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Kreis Germersheim / Belllheim – Eigentlich sollte das 46.Kreisleichtathletiksportfest der Grundschulen in Rheinzabern stattfinden, musste aber kurzfristig nach Bellheim verlegt werden, da die Anlage in Rheinzabern momentan gesperrt ist.
Damit mussten die Organisatoren und die Schulen feststellen, dass kein Hochsprungwettkampf möglich war, weil keine wettkampfgerechte Anlage dafür zur Verfügung stand.
Darüber waren die Rheinzabener mit ihrem Anhang und den Betreuern Sarah und Martin Ortner, die Eltern von Fine Luise, doch gleich enttäuscht. Ihre Tochter hatte letztes Jahr mit herausragenden 1,30 Metern im Hochsprung als Letzte den Wettkampf beendet, als alle anderen Stationen schon lange fertig waren. Auch Opa und Fußball-Schiri Karlheinz war etwas enttäuscht, da er wie letztes Jahr wieder im Stadion Zuschauer war.
Dafür waren zwei andere Zuschauer am Ende der Veranstaltung bestimmt sehr zufrieden, als sie erfuhren, dass ihre Kinder bei den Siegern waren.
„Ich wollte einfach mal sehen, was unter Gottes großem Himmel bei diesem schönen Wetter sportlich möglich ist und meinen Sohn Ole anfeuern“, sagte Jan Meckler, der evangelische Pfarrer aus Rülzheim. Er war einer der vielen Eltern und Großeltern, die nach Bellheim ins Stadion gekommen waren.
Auch der Rülzheimer Patrick Brechtel, der bisher Co-Trainer beim Verbandsligisten Jahn Zeiskam war und in der nächsten Saison Aufsteiger Phönix Bellheim in der Bezirksliga coachen wird, ließ es sich nicht nehmen, die Wettkämpfe zu verfolgen und seine Tochter Anna zu „begutachten“. Beide konnten da noch nicht wissen, dass sie am Ende der Veranstaltung ihre Kinder als Sieger bejubeln durften.
Silke Delb von der Grundschule Bellheim hatte sich spontan bereit erklärt, das Sportfest in Bellheim im Stadion auszurichten. Sie ist seit 1996 als Sportlehrerin an der Schule und betreut Schulmannschaften. „Wir richten mit Begeisterung Sportfeste aus. Da wollte ich uns solch ein Sportereignis nicht entgehen lassen.“
Dieses Jahr waren es 12 Grundschulen – sieben große und fünf kleine -, die am Wettkampf teilnahmen, drei mehr als letztes Jahr. Zum ersten Mal war bei den kleinen Schulen Steinweiler (85 Schüler) dabei. Hier ist seit 2021 Eva Boßung Schulleiterin, die vorher im Kreis SÜW in Godramstein war. „Wir haben dort immer bei den Sportwettkämpfen mitgemacht. Das fördert doch auch das Schulklima.“
Nach langer Pause war auch die Dammschule Wörth wieder dabei mit ihrer Betreuerin Svenja Fischer, die seit 2022 an der Schule als Sportlehrerin tätig ist. „Meine Schüler wollten auch dabei sein.“ Das bestätigten die Zwillinge Lina und Lea aus der 4.Klasse und ihre Schwester Lynn aus der 3. Klasse. Sie sorgten auch gleich für eine Überraschung, als am Schluss der Wettkämpfe bekannt wurde, dass sie gemeinsam mit Hatzenbühl, das vorher schon dreimal in Folge Sieger war, den ersten Platz belegten und den von Landrat Martin Brandl neu gestifteten Pokal jeweils eine halbes Jahr teilen werden. Dritter wurde Steinweiler vor Leimersheim und Weingarten.
Bei den großen Grundschulen holte sich Rülzheim mit seiner betreuenden Lehrerin Manuela Rapp den großen Pokal. Den zweiten Platz belegten mit der gleichen Punktzahl Hagenbach und Kandel, das erstmals wieder dabei war, vor den ebenfalls punktgleichen Bellheim und Lingenfeld (mit dem wohl emotionalsten betreuenden Lehrer Kevin Pilarski – Fußballer bei Bellheim und nächste Saison in Knittelsheim) sowie Rheinzabern und Eduard-Orth Germersheim.
Der für die Sportwettkämpfe der Grundschulen zuständige Schulsportfachberater Dominique Hartmann, Schulleiter in Hatzenbühl, war auch als Kampfrichter im Einsatz und hatte als Betreuer Florian Marz und als Kampfrichterin seine derzeitige Vertretungskraft, die Studentin der Grundschulpädagogik, Paulina Heid dabei, Handballerin beim TV Wörth.
Unterstützt wurde Hartmann wieder von den pensionierten Kollegen Inge Seidemann (78) und Volker Buchenberger (80), die das Wettkampfbüro besetzten und die Auswertung im „Jugendzimmer“ vornahmen. Der 82-jährige Roland Schmitt – allen Leichtathleten der Südpfalz ein Begriff -, der dieses Wettkampfprogramm „Kinderleichtathletik“ in den 90-er Jahren mit entwickelt hatte, war Kampfrichter.
Werner Schmalz von der Fritz-Walter-Stiftung startete die Hürdenläufe, betätigte sich als Stadionsprecher und ehrte zusammen mit Hartmann und dem Vertreter der Kreisverwaltung, Norbert Pirron, der zu einem wieder gelungenen Sportfest gratulierte, die Sieger.

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An den sechs Wettbewerbsstationen gab es „Sprint – schnelles Laufen“ als Umkehrstaffel um Eimer mit Sammeln von Bällen, „Sprint Hindernis“ mit Bananenkisten als Hürden, „Zonenweitsprung“, „Wurf Schlagball“, „Stoß Gerätestoßen“ mit Medizinball und „Biathlon“.
Am Schluss der Veranstaltung vor der Siegerehrung konnten mehrere Schüler ihre Meinung zu den Wettkämpfen per Mikrofon äußern. Treffend war die Aussage von Zübeyde aus Lingenfeld: „Hier geht es in erster Linie nicht um den Sieg, sondern um das Team und ums Spaß haben.“

