigte Coronavirus-Infektionen (SARS-CoV-2) in Deutschland (Stand 11. März 2020). 

Der Pfalz-Express hat bei den Asklepios-Kliniken Kandel und Germersheim nachgefragt, wie gut sie auf eine steigende Infektionswelle im Kreis vorbereitet sind.

Schon früh Pläne ausgearbeitet

Die Asklepios Südpfalzkliniken haben sich demnach seit Anfang Januar mit der Thematik befasst, sagte Dr. Tim Eichenauer, Infektiologe und Oberarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin. Wegen der Rückholaktion deutscher Bundesbürger aus Wuhan und der anschließenden Isolation in der Südpfalz-Kaserne seien von der Klinik „entsprechende Pfade“ für Diagnostik und Therapie von Infektionspatienten ausgearbeitet worden. Die Pläne würden aufgrund der epidemiologischen Situation stetig aktualisiert.

Für den Fall eines gehäuften Auftretens von Patienten mit COVID-19 erfolgt eine Triage (so nennt man die Einstufung der Patienten nach Dringlichkeit) anhand der Schwere der Infektion und möglicher individueller Risikofaktoren bei Patienten (z. B. Vorerkrankungen). Asymptomatische und milde Verläufe, insbesondere bei fehlenden individuellen Risikofaktoren, werden nicht ins Krankenhaus aufgenommen und stattdessen nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt in häuslicher Quarantäne ambulant versorgt.

Kapazitäten können weiter erhöht werden

Die Behandlungskapazitäten der Krankenhäuser stünden damit gezielt Patienten mit schweren Verläufen und vorhandenen Risikofaktoren zur Verfügung, so Eichenauer. „Für die Versorgung von schwerstkranken Patienten halten wir an beiden Standorten sowohl Intensiv- als auch Überwachungbetten vor. Eine Umwandlung von Überwachungbetten hin zu Intensivbetten kann kurzfristig realisiert werden.“

Bürger sind besorgt

Aktuell würden die Notaufnahmen der Kliniken gehäuft von besorgten Bürgern kontaktiert, die eine Infektion vermuten oder gezielt die Möglichkeit eines Testverfahrens erfragen, berichtet Eichenauer weiter. Prinzipiell zuständig für die ambulante Versorgung seien bei vorliegenden Infektionszeichen aber die niedergelassenen Ärzte, oder das Gesundheitsamt bei Patienten mit Risikokontakten bis hin zu asymptomatischen Verläufen.

„Sollten schwere Allgemeinsymptome oder Risikofaktoren für einen komplizierten Verlauf bestehen, sind unsere Notaufnahmen entsprechend vorbereitet. Um eine telefonische Voranmeldung wird gebeten. In der jüngeren Vergangenheit konnten wir dank aufgeklärter Patienten diesen Prozess regelhaft umsetzen und die Patienten früh in separaten Räumlichkeiten behandeln“, sagt Eichenauer.

Bislang alle Testergebnisse negativ

Auch vereinzelte Tests auf COVID-19 (so heißt die Krankheit) wurden schon durchgeführt. Zum einen handelte es sich um Bürger mit engem persönlichen Kontakt zu bestätigten Infektionsfällen, zum anderen um Reisende aus Risikogebieten. In keinem der Fälle war eine stationäre Aufnahme ins Krankenhaus erforderlich, denn alle Testergebnis waren negativ.

Keine Engpässe

Der Asklepios-Konzern unterhalte deutschlandweit dezentrale Lager für die Versorgung der einzelnen Kliniken. Die Logistik wurde demnach entsprechend der epidemiologischen Lage angepasst. „Sowohl innerhalb der Kliniken als auch in unseren dezentralen Lagereinheiten stehen gegenwärtig ausreichend Schutzmaterialien und Desinfektionsmittel zur Verfügung“, versichert Eichenauer. (cli)

 

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